Und wieder ein neuer Tag, mal sehen was er so bringt. Heute habe ich besser geschlafen, denn nach dem Geständnis gestern von Alpha Elias wurde mir ganz warm ums Herz. „Du bist kein Zeitvertreib für mich, du bist etwas Besonderes". Sowas wärmt die Seele und ich gehe fröhlich in die kalte Dusche. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich nicht noch einen zweiten Ludwig ertragen muss und wenn er sich wirklich fern hält, so wie er es gesagt hat, dann kann ich ja wieder weiter machen wie bisher. Nur leider gefällt mir die Nähe und Wärme, die Alpha Elias für mich ausstrahlt und auch wenn ich mich auf meinen Gefährten freuen sollte, so freue ich mich schon, wenn ich ihn wieder beim Frühstück sehe. Schnell die Haare zu einem lockeren Dutt im Nacken befestigt und meine Dienstkleidung angezogen und schon eile ich in die Küche um das Frühstück vorzubereiten und im Saal zu servieren. Heute erhasche ich nur kurz einen Blick von Alpha Elias, er scheint auch sehr vertieft im Gespräch mit seinem Beta Enzo und Alpha Magnus. Trotzdem hat er ein kleines Lächeln für mich übrig, als ich den Kaffee bringe. Nach dem Frühstück gehe ich wie immer in die Empfangshalle wo Luna Magret schon auf mich wartet. „Heute wirst du alle Teppiche ausklopfen und reinigen und danach die Böden putzen und glänzend polieren, damit ich mich darin spiegeln kann. Es kommen heute Abend Verwandte von mir und da möchte ich dass alles tip top ist." „Sehr wohl Luna Magret" erwidere ich mit einer leichten Verbeugung und möchte schon gehen, doch da hält sie mich am Arm zurück und zischt: „Ach ja und Rebecca? Ich will, dass du dich von Alpha Elias fern hältst. Ich hab dich gestern schon wieder mit ihm sprechen gesehen und auch am Tag zuvor im Garten. Du sollst ihn nicht ablenken von Beatrix, denn merke dir eines - du bist nicht mehr als eine Ablenkung für einen Mann, sie werden nie mehr in dir sehen als eine billige Hure!" Ihre Worte schmerzen mich mehr, als sie sollten und mit einem kräftigen Sto¯, schubst mich Luna Magret zu Boden. „Jetzt sitzt du da, wo du hingehörst. Ganz tief am Boden. Wenn ich dich nochmal mit ihm sehe, hat das Konsequenzen. Jetzt geh an die Arbeit, die Teppiche reinigen sich nicht von alleine!" Mit diesen Worten kehrt sie mir den Rücken zu und ich erhebe mich langsam und reibe meinen schmerzenden Arm und meine Seite, wo ich hingefallen bin. Dort wo mich Luna Magret gehalten hat habe ich blutige Kratzspuren von ihren Fingernägeln. Die macht sie sich immer extra spitz, wie man damit nur was greifen kann ist für mich ein Rätsel. Seufzend rolle ich die ersten Teppiche zusammen in der Empfangshalle und schleppe sie nach drau¯en, um sie dort auszuklopfen und mit Wasser und Seife zu reinigen. Sie sind teilweise so schwer, dass ich sie nur mit Mühe über das Seitengeländer hängen kann, aber ich schaffe es irgendwie. Gerade als ich einen besonders schweren Teppich hinaus zerre kommt Alpha Elias vorbei und sieht mich fragend an. Ich schwitze und keuche mittlerweile sehr unattraktiv und schaue beschämt zu Boden und versuche diesen störrischen roten Teppich irgendwie nach drau¯en zu rollen - ziehen - schieben, was auch immer. „Lass mich dir helfen" höre ich Alpha Elias dicht bei meinem Ohr und ich schaue zu ihm auf, nur um fast mit seinem Gesicht zusammenzusto¯en. „Das musst du nicht" sage ich, doch noch während ich das sage, hat er schon den Teppich mit einer Hand auf seine Schulter gehieft und hält mir seine andere Hand hin, damit ich aufstehen kann. „Nach drau¯en?" fragt er und ich nicke und bin ganz hin und weg über seine Stärke. Nachdem er den Teppich abgeladen hat, fragt er: „Gibt es noch mehr so schwere Teppiche? Wenn ja, dann sollte eine so zarte Frau wie du sie nicht alleine heben müssen! Wo sind die anderen Bediensteten?" „Es gibt keine anderen Hausfrauen au¯er mir im Rudelhaus. Wir haben noch Köche und extra Kellner wenn jemand zu Gast ist, ansonsten mache ich den ganzen Haushalt alleine!" „Okay. Dann werd ich die restlichen Teppiche tragen. Zeig mir wo sie sind!" Er nimmt meine Hand und ich kann nur über seine weichen Hände staunen. „Es sind nur mehr 3 Teppiche, aber dieser war der Schwerste. Und das musst du nicht machen, ich mache das immer alleine" gebe ich leise zu. „Ich entscheide was ich muss und was nicht. Zufällig habe ich gerade Zeit, darum helfe ich dir schnell!" Und schon wieder ist er mein Held und da für mich. Er trägt wirklich alle 3 Teppiche auf einmal nach drau¯en und ich bin erleichtert, dass ich sie nun putze kann. „Vielen Dank! Sowas machen Alphas normalerweise nicht und das wei¯ ich zu schätzen"! Alpha Elias schaut mir tief in die Augen und sagt: „Ich war schon immer der Auffassung, dass wir alle zusammenhalten müssen, also kein Thema!" Und da sind sie wieder - die Schmetterlinge im Bauch. Ich drehe mich weg, damit er nicht sieht, was er mit mir macht doch da hält er mich wieder an der Hand fest und fährt über meinen Oberarm. „Du blutest ja Rabecca. Wer war das?" knurrt er. Ich schaue auf meinen Oberarm und habe die blutigen Kratzer schon ganz vergessen. „Das ist nichts!" Sage ich schnell, ich hätte das Blut wegwaschen sollen, aber es ist mir gar nicht aufgefallen!" „Wer - sag es mir!" sagt er mir Alphastimme und ich sage mit hängenden Kopf: „Die Luna. Aber ich glaube es war ihr gar nicht bewusst. Ich soll mich fern halten von dir , hat sie gesagt." Er knurrt nochmal und als er sieht, dass ich den Kopf einziehe sagt er beschwichtigend: „Entschuldige. Ich wollte dich nicht anknurren. Das galt der Luna. Bitte sag mir wenn du fertig bist mit den Teppichen, dann helfe ich sie dir wieder reintragen!" „Aber…" „Kein Aber. Ich will nicht dass du so schwer schleppst und für mich ist das nichts. Lass mich dir helfen!" „Okay Elias" hauche ich. Er dreht sich um, sieht nochmal nach mir und sagt: „Dann bis später Rebecca!".