Harald war ein echter Wikinger, wie man ihn nur aus den Geschichten kennt!
Er war nicht älter als Ivan und hatte langes, schmutziges, blondes Haar, das zu einem engen Zopf geflochten war. Sein Gesicht wurde von einem akkurat gestutzten Schnurrbart eingerahmt, und seine hellblauen Augen glänzten vor Schalk. Harald war kräftig gebaut, riesig, wenngleich nicht ganz so groß wie Ivan.
Mein Blick fiel auf die Frau an seiner Seite – Freya, seine Frau. Ihr langes, dunkles Haar umspielte graue Augen, die von der Reise müde schienen. Freya war eine Einheimische unseres Königreichs, ein Mensch wie ich, ehe sie ihr Herz an einen Wikinger verlor. Nun war auch sie ein Werwolf, eine Wikingerin und eine Luna. Als sie meinen Blick bemerkte, lächelte sie müde, und ich erwiderte ihr Lächeln.
"Mein Gott, wie lange ist das jetzt her?" fragte Harald und drehte sich um. "Zehn Jahre? Vielleicht zwölf?"
"Zwanzig", antwortete Kiran mit der Stimme, die er sonst nur Verbrechern vorbehielt.