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1.37% Threats of Fate (Ger) / Kapitel 2: Der Ruf des Krieges

Kapitel 2: Der Ruf des Krieges

In einer Welt aus Geschichten und Gesetzen großgeworden, hatte der Soldat seit seiner Kindheit nur eine Wahrheit gekannt: Die Feinde waren mächtig und gefährlich, und sie lauerten überall. Seine Eltern und die anderen Dorfbewohner hatten in ihm die Gewissheit genährt, dass die Menschen allein das Gute verkörperten. Wenn er abends den Geschichten des Dorfältesten lauschte, hörte er von Helden, die für das Licht und gegen die Dunkelheit kämpften. Die Helden waren stets Menschen; die Feinde waren immer die „Anderen" – Wesen, die keine Ehre kannten und keine Gnade verdienten.

 

Seine Faszination für diese Geschichten führte ihn schließlich zur Entscheidung, selbst ein Beschützer zu werden, ein Soldat. Die Idee, dass er selbst eine Waffe tragen und das Dorf verteidigen könnte, füllte ihn mit einer Art von Stolz, die ihm das Herz zum Schlagen brachte und das Blut in seinen Adern brennen ließ. Doch als er sich zur Armee meldete, begann eine andere Wahrheit, härter und unbarmherziger, sich in sein Leben zu schleichen.

 

In den ersten Tagen der Ausbildung drehte sich alles darum, jegliche Zweifel im Keim zu ersticken. „Du kämpfst für das Licht. Du kämpfst gegen die Dunkelheit." Der Ausbilder hatte diese Worte immer wieder wiederholt, als wäre es ein Mantra, das ihn und die anderen Neuankömmlinge vor Fragen schützen würde. Er wurde gelehrt, dass Gehorsam das einzige Gesetz war, und dass die Pflicht die höchsten Ideale vereinte. Fragen, so sagte man ihm, waren das Privileg der Besiegten, und als Soldat konnte er es sich nicht leisten, besiegt zu werden.

 

„Deine Pflicht ist das Einzige, was zählt", hatte der Ausbilder ihm gesagt, als er ihm zum ersten Mal das Schwert in die Hand drückte. „Eine Hand, die zögert, wird bald zu Boden fallen. Eine Hand, die keine Fragen stellt, bleibt stark." Von diesem Moment an schien ihm jede Frage unwichtig. Er ließ die Worte in sich sacken, wie kaltes Wasser, das ihn von innen heraus hart machte. Die Worte wurden zu einem Schutzschild gegen das, was er auf dem Schlachtfeld zu sehen bekommen würde.


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