Amaneus Sichtweise
Mit Tina stimmte was nicht. Schon beim Frühstück war sie, mal wieder, total abwesend. Und hatte auch wenig Appetit. Ich ließ sie vorerst in Ruhe, und brachte sie erst einmal nur ins Bett. Als ich den Raum verließ wollte ich arbeiten, damit ich mich ablenken konnte. Aber es half überhaupt nicht. Sofort waren meine Gedanken bei ihr. Die Sorgen, die ich mir machte, waren groß. Mein Vampir wollte ihr Blut. Nicht weil Durst vorhanden war, sondern um zu schauen, ob sie krank war. Selbst mein Werwolf stimmte dem zu. So ging ich zurück ins Schlafzimmer. Ihr Duft traf mich wieder wie ein Schlag. Seit sie schwanger war, roch sie sogar noch besser. Ich hatte meine beiden Wesen kaum unter Kontrolle, aber die Sorge um sie hielten sie zurück.
Ich kam am Bett an, und schaute leicht belustigt auf sie. Sie lag total verdreht im Bett. Aber meine Belustigung verflog bald. Sie hatte einen Alptraum, und klammerte sich an die Decke nun fest. Ich berührte mit meinem rechten Zeigefinger ihre Stirn und schloss meine Augen. So konnte ich ihren Traum nun sehen.
Ich war nur Zuschauer, aber es ließ meine Blutbahn fast gefrieren was ich sah. Denn meine Gefährtin saß zusammengekauert flehend in einer Ecke auf dem Boden. Vor ihr waren drei Gestalten, die sie bedrängten.
Bevor ich überlegen konnte nahm ich den Zeigefinger wieder weg, und weckte sie auf. Panisch schaute sie mich an. Tränen flossen aus ihren Augen. Als sie merkte, dass sie wieder sicher war, da fiel sie mir direkt in die Arme.