Der Raum war still, nur das Knistern der letzten Kerze unterbrach die lautlose Spannung. Annika lag in Alexanders Armen, ihre Haut glühte von den intensiven Spielen der letzten Stunden. Sie war erfüllt, erschöpft, und doch konnte sie spüren, dass Alexander noch etwas vorhatte.
„Es gibt einen letzten Schritt," sagte er leise, während seine Finger sanft über ihre Schulter strichen.
Annika hob den Kopf, ihre Augen noch glasig von der Ekstase, die sie durchlebt hatte. „Was noch?" fragte sie, ihre Stimme ein Flüstern, fast ehrfürchtig.
Alexander richtete sich auf, sein Blick fest auf sie gerichtet. „Die Gesellschaft verlangt von jedem neuen Mitglied einen Schwur. Ein Versprechen, das dich bindet – nicht nur an mich, sondern an die Gemeinschaft und ihre Geheimnisse. Es ist ein Akt der Hingabe, der endgültig ist."
Annika setzte sich auf, spürte die Schwere der Worte, die er sprach. „Was muss ich tun?"
Er nahm ihre Hand, führte sie zu einer steinernen Schale, die in der Mitte des Raumes stand. Darin brannte eine kleine Flamme, ruhig und doch intensiv. Daneben lag ein Dolch, dessen Klinge im Licht der Flamme glänzte.
„Dein Blut," erklärte Alexander. „Ein Tropfen genügt. Es symbolisiert dein Versprechen, deine Hingabe. Ein Akt der völligen Entblößung deiner selbst."
Annika zögerte, doch nur einen Moment. Sie wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Sie nahm den Dolch in die Hand, spürte das kühle Metall gegen ihre Finger, bevor sie die Spitze sanft über ihre Handfläche gleiten ließ. Ein einzelner Tropfen Blut quoll hervor und fiel in die Flamme.
Die Flamme zischte, lodert auf und verschlang den Tropfen, als ob er nie existiert hätte.
Alexander trat hinter sie, legte seine Hände auf ihre Schultern. „Du bist nun eins mit uns. Niemand wird dich je verraten, niemand wird dich je verlassen. Du bist frei, Annika – in deiner Hingabe, in deiner Dunkelheit."
Der Bund
Annika spürte, wie die Worte in ihr widerhallten, wie sie sich in ihrem Innersten verankerten. Alexander nahm sie wieder in seine Arme und führte sie zurück zur Liege.
„Und jetzt," sagte er mit einer Stimme, die vor Wärme und Dominanz gleichermaßen triefte, „feiern wir deine Vollendung."
Er küsste sie, langsam, tief, während seine Hände über ihren Körper glitten. Es war keine Eile mehr in seinen Bewegungen, kein Bedürfnis, sie zu testen oder zu formen. Jetzt war es pure Hingabe, ein Tanz zwischen zwei Menschen, die sich in ihrer Dunkelheit gefunden hatten.
Alexander machte Liebe zu ihr, sanft und doch intensiv, und Annika spürte, wie sie sich ihm nicht nur körperlich, sondern auch seelisch öffnete. Jede Berührung, jeder Kuss, jeder Atemzug war eine weitere Bestätigung dessen, was sie wusste: Sie gehörte ihm, und er gehörte ihr.
Als die Nacht endete und die Morgendämmerung den Raum in ein sanftes Licht tauchte, lagen sie nebeneinander, ihre Körper verschlungen. Annika wusste, dass sie vollständig war – nicht, weil sie sich aufgegeben hatte, sondern weil sie sich in ihrer Hingabe gefunden hatte.