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10% Akuma - Der vierte Dämon / Chapter 2: Episode 2 - Prüfungsbeginn

章節 2: Episode 2 - Prüfungsbeginn

So verging die Zeit. Die zwei Monate Sommerferien verflogen für Aki – viel zu schnell. Bevor er es sich versah, war der erste September angebrochen. Der Wecker klingelte und riss den jungen Mann aus dem Tiefschlaf, sodass er aus dem Bett fiel. Müde und verschlafen murmelte er: „Was ist? Ich will schlafen, zurück zu meinem Kampf gegen den Sensenmann... WAH!" Schlagartig riss der Langschläfer die Augen wieder auf. In diesem Moment hämmerte es in seinem Kopf, dass er nicht verschlafen durfte. Entschlossen stand er auf, klopfte sich zweimal auf die Wange und begann seine Morgenroutine mit einem motivierten Gesichtsausdruck. Heute sollte sich sein Leben für immer verändern.

Als Aki mit seinen morgendlichen Tätigkeiten wie Duschen und Frühstücken fertig war, wollte er zur Tür gehen und draußen auf Yamato warten. Davor zog er sich jedoch eine Jacke an, da beim Wetterbericht im Radio Regen für den heutigen Tag angekündigt wurde. Jedoch klingelte die Türklingel genau in dem Moment, in dem Aki gehen wollte. So öffnete er die Tür. Vor dem Jungen stand bereits der mysteriöse Samurai. ,,Guten Morgen.", begrüßte Yamato ihn mit einem Lächeln, Aki entgegnete mit einem einfachen ,,Hi" und erwiderte das Lächeln. Daraufhin drehte Yamato sich um und deutete ,,Komm mit", wodurch Aki ihm folgte. Gemeinsam gingen sie aus dem Wohngebäude heraus in eine kleine Seitengasse. ,,Gut, hier kann uns niemand sehen.", sagte Yamato erleichtert. Aki war schockiert. ,,Äh-Ähm … W-Was hast du vor?!" Der Mann lächelte wieder. ,,Wirst du jetzt selbst sehen." Daraufhin zückte er ein seltsames Gerät. Es war eine Fernbedienung mit einem Knopf. 

,,Weißt du, das Hauptquartier von Kenkai ist weder in Kyoto, noch generell in Japan. Es befindet sich nämlich in einer anderen Dimension, von der nur Modulträger, die Einwohner der Dimension und die Regierung wissen. Dort findet auch die Aufnahmeprüfung statt." So drückte Yamato den Knopf auf der Fernbedienung, wodurch aus der Fernbedienung ein violetter Strahl auf die Hauswand vor ihnen geschossen wurde. Daraufhin tat sich ein großes Portal direkt vor ihnen auf. ,,Ich werde leider nicht mit dir kommen, der Prüfer ist jemand anderes. Bist du bereit, Aki?" Der Junge nickte und betrat das Portal. Es war, als würde er eine völlig normale Tür betreten. Es gab weder einen spannenden Bildverlauf, noch einen Tunnel in die andere Dimension. Die Kenkai-Dimension zu betreten fühlte sich so natürlich an wie das Betreten eines Hauses. 

Als Aki in der anderen Dimension ankam, war er schockiert. Schockiert davon, wie sehr diese Dimension seiner Heimat ähnelte. Er befand sich inmitten einer normalen Lichtung eines normalen Waldes. Der Junge stand gemeinsam mit vielen anderen jungen Menschen vor einer riesigen Mauer mit einem großen Tor in dessen Mitte. Kurz nachdem Aki in der anderen Dimension angekommen war, ertönte eine Stimme: ,,Teilnehmer 63 ist soeben eingetroffen." Nun gab es kein Zurück mehr. Aki war offiziell ein Teilnehmer der Sentinel-Aufnahmeprüfung.

Moonfang Arc

Sentinel-Aufnahmeprüfung

Kapitel 2 - Prüfungsbeginn

Einige Zeit war seit Akis Ankunft in der anderen Dimension vergangen. Der Junge hatte noch nicht wirklich realisiert, dass er nun in einer komplett anderen Dimension war, da alles so natürlich wirkte. Vor allem der Dimensionswechsel war kurz und angenehm. Jedoch hatte Aki bereits aus seiner eigenen Seele ein Schwert erschaffen, also gab es nicht mehr viel, was ihn noch überraschen konnte. Da es noch etwas dauern konnte, bis alle Teilnehmer da waren, hatte es sich der Junge auf der Wiese gemütlich gemacht. Er lehnte sich gegen einen Baum und verarbeitete erste einmal alle neuen Informationen. Mittlerweile hatte er sich Kopfhörer aufgesetzt, da die Durchsage, die ertönte, wenn ein neuer Teilnehmer die Dimension betrat, mittlerweile nervtötend war. 

Beim nächsten Teilnehmer ertönte die Durchsage: ,,Teilnehmer 100 ist soeben eingetroffen." Aki stand auf und streckte sich. Das Eintreffen der Teilnehmer verging relativ schnell. Nummer hundert streckte seine Arme zur Seite aus. Es war ein muskulöser, junger Mann von beeindruckender Statur. Er trug seine kurzen, schwarzen Haare nach oben, was ihn wie ein halbstarker Ganove wirken ließ. Seine Haut war sonnengebräunt vom vielen Training im Freien und auf der rechten Wange hatte der Mann eine Narbe von früheren Kämpfen. Alles in allem wirkte er bedrohlich und einschüchternd. So begann er zu reden: ,,Ihr müsst wohl die anderen Teilnehmer sein! Ihr tut mir ja fast schon leid, so schwach wie ihr ausseht. Dann lass ich euch mal wissen, dass ihr alle gegen mich voll ablosen werdet, denn ich, Tatsuo Goda, bin hier die Nummer eins!" So ging der Rabauke nach vorne. Jedoch stolperte er über eine Wurzel und fiel mitten in eine Schlammgrube. Viele andere Teilnehmer kicherten und lachten Tatsuo aus, während er sich peinlich berührt aufrichtete. ,,Äh, hahaha… Ich… Ich geh mich kurz abwaschen!", sagte er voller Scham, während er einem Schild folgte, auf dem ein Toiletten-Symbol abgebildet war. ,,Was war das denn für ein Affe?", dachte sich Aki, während er sich wieder zurücklehnte und sich entspannte.

Kurze Zeit später kam Tatsuo wieder zurück. Er bemerkte, wie jeder ihn anstarrte. So ging er langsam zur Seite und lehnte sich ebenfalls an einen Baum. Leise murmelte er: ,,Meine Fresse, mein Ansehen ist nun weg…" Kurz darauf tat sich ein weiteres Portal auf. Daraus trat ein weiterer junger Mann, um die zwanzig. Er hatte etwa schulerlange, grüne Haare, die er hinter seinem Kopf zu einem Dutt zusammengebunden hatte. Trotz des Dutts hingen ihm trotzdem Haare nach vorne. Diese trug er in einem Mittelscheitel. Außerdem trug er eine stylische Lederjacke, die sehr gut zu seinen natürlich grünen Haaren passte. Aus dem Mund des jungen Mannes hing ein einziger spitzer Zahn hervor, der sein Aussehen etwas frech wirken ließ. Der junge Mann lächelte und trat in die Mitte der Lichtung hervor. Tatsuo begann plötzlich, in Richtung des jungen Erwachsenen zu sprinten. Dabei rief er: ,,Ich bin doch schon Nummer hundert. Das bedeutet, du bist ein Eindringling! Ein Verräter, der versucht, uns umzubringen!" Der Mann dachte, es müsse so sein, da im letzten Horrorfilm, den er gesehen hatte, ähnliches passiert war. 

So holte Tatsuo zum Schlag aus, bereit, ein Held zu werden. Doch der Grünschopf lächelte nur. Er fing Tatsuos Faust mit seiner flachen Hand ab. Daraufhin sprang er hinter den muskelbepackten Ganoven und verdrehte ihm die Hand, bis er vor Schmerzen winselte. Danach sagte er mit demselben Lächeln: ,,Ich bin euer Prüfer." Tatsuo merkte man daraufhin seinen Schock offen an. ,,Ähhh, alsooo, tut mir… ES TUT MIR LEIIIID!" 

Der Prüfer ignorierte Tatsuo und fuhr fort: ,,Mein Name lautet Viktor Dimitrov, ihr könnt mich aber gerne auch einfach nur Vik nennen. Ich bin euer Prüfer für die nächsten fünf Prüfungen, die vor euch liegen. Erst einmal zur Prüfung selbst: Die Sentinel-Aufnahmeprüfung ist einer der härtesten Tests, die es gibt. Jährlich bestehen nur etwa fünf Teilnehmer. Das liegt daran, dass die Sentinels später Kämpfer in der Haupteinheit werden. Nach dem Jahr bei der Sondereinheit müssen die anderen Kämpfer zuerst eine ähnlich schwierige Prüfung beschreiten, die jedoch extrem schwierig ist, da in den Sondereinheiten nur spezifische Bereiche beigebracht werden. Die Sentinels werden jedoch als universelle Kämpfer ausgebildet, die in jedem Szenario kämpfen können. Aus diesem Grund ist die Aufnahmeprüfung der Sentinels so schwierig. In die Sondereinheiten werden Kämpfer eingeladen, die bei der Sentinel-Prüfung überzeugende Ergebnisse geleistet haben und ein hohes Potenzial gezeigt haben, aber nicht bestanden haben. Jedoch werden die Kämpfer erst nächstes Jahr in der Sondereinheit antreten. Alle anderen Modulträger, die keine Empfehlung für die Sentinel-Prüfung erhalten haben, werden den Militäreinheiten beitreten. Schließlich ist Kenkai nicht die einzige Organisation unserer Art. Falls ihr diese Prüfung verliert, werdet ihr also entweder zu einer anderen Sondereinheit kommen oder dem nächstgelegenen Militärstützpunkt zugeteilt."

Nach einer kurzen Pause fuhr Viktor fort. ,,Jetzt kommen wir zur Prüfung selbst. Sie besteht aus fünf individuellen Tests. Bei jedem dieser Tests werden weitere Teilnehmer aussortiert. Diejenigen, die am Ende übrig bleiben, werden bei den Sentinels aufgenommen. Der erste Test ist der körperliche Fitnesstest. Bitte folgt mir." Daraufhin klatschte Viktor zweimal hintereinander und das große Tor öffnete sich. Viktor ging hindurch und alle anderen folgten ihm. Als er gerade durch das Tor schritt, dachte Aki: ,,Körperliche Fitness… Nicht gerade meins." Doch es gab kein Zurück mehr. So stellten sich alle hundert Teilnehmer an der Startlinie auf. Viktor beendete seine Erklärung: ,,Ihr müsst nun so schnell wie möglich alle Hindernisse überwinden. Am Ende des Parcours befindet sich ein Tor. Dieses Tor wird sich bei fünfzig Teilnehmern, die den Parcours schaffen, schließen, also seid schnell. Dieser Test wird eure Ausdauer, Körperkraft und Intuition auf die Probe stellen. Also dann, viel Glück. Mit diesem Signal geht die erste Prüfung los!" Daraufhin hielt Viktor eine spezielle Pistole in die Luft und schoss daraus eine Platzpatrone.

Mit diesem Signal begann die Prüfung. Alle Teilnehmer sprinteten in ihrer höchstmöglichen Geschwindigkeit los. Aki war weder extrem weit vorne, noch extrem weit hinten. Er war relativ in der Mitte. Doch um diese Prüfung zu bestehen, musste Aki noch schneller sein. Bald kam er beim ersten Hindernis an - Hürden in verschiedenen Höhen. Die erste Hürde war relativ normal. Man konnte über sie drüber springen oder unter ihr durchrutschen. Aki entschied sich für das Springen, was er problemlos schaffte. Die nächsten paar Hürden waren auch kein Problem. Die, bei der sich die meisten Probleme zeigten, war Hürde Nummer sechs, wenn man sie überhaupt noch als Hürde bezeichnen konnte. Sie war etwa drei Meter groß und solide, was sie eher zu einer Wand machte. Mit viel Geschicklichkeit packte Aki die Spitze der gewaltigen Hürde, doch ihm fehlte die Kraft, sich hochzuziehen. So hing der Junge da, ohne eine Chance, weiterzukommen. 

Als der Sentinel-Anwärter dachte, es sei vorbei, ertönte unter ihm eine Stimme. ,,Hey du da, brauchst du Hilfe?" Als Aki sich umdrehte, sah er einen jungen Mann, etwa 1,70 Meter groß, mit mittellangen, schwarzen Haaren und roten Augen, die ihn an ein Reptil erinnerten. Auf seinem Mund saß ein entschlossenes Grinsen. Bevor Aki etwas tun konnte, packte der Junge seinen Fuß und drückte ihn nach oben, wodurch Aki die Hürde überwinden konnte. Kurz darauf sprang der seltsame Helfer in einem Satz auf die Hürde und landete kurz in der Hocke auf ihr. Er sagte: ,,Ich bin übrigens Ryuu. Wenn du was brauchst, kannst du dich immer bei mir melden!" Bevor Aki sich bedanken konnte, war Ryuu bereits über alle Berge. Doch dem Jungen blieb nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Schließlich musste er selbst weiterkommen. So rannte er zum nächsten Hindernis, das nicht weit weg war. Doch Akis Magen drehte sich um, als er es sah. Das zweite Hindernis war ein tiefer gelegener, mit Treppen vom Hürdenbereich abgetrennter Bereich, dessen Boden aus Schlamm bestand. Etwa fünfzig Zentimeter darüber war ein großes Netz gespannt, wodurch die Teilnehmer durch den Schlamm robben mussten. Viele Leute blieben stehen und gaben freiwillig auf, da sie sich vor dem Schlamm ekelten. So stand Aki vor diesem zweiten Hindernis.

Der Junge wusste, dass es eine Lösung geben musste, bei der er nicht dreckig wurde. Doch welche? So ging der Junge in die Hocke und inspizierte den Schlamm. Als er ihn mit einem Finger berührte, fiel Aki ein, dass der Schlimm noch feucht war. Das bedeutete, es musste irgendwo eine Anlage zur Bewässerung geben. Dadurch fielen dem Jungen Wassersprenkler auf jeder Seite des Raumes ein - auch auf der, von der er gerade kam. So fiel ihm ein Teilnehmer neben ihm auf, der den Sprenkler nachdenklich anstarrte. Scheinbar hatten sie dieselbe Idee. So nickten sie sich zu und kickten gleichzeitig auf den Sprenkler, wodurch er aufbrach und ein großer Schwall aus Wasser herausfloss. Aki zog seine Jacke aus und sie warfen sich auf Akis Jacke, um sie als eine Art Floß zu nutzen. Dabei schrien sie beide vor Spaß und Freude, dass sie es geschafft hatten. Yamato und Viktor, die gerade zusahen, waren beide überrascht und beeindruckt von den Leistungen der Beiden. Als sie das Schlammfeld überquert hatten, richtete sich der andere Junge auf und streckte sich. ,,Das… Das war ja großartig!", sagte er mit einem Strahlen im Blick, ,,Ich bin Shiroi, freut mich echt!" Daraufhin gaben sie sich die Hand. Aki stellte sich auch vor: ,,Ich bin Aki, viel Glück dir noch!" Während Shiroi weiter rannte, schrie er: ,,DANKE, DIR AUCH!" So war Shiroi so schnell weg, wie er gekommen war.

So durchschritt Aki viele weitere Hindernisse. Er musste ein großes Netz erklimmen, über einen langen Balken balancieren, durch Reifen laufen, ohne zu stolpern, sich horizontal an einer Kletterwand entlanghangeln und durch einen großen Wassergraben schwimmen. Wenn es auch viel seiner Kraft und bei fast jedem Hindernis mehrere Anläufe kostete, konnte Aki letztendlich jede Hürde überwinden. So kam er beim letzten Hindernis vor der Zielgeraden an - ein großer Röhrentunnel. So kroch Aki durch den Tunnel. Dabei dachte er sich nur: ,,Wollen die jetzt die ganzen Klaustrophobiker loswerden oder was? Vielleicht sollten dadurch Rettungssituationen simuliert werden, die auf engem Raum stattfinden…" Als der Junge das Ende des langen Tunnels erreicht hatte, befand er sich letztendlich auf der Zielgeraden - ein etwa hundert Meter langer Sprint, bei dem das Zieltor jederzeit deutlich sichtbar war. Der Junge bemerkte dabei auch, dass die Strecke immer schmaler wurde, je näher sie ans Ziel kamen. Am Ende war sie nur noch so lang wie das Tor selbst, was circa einem Meter entsprach. Über dem Tor war ein großes, elektrisch betriebenes Schild, auf dem "32" stand. Vor Aki waren auf der Zielgeraden etwa dreißig Menschen, wodurch der Junge es bei seinem jetzigen Tempo nicht schaffen würde.

So ging Aki noch einmal kurz in sich. Er atmete langsam ein und aus. Nach dieser kurzen Entspannungsphase öffnete der Junge die Augen, bereit, ein letztes Mal alles zu geben. Aki rannte los, sein Blick entschlossen. Er war so schnell wie noch nie zuvor und schaffte es sogar, ein paar Leute zu überholen, die ihn zuvor wegen seiner vielen Anläufe bei den Hindernissen verspotteten. Der Junge war zuversichtlich und wusste, dass er es schaffen konnte. Das Schild zeigte bereits "39". Er hatte nicht mehr so viel Zeit. Ein Stück vor ihm sah er einen alten Bekannten - Tatsuo. Dieser lachte. Er prahlte, dass er es schaffen würde. Doch er wurde von einem Jungen mit blonden Haaren überholt, der ein breites Lächeln im Gesicht hatte, was ihn direkt wieder still werden ließ. Dass er überholt wurde, war jedoch kein Wunder. Schließlich überholte der Blondschopf jeden Prüfling, der gerade anwesend war. Der Junge war schließlich mit Abstand der Schnellste von allen. Ein paar Minuten später kam Aki beim letzten Sprint an. Die Strecke war nur noch einen Meter breit und über der Tür stand ,41'. Nichts konnte Aki mehr davon abhalten, zu gewinnen - dachte er. Vor ihm lief ein Mädchen, etwa in seinem Alter. Sie hatte schulterlange, schwarze Haare und eine Brille. Das Mädchen wirkte nicht sonderlich extrovertiert, eher schüchtern. Als Aki kurz davor war, das Tor zu erreichen, beobachtete er, wie zwei junge Männer an ihm vorbeirannten und das Mädchen von der Plattform herunterstießen. 

Der Junge konnte das nicht mit ansehen. Er handelte direkt und konnte das Mädchen noch am Arm packen. ,,Hey, geht's dir gut?", fragte er sie, woraufhin das Mädchen nickte. Aki konnte sie noch hochziehen und im letzten Moment noch helfen. Doch dann zeigte das Mädchen panisch zum Tor und rief: ,,Schau!" Auf dem Schild stand eine große "50". Das Tor war gerade dabei, sich zu schließen. Zuerst wollten sie beide einsehen, dass sie nicht bestanden hatten, doch dann bemerkten sie, wie drei andere Teilnehmer noch durch das sich schließende Tor rannten und sich die Zahl auf ,53' erhöhte. So sprinteten sie noch ein letztes Mal. Sie sprangen ab und konnten genau im letzten Moment durch das Tor springen, bevor es sich schloss. Nach ein paar Sekunden des Keuchens und der Erschöpfung gaben sie sich ein High Five. ,,Gut gemacht, ich bin Aki!", sagte Aki mit einem Lächeln. Das Mädchen antwortete: ,,Und ich bin Ryoko.". Bevor sie sich jedoch weiterhin vorstellen konnte, wurden die Beiden von Viktor unterbrochen: ,,Ihr alle habt euch gut geschlagen! Ich habe bei diesem Test viele kreative Lösungen und ausgeschöpfte Möglichkeiten gesehen. Ihr habt alle meinen Respekt dafür, dass ihr den Test bestanden habt - Naja, fast!" Doch kurz darauf wurde sein Blick etwas sadistisch und er führte den Satz fort: ,,Schließlich sind wir hier fünf Leute zu viel." Viktor sah Aki und Ryoko direkt an, sodass sie sich angesprochen fühlten.

Daraufhin fuhr der Mann fort: ,,Aber weil ich ja nicht so bin, lass ich euch fünf nicht durchfallen, schließlich habt ihr es durch das Tor geschafft. Stattdessen kriegt ihr alle noch eine weitere, klitzekleine Aufgabe, die entscheidet, welche fünf Leute es nicht schaffen." Daraufhin klatschte der Prüfer wieder, wodurch aus dem Boden in der Mitte des Raumes eine große Punching Bag, wie man sie aus Jahrmärkten und Einkaufszentren kannte, schoss. ,,Wir werden durch einen Schlag darauf ermitteln, welche von euch die fünf schwächsten Leute sind, und werden den Rest zur nächsten Prüfung schreiten lassen. Stellt euch bitte der Reihe nach an."

So begannen die einzelnen Teilnehmer, die Punching Bag zu schlagen. Kurz darauf wurde auf dem Bildschirm der Punching Bag der Name der Person, sowie wie viele Punkte von hundert sie erreicht hat, angezeigt. Als die Person wegging, war eine Ansicht der derzeit fünf schwächsten Teilnehmer zu sehen. Aki bekam mit, welche Punktzahlen die anderen Prüflinge erzielten. Viele waren mit ihren Punkten in den Siebzigern, wogegen einige auch um die fünfzig herum waren. Der Durchschnitt war jedoch zwischen sechzig und siebzig. Irgendwann war auch Aki dran. Er sammelte seine Kraft und schlug den Punching Bag mit all der Körperkraft, die der Junge hatte. Er erzielte unglaublich durchschnittliche sechzig Punkte. Direkt nach ihm war Ryoko dran. Sie konnte sogar 77 Punkte rausholen. ,,Yes!", rief das Mädchen glücklich, als sie zu Aki ging. Ein paar durchschnittliche Teilnehmer später war ein junger Mann mit schulterlangen, braunen Haaren und einer eckigen Brille dran. Er klappte das Buch zu, das er gerade las, und schlug den Punching Bag. Bei ihm kamen jedoch nur 49 Punkte heraus. Derzeit war er der fünftschlechteste Teilnehmer. 

Zu seinem Bedauern war hinter ihm Tatsuo. Dieser sagte: ,,Hahaha! Was ein Loser, findet ihr nicht?", bevor er jedoch stolperte und den Punching Bag mit seinem Kopf traf. Dadurch erhielt Tatsuo 48 Punkte, was noch schlechter war, als das Ergebnis des Brillenträgers. Dieser sagte ruhig: ,,Scheint, als seist du noch schlechter als ich, fünftschlechtester Teilnehmer." Tatsuo versank wieder vor Peinlichkeit im Erdboden. Etwas weiter hinten in der Reihe ertönte ein lautes Lachen. Es kam von Ryuu. Dieser deutete, er solle kommen, woraufhin der Brillenträger zu Ryuu ging. Daraufhin rief dieser: ,,Du hast's ihm aber gezeigt! Du bist cool, dich mag ich! Wie heißt du?" Daraufhin antwortete der intelligent wirkende Junge: ,,Seiji." Ryuu gab Seiji noch einen Handschlag, bevor er selbst dran war. Dabei hatte er fast die Punching Bag zerfetzt und erzielte glorreiche 98 Punkte, mit Abstand die höchste Platzierung. Der letzte Teilnehmer hatte nur 46 Punkte erreicht, was ihn zum neuen fünftschlechtesten Teilnehmer machte. Tatsuo dachte, er sei im Himmel und der Letzte konnte seinen Augen nicht trauen. Viktor klatschte. ,,Herzlichen Glückwunsch an alle, die bestanden haben. Und an die anderen: Ihr habt im Hindernislauf gute Leistungen erzielt. Versucht es gerne nächstes Jahr wieder!" 

Der neue Fünftschlechteste rief: ,,Ey, das is' doch unfair!" Es war derjenige, der Ryoko beim Hindernislauf hinuntergestoßen hatte. Viktor antwortete: ,,Das ist es nicht. Und jetzt geht bitte bei der Hintertür hier hinaus. Gleich werde ich euch wieder zurück in die andere Dimension führen. Daraufhin holte der Fünftschlechteste aus. Er wollte augenscheinlich Viktor dafür schlagen, dass er verloren hatte. Doch der Junge wurde von einem anderen Teilnehmer unterbrochen. ,,Hey, das bringt nichts." Es war der zweitschlechteste Teilnehmer, der ihn beruhigen wollte. Als der Fünftschlechteste auf den Zweitschlechtesten losgehen wollte, wurde er von den anderen drei Schlechtesten unterbrochen. Sie alle sahen ihre Niederlage ein und schleppten ihn hinaus. Viktor fuhr währenddessen fort: ,,Naja, das wäre mal erledigt. Ich bringe euch in die Unterkunft, in der ihr während der Prüfung nächtigen werdet. Sie besitzt die Qualität eines Fünf-Sterne-Hotels. Folgt mir bitte!" Als sie in Richtung der Unterkunft gingen, war die Freude der bestandenen ersten Prüfung sicher. Doch es sollten noch vier weitere folgen. Auch wenn es noch dauerte, sollte sich bald zeigen, wer diese äußerst schwierige Prüfung letzten Endes schaffen sollte.

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