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26.31% Yezhu Nanhai / Chapter 3: Die erste Stunde!

Chapter 3: Die erste Stunde!

Artemis und der Prüfer, dessen Name Lealtad ist, hatten nach der Prüfung noch ein Wichtiges Gespräch. Dieses handelte von der stärke aller aber ganz besonders viel wurde von Tsuyoi geredet. Er hat wohl etwas eher Außergewöhnliches geschafft.

 „Lealtad, es ist unglaublich wie stark diese vier sind! Ich kann nicht glauben, dass solche Menschen existieren!"

 „Ich weiß, Artemis! Das habe ich doch selbst mitbekommen aber viel wichtiger ist doch dieser Tsuyoi. Der letzte gegen den du gekämpft hast."

 Man hat Lealtads Begeisterung und Erstaunen förmlich spüren können. Zum einen freute er sich, dass solch starke Menschen zu ihren Kameraden zählen dürfen und zum anderen war er erstaunt über die Stärke, die jeder einzelne besaß.

 „Ich bin hell auf begeistert. Dieser Junge ist ein Monster. Jeder einzelne, der angetreten ist hatte Gebrauch von Vi gemacht, aber Tsuyoi hat nicht mal ein kleines bisschen verwendet. Es ist so, als könnte er es nicht anwenden. Aber mal eine andere Frage. Hat er Vi gebraucht, um die Puppe zu zerstören?"

 „Nein, das ist ja das Erstaunliche! Er konnte es bewerkstelligen diese Puppe mit nur zwei hieben zu zerstören, ohne auch nur ein bisschen Vi benutzt zu haben! Erstaunlich, nicht?"

 Man hatte Lealtad angemerkt, wie erstaunt er von Tsuyois Können war, aber genauso konnte man es bei Artemis sehen, die sonst immer so emotionslos ist.

 Ihre Gesichter, die gerade noch in Freude und erstaunen getränkt waren, sind jetzt nur noch, entsetzen und erschrecken. Sie waren sich die gesamte Zeit nicht bewusst, wie stark er wirklich sein könnte aber nach ein bisschen überlegen ist ihnen nun auch aufgefallen, dass Tsuyoi irre stark und ein Monster ist.

 „Warte mal! Wenn ich jetzt so nachdenke, Lealtad, ist dieser Tsuyoi ungeheuer stark. Er muss so stark sein, dass seine Stärke fast der eines Tempest entspricht, oder lieg ich falsch?"

 „Nein! Ich glaube, dass du da völlig richtig liegst, aber wir sollten lieber abwarten.", Lealtad begann ruhiger zu werden und nicht mehr so hastig zu reden. „Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen und uns Sorgen machen. Was soll's? Er muss sicher erst einmal Vi lernen. Bestimmt hat er es nur nicht angewandt, weil er es nicht beherrscht oder, weil er einfach nicht von dessen Existenz Bescheid wusste. Also: Abwarten und Tee trinken. Solange er nicht die Seiten wechselt, ist alles in Ordnung. Dann ist ja alles wunderbar!"

 Dass Lealtad gerade so ruhig war verstand Artemis nicht. Sie dachte: Wie kann er nur so ruhig bleiben, wenn er doch eine Gefahr werden könnte oder hat der noch alle Latten am Zaun? Was meint er mit, „Abwarten und Tee trinken"? Sollen wir einfach auf der faulen Haut liegen während so ein Monster frei rumlaufen darf? Sie wollte ihren Gedanken jetzt Luft machen und begann deswegen wieder mit dem Reden.

 „Das kannst du doch nicht ernst meinen, oder? Wir müssen doch dafür sorgen, dass er nicht die Seiten wechselt! Das ist unsere Aufgabe, Lealtad!"

 „Natürlich, Artemis! Wir beide gemeinsam schaffen das schon! Mach dir mal keine Sorgen!"

 „Will ich doch hoffen!"

 Und so beendeten sie beide das Gespräch. Lealtad war froh, dass das Gespräch beendet ist, denn zwischen den beiden herrschte dicke Luft. Ihn störte, dass sie so einfach so sauer geworden ist. Solange es jetzt zu Ende ist, ist alles okay. Ich bin nur froh, dass ich nicht noch länger mit ihr hatte reden müssen. Mit diesen Gedanken ging unser geliebter Prüfer aus dem Raum, in dem sie sich besprochen hatten.

 

Nachdem Gespräch der beiden hatte sich Lealtad noch lange den Kopf, über Tsuyoi zerbrochen. Er wusste auch nicht weiter, aber er wollte während des Gesprächs nicht zeigen, wie unsicher er ist und hat es deswegen einfach überspielt. Er hatte sich gefragt, was er machen könnte, denn er wollte mit Tsuyoi reden, aber der ist im Moment krank und kann deswegen nicht reden. Eine andere Lösung hatte er nicht, aber jetzt müsste er warten. Es war nicht gerade der leichteste Weg, denn er hatte sich nicht nur oft den Kopf darüber zerbrochen. Er denkt leider die ganze Zeit darüber nach und hat deswegen keine freie und ruhige Minute, aber er dachte sich: Ich muss nur noch warten, bis er gesund ist und dann kann ich wieder normal mein Leben leben. Er war sich sicher, dass das helfen würde und wartete nur noch auf die Nachricht, dass Tsuyoi gesund ist.

 

Tsuyoi war krank und konnte deswegen nicht aus dem Bett. Er quängelte den ganzen Tag…

 „Ich will endlich wieder gesund sein!"

 …denn die anderen, damit sind Utopius, Soko und Violet gemeint, dürfen an einem Training, welches sie stärken wird und bei dem sie das Grundwissen, das ein Xiongshou braucht, gelehrt bekommen. Darauf war Tsuyoi neidisch, denn er wollte so schnell wie nur irgend möglich an dem Training teilnehmen. Er wusste zwar, dass er das Training auch bekommen würde, da es verpflichtend ist. Ohne das Training würde man nicht einmal seine Lizenz, mit der man sich ausweist, bekommen. Auf dieser Lizenz stehen alle Daten des Xiongshou drauf, sein Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnort und Rang.

Die Xiongshou sind in Ränge aufgeteilt. Abgesehen von den Tempest, den Vize-Oberhäuptern und dem Ratsoberhaupt. Die Ränge, in die sie unterteilt werden, basieren auf einer längst verstorbenen Religion, die ihren Ursprung in diesem Land hatte. Absteigend von dem Höchsten Rang gibt es sechs stück: Jupiter, Juno, Neptun, Minerva, Mars und Venus. Die Menschen dieses Landes haben der Religion nie wirklich Beachtung geschenkt, geschweige denn an sie geglaubt aber für das Rangsystem hatte sie sehr gut gepasst.

Tsuyoi lag noch ein paar Tage im Bett, bevor er dann endlich am Training teilnehmen konnte.

 

Nach den paar Tagen war er endlich genesen und war deswegen überglücklich. Er sagte sich, dass er heute zur Schule gehe. Das macht natürlich, also zog er seine Kleidung an, wusch sein Gesicht putzte sich die Zähne und machte sich dann auf den Weg zum Training.

 Auf dem Weg dahin traf er einige Menschen. Das Training findet, genau wie die Prüfung, auf dem Prüfungsplatzt statt.

 „Das wird bestimmt spannend! Ich werde richtig viel Spaß haben und mich bestimmt richtig austoben können. Das wird ein Spaß!"

 Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht lief er also bis zum Prüfungsplatz. Als er dort angekommen war, sah er Tische und Stühle, die in drei Reihen aufgestellt worden. Jeweils waren es drei Tische und Stühle hintereinander. Das heißt auf dem Platzt waren jeweils neun Tische und Stühle.

 „Wie?! Das ist ganz normaler Unterricht?! Ich dachte wir bekommen jetzt irgendwelche Kampf-Sachen beigebracht aber anscheinend kriegen wir einfach nur wissen eingeprügelt."

 Ein wenig verwundert aber gleichzeitig auch gespannt, auf das, was auf ihn zukommen wird, ging er zu der Person, die aussah, als wäre sie eine Lehrperson.

 „Guten Morgen! Sind sie der Lehrer, der für die neuen Prüflinge zuständig ist?"

 „Ja! Genau der bin ich! Warum fragst du… Oh, kann es sein, dass du Tsuyoi bist? Der, der die letzten Stunden gefehlt hat?"

 „Ja, genau der bin ich!", ein bisschen beschämt gab Tsuyoi zu, dass er der ist, der immer gefehlt hat.

 „Wenn du wirklich Tsuyoi bist… Dann… Heiße ich dich willkommen! Du kannst dich auf irgendeinen der Stühle setzen, außer die mit den Namensschildern. Die sind schon besetzt."

 Der Prüfer zeigte auf ein paar Tische, die Namenschilder haben, um ihm zu deuten, dass er sich nicht auf diese setzen sollte. Daraufhin bedankte er sich bei ihm und fragte noch etwas dazu. Er wollte wissen, wann der Unterricht beginnt.

 „In… Wie spät ist es eigentlich? Warte bitte!" Er suchte kurz nach einer Uhr. „Ahh… In einer halben Stunde beginnt der Unterricht, also freu dich mal schön drauf."

 „Natürlich werde ich das! Ich freue mich sehr auf den von ihnen vorbereiteten Unterricht."

 Tsuyoi wurde unbeabsichtigt steif und begann nervös zu reden. Der Lehrer musste schmunzeln, bis er dann in lautem Gelächter ausbrach.

 „Ah hya hya hya! Du bist aber amüsant." Als er fertig war zu lachen schaute er nach oben, hielt sich den Bauch, weil er weh getan hatte, und wischte sich die Freudentränen, die sich in seinen Augen gebildet haben, weg. „Von dir kann ich mir echt 'ne Schippe abschneiden! Mit dir macht das Leben bestimmt in jeder noch so schlimmen oder tragischen Situation spaß!"

 Tsuyoi nahm sich das Lob wirklich zu Herzen. Er war aber überfordert. Wie sollte er auf das Lob reagieren? Er hatte vorher noch nie solch ein Lob erhalten, natürlich mit Ausnahme von seinen Eltern aber bei denen war es ja nicht so schwer. Er wusste wie man mit ihnen umgehen sollte und er kannte sie schon so lange, da hatte er einfach keine Sorge mehr aber bei ihm? Das war etwas komplett anderes. Am Ende blieb ihm nichts anderes als darauf zu antworten, ob es nun mit Worten oder mit einer anderen Art, der Kommunikation war.

 Am Ende, der gesamten Geschichte hatte sich Tsuyoi einfach dazu entschieden den Lehrer anzulächeln. Ihm war nichts Besseres eingefallen.

 Der Lehrer, den Tsuyoi angelächelt hatte, hatte sich gedacht: Hmm… Er gefällt mir schonmal. Vielleicht schafft er es und wird eines Tages die Welt retten?"

 Der Prüfer dachte weiter über seinen nicht ernst gemeinten Gedanken nach, während er Tusyoi näherkam. Er war sich absolut sich, dass die Zeit, die man mit Tsuyoi verbringt im Nullkommanichts vergehen würde und so war es auch. Denn die Zeit ist so schnell vergangen. Obwohl Tsuyoi viel zu früh bei dem Platzt angekommen ist beginnt der Unterricht in kürze.

 „Tsuyoi! Ich muss mich dir noch vorstellen. Es würde sich sonst nicht leicht gestalten am Unterricht teilzunehmen.", er hielt kurz inne, um Tsuyoi Zeit zu geben, eine Antwort zu geben, aber dieser nickte nur und damit war die Sache gegessen, also er fuhr fort: „Ich bin Valentinus! Genauso kannst du mich auch nennen. Also wenn du fragen hast, sage einfach Valentinus. Hast du verstanden?"

 Tsuyoi hatte natürlich verstanden. Es war ja keine schwer zu verstehende Ausführung.

 „Mhm", nett, um Valentinus nicht auf die Füße zu treten, bejahte er die Frage schnell, „Vielen Dank, Valentinus! Ich bin Euch wirklich dankbar."

 „Ach. Du musst doch nicht so höflich reden! Ich hab dich doch auch die ganze Zeit geduzt, also mache doch bitte dasselbe.", leicht rot und verwundert bittet er Tsuyoi, ihn zu duzen. Daraufhin zeigte Tsuyoi Verständnis und antwortete: „Natürlich! Wenn du das so möchtest, Valentinus, dann bin ich mal so frei und duze dich, obwohl du mein Lehrer bist."

 Tsuyoi wollte sich nicht anmerken lassen, dass er selbst verunsichert war, weil er es nicht gewohnt ist fremde Leute zu duzen. Es gab nur eine Person, bei der das ein leichtes Verfahren war: Rood. Rood war die einzige Person, bei der es Tsuyoi leicht viel, ihn zu duzen.

Naja, ignorier jetzt erstmal dieses Gefühl und mach weiter. Er wiederholte diese Worte eine Weile im Kopf weiter. Er wollte das seine Nervosität und Anspannung, die in ihm aufstieg, weil er Valentinus duzen muss, einfach verpufft. Sie sollte sich in Luft auflösen. Nichts sollte mehr übrigbleiben. Und er schaffte es sogar. Ihm war es gelungen. Seine Nervosität ist weg.

„Hmm…"

Was zerrt denn da an mir? Tsuyoi merkte, wie ihn etwas an der Schulter packte. Als er zur Seite sah, erblickte er Utopius. Sie schauten sich tief in die Augen. Danach merkte Tsuyoi, dass Utopius mit ihm sprach, aber er konnte nichts verstehen. Er versuchte seine Lippen zu lesen, aber das half auch nicht. Irgendwann entschloss er sich einfach ein fragendes Gesicht zu machen. Er hoffte, dass er jemand verstehen würde.

„Hallo! Verstehst du mich?", sagte Utopius in einem sehr besorgten Ton. Tsuyoi bemerkte jetzt etwas. Ihm war es zwar kurz nicht aufgefallen, aber er vernahm jetzt langsam immer lauter werdenden Stimmen, die aber alle von einem lauten Piepen übertönt wurden. Es war, als würde jemand nicht wollen, dass er etwas versteht.

Das Piepen wurde mit der Zeit leiser und die Stimmen lauter, bis er endlich wieder normal hören konnte.

„Alles in Ordnung?!"

„Tsuyoi!"

„Was ist denn los?!"

Nacheinander redeten Utopius, Soko und Violet, sichtlich besorgt um Tsuyois Wohlergehen, auf ihn ein. Sie hörten nicht auf, bis er geantwortet hatte.

„Ja? Was ist denn?"

„Was ist? Du hast die ganze Zeit nicht geantwortet und deswegen dachte ich, dass du nicht mehr lebst oder sowas!"

Utopius machte Tsuyoi klar, was Sache ist. Tsuyoi verstand schnell. Er wollte Utopius keine Sorgen bereiten und entschuldigte sich sofort.

„Es tut mir leid. Ich habe gerade ein so lautes Piepen gehört und euch deswegen nicht verstanden."

Tsuyoi konnte nicht verstehen, was Utopius Problem war, denn er hatte doch nur zehn Sekunden nicht geantwortet, aber dem war nicht so. Tsuyoi ist der Einzige, für den zehn Sekunden vergangen waren. Utopius hatte eine ganze Minute lang an ihm rumgezerrt. Dieses laute Piepen, das er vernahm, hatte Tsuyoi das Gefühl für Zeit geraubt.

Tsuyoi hatte jetzt auch selbst verstanden warum die andern so besorgt gewesen waren, denn Utopius hatte es ihm genau in diesem Moment erzählt. Dazu hatte er ihm auch noch einen wichtigen Rat gegeben, den Tsuyoi niemals gewagt hätte nicht ernst zu nehmen.

„Geh lieber zum Arzt! Lass das untersuchen. Am Ende ist das noch etwas schlimmes, dass dir das Leben kostet."

Tsuyoi wusste natürlich selbst, dass er zum Arzt gehen sollte, aber er nahm es sich doch zu Herzen und sagte. „Natürlich!", und gleichzeitig dachte er: Schön, wie er sich Sorgen um mich macht.

Wegen dieser Erkenntnis grinste Tsuyoi über beide Ohren. Er sah so aus, als hätte er vergessen, was ihm gerade widerfahren war. Wie kann man denn so sorglos, wie er sein? Das ist doch nicht für normal sterbliche., der sonst so selbstsichere und starke Utopius war völlig erschöpft und ausgelaugt. Er war sich nicht sicher, ob Tsuyoi nicht sofort zum Arzt sollte.

„Tsuyoi…", er hielt kurz inne, um sich noch einmal zu fangen bevor er seinen gefassten Gedanken aussprach, „…Du solltest besser sofort zum Arzt gehen."

„Niemals!"

„Wie bitte?!"

„Du hast mich schon richtig verstanden, Utopius. Ich gehe jetzt nicht zum Arzt."

„Ach, was solls. Kann ja der Prüfer entscheiden."

Utopius überließ dem Prüfer die Entscheidung. Er hatte einfach keine Energie mehr, sich Sorgen, um Tsuyoi zu machen.

„Wie ich?"

„Ja sie, Valentinus!"

„Natürlich. Ich bin doch euer Prüfer, also liegt das alles in meinem Befugnis Bereich. Na schön, Tsuyoi! Ich kann dir leider nicht erlauben am Unterricht teilzunehmen, wenn du diese Art von Symptomen hast. Also, ab mit dir Arzt! Da musst du sofort hin!"

„Das ist doch nicht ihr Ernst, Valentinus! Ich habe doch nichts! Ich bin kerngesund! Mir geht's prächtig! Ich kann laufen, reden, denken und sie verstehen! Was wollen sie denn mehr?"

Tsuyoi war aufgeregt. Er wollte nicht gehen. Jetzt, wo er doch endlich am Unterricht teilnehmen kann, muss er doch auch teilnehmen! Wie konnte der Prüfer ihn daran nur hindern?

„Vielleicht geht es dir im Moment gut, aber was ist mit später, morgen oder in einem Jahr? Glaubst du wirklich, dass du gesund bist oder redest du es dir nur ein, um am Unterricht teilzunehmen? Ich kann zweiteres nicht ausschließen und muss dich deswegen zum Arzt schicken. Ich hoffe du verstehst es:"

 Valentinus Stimme ist zum Ende hin immer sanfter geworden. Dieser Wechsel, der langsam von statten ging, hatte Tsuyoi ein wenig beruhigt, denn Valentinus Stimme ist wirklich beruhigend.

 Während er und Tsuyoi sich anschauten herrschte Stille. Zumindest für Tsuyoi. Er blendete jedes noch so leise Geräusch in seiner Umgebung aus. Er war innerlich am Kochen. Auch wenn Valentinus Stimme ihn ein wenig beruhigt hatte, kochte er immer noch vor Wut. 

Tsuyoi hatte für Valentinus Geschmack zu lange überlegt und deswegen hatte Valentinus Utopius aufgetragen, Tsuyoi zum Arzt zu bringen. Ihm war bewusst, dass es ein bisschen harsch war ihn zu zwingen aber keiner weiß, was Tsuyoi hat und da es unbekannt ist muss man schnell handeln, denn unbekanntes kann schlimmes mit sich bringen.

 „Hey! Utopius! Lass mich los! Ich muss mit machen! Hallo? Hörst du mich? Musst du vielleicht zum Arzt?", der immer leiser werdende Tsuyoi hatte alles versuch, was er konnte. Fast alles, denn einen Freund könnte er wegen so etwas nicht schlagen oder anderweitig verletzten. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als rumzumeckern. Kurz hatte er sogar daran gedacht, auf die Tränendrüse zu drücken, aber er verwarf den Gedanken recht schnell, denn er wollte nicht, dass Utopius am Ende ein schlechtes Gewissen bekommt.

 

Jetzt ist er wieder hier. Beim Arzt, bei dem er am ersten Tag war.

 „Haah…", Tsuyoi seufzte verärgert und traurig zugleich. Ihm war klar, dass er hier hätte herkommen müssen, aber er dachte, dass er nach dem Unterricht hierherkommt.

 „Naja, so ist das wohl. Wenn ich schon mal hier bin, dann gehe ich mal."

 Und so begann dasselbe spiel, wie das letzte Mal. Tsuyoi war gelangweilt, weil er das alles machen musste, aber letzten Endes hatte er es noch zum Arzt geschafft.

 „Schönen guten Tag. Sie müssen Tsuyoi sein?", als Tsuyoi hereinkam, kam ihm ein ekelhafter Geruch entgegen. Es war derselbe Arzt, wie beim letzten Mal. Tsuyoi dachte sich, dass sich nichts geändert hatte, denn er war ja vor nicht allzu langer Zeit hier. Da muss ich wohl oder übel durch.

 Tsuyoi hatte sich seinem Schicksal gefügt und ist deswegen einfach durch die Tür gegangen, ohne auch nur eine Reaktion zu zeigen. Ihm war es jetzt einfach völlig gleichgültig geworden, wie es riecht. Das Einzige, was er jetzt noch wollte, ist an dem Unterricht teilzunehmen.

 „Ja, der bin ich aber sie können mich ruhig duzen. Schön sie kennen zu lernen."

 „Wenn es dir so beliebt, dann werde ich dich natürlich duzen. Aber setz dich doch erst einmal.", Tsuyoi hörte auf ihn und setzte sich, „Also warum bist du denn hier? Es ist ja nicht so, als wärst du nicht schon vor kurzem hier gewesen, also was ist?"

 „Ich hatte vorhin ein so starkes Piepen gehört, welches anscheinend für eine Minute anhielt. Ich konnte niemanden verstehen, geschweige denn antworten. In diesem Zustand habe ich auch noch mein Gefühl für Zeit verloren. Mir wurde von Valentinus befohlen, dass ich hier her gehe und mich untersuchen lasse. Also bin ich hier."

 „So ist das also. Na dann! Setz dich doch bitte auf diese Liege da."

 Tsuyoi tat, was der Arzt von ihm wollte. Er machte es sich wirklich gemütlich auf der Liege.

 Während Tsuyoi es sich gemütlich macht, sucht der Arzt nach seinen Instrumenten, die er brauchte, um Tsuyoi zu untersuchen.

 „Tsuyoi, während ich hier noch nach meinen Instrumenten schaue, solltest du dein Oberteil ausziehen, in Ordnung?"

 „In Ordnung!"

 Der Arzt suchte noch ein bisschen weiter, bis er seine Instrumente alle hatte.

 „Also Tsuyoi. Hier habe ich alles, was ich für die Untersuchung brauche.", während der Arzt redete, wedelte er mit seinen Instrumenten umher, „Na schön. Dann beginne ich mal!"

 Der Arztbegann mit der Untersuchung. Er prüfte Tsuyois Atmung, seine Atemwege, seinen Puls, seine Spinalen Reflexe und alles andere, was er nur überprüfen konnte, aber er fand nichts. Tsuyoi hatte keine Probleme. Er war kerngesund.

 Daraufhin dachte der Arzt ein wenig nach, während Tsuyoi, immer noch oberkörperfrei, auf der Liege saß. Wieso hatte er denn dieses Piepen, was alles andere übertönte und ihm sein Gefühl für zeit geraubt hatte? War das wirklich nur einfach so da? Da muss doch etwas anderes im Busch sein.

 Der Arzt begann jetzt angestrengt zu schauen. Tsuyoi hatte dies natürlich bemerkt, aber er war unsicher, ob er was sagen sollte. Er wollte den Arzt nicht stören, also hatte er es einfach gelassen. Was macht denn dieser Arzt da? Über was denkt er nach? Vielleicht an seinen Partner oder an seine Partnerin? Oder doch eher an seine Kinder? Vielleicht denkt er auch einfach nur darüber nach, was er heute essen würde.

 Nein… Darüber hatte er sich natürlich nicht Gedanken gemacht. Er hatte sich immer noch über Tsuyoi Gedanken gemacht. Er überlegte angestrengt, bis er endlich aufstand. Er ist mit so einem Ruck aufgestanden, dass Tsuyoi sich kurz erschreckte.

 „Doktor? Ist alles in Ordnung?", mit leicht, noch vor Angst zitternder, Stimme, fragte Tsuyoi den Arzt.

 „Ah… Ja! Natürlich! Bei mir ist alles in Ordnung. Ich habe nur… Ach egal! Lass mich mal deine Oberschenkel sehen und du kannst dein Oberteil anziehen. Es tut mir leid."

 Tsuyoi hatte getan, was der Arzt ihm befohlen hatte. Er schaute runter auf seinen Oberschenkel, der jetzt frei lag. Auf diesem hatte sich ein Kreis mit, Tsuyoi nicht bekannt vorkommenden, Geometrischen Mustern abgebildet. Tsuyoi wusste nicht, dass er so etwas an sich hatte, denn immer, wenn er sich umzog, hatte er nicht auf seinen Oberschenkel geschaut. Er wusste auch nicht, wie lange das schon an seinem Oberschenkel ist, aber eines wusste er mit Sicherheit: Der Arzt weiß, was er da an seinem Oberschenkel hat.

 Der Arzt stand mit großen Augen da und schaute genau auf den Kreis mit nicht identifizierbaren geometrischen Mustern. Er war erstaunt und zugleich besorgt. Seine Emotionen waren im Moment eine große Mischung. Er wusste einfach nicht, wie er reagieren sollte. Dies war immerhin das erste Mal, dass ihn jemand mit diesem Kreis an seinem Oberschenkel sieht.

 „Herr Doktor? Was ist das?"

 „Das kann ich dir leider nicht erklären, aber Rood könnte das bestimmt. Vorher aber musst du noch wohin."

 „Wohin denn, Doktor?

 „Du, Tsuyoi, musst jetzt schnellstens zu deinem Lehrer und ihm Bescheid geben… Nein, warte! Du musst ihn hierherbringen."

 „Was? Warum? Was soll das denn bezwecken?"

 „Das wirst du schon sehen. Ich weiß doch, dass dein Begleiter die gesamte Zeit da draußen gewartet hat. Meinetwegen kannst du auch ihn schicken."

 „Natürlich! Das werde ich!", und so schickte Tsuyoi Utopius los. Indes begann der Arzt selbst sich zu beeilen, denn er musste noch Rood, Wolfy und Alexander holen.

 Jetzt ist Tsuyoi alleine im Raum. Es ist keiner mehr da mit dem er sich unterhalten könnte oder der ihn untersucht. So wartete Tsuyoi also, bis der Arzt und Utopius zurückkehrten.

 

Nach einer Weile ist dann der Prüfer mit Utopius gekommen.

Als dann auch der Arzt mit Alexander, Wolfy und Rood ankam, waren alle komplett. Tsuyoi wollte eigentlich zu Rood hin gehen und ihn ganz normal begrüßen, doch er bekam einen Strich durch die Rechnung, denn alle anderen verbeugten sich, also musste er genau dasselbe tun.

Als aller erstes ging der Arzt zu Tsuyoi und sagte ihm, dass er nochmal seinen Oberschenkel zeigen solle. Er tat dies natürlich. Alle schauten sich seinen Oberschenkel mit einem prüfenden Blick an, bis ihm gesagt wurde, dass er sich wieder anziehen dürfte.

Die fünf, damit sind der Arzt, der Prüfer, Alexander, Wolfy und Rood gemeint, führten eine rege Diskussion. Während dieser wurden Tsuyoi und Utopius nach Hause geschickt, also zurück in ihre Zimmer.

Auf ihrem Weg zu ihren Zimmern dachte Tsuyoi über so vieles nach. Er fragte sich, warum sie daraus ein so großes Ding macht und warum er nicht an der Diskussion teilhaben konnte. Das waren alles Antworten, die ihm für den Moment verwehrt blieben.

Als die beiden vor ihren Zimmern angekommen waren, gingen sie hinein. Sie beide waren komplett erschöpft. Der Tag hatte ihnen ihre gesamte Energie geraubt. Da sie beide so müde waren schliefen sie sofort ein, als sie sich ins Bett legten, natürlich hatte Tsuyoi den immer selben Gedanken im Kopf: Warum darf ich nicht an der Diskussion teilhaben?


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