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Chương 11: Zeit zum Fliegen!

„Was für ein merkwürdiger Mann dieser Hadeón oder Hades mit seinem ungewöhnlichen Namen war", dachte Mallory. Es wurde ihr klar, dass sein Name „Had-eon" bedeutete, dass er viele Jahre verbracht hatte, doch sie zweifelte daran, dass das seine wahre Bedeutung war. Offensichtlich war er ein antikes Stück, das weggesperrt werden sollte. Vorzugsweise in einem Sarg. Sie musste über ihren eigenen Scherz leise lachen, bis sein Blick sie traf und sie schnell ihren Gesichtsausdruck korrigierte.

„Wir sind gleich da, Mylord", informierte Barnby, übertönt vom Geräusch der Kutschenräder und dem Hufschlag der Pferde.

Mallory warf einen Blick aus den langgezogenen Fenstern der Kutsche und ihr Mund blieb offen stehen bei dem Anblick. Nicht weit von ihnen ragte eine Burg auf einer rauen Klippe vor dem Hintergrund des Berges auf. Die Mauern des Schlosses waren dunkel wie Kohle, und die Türme und Fenster glühten in goldenem Licht, als ob das Schloss auf die Rückkehr seines Besitzers wartete.

„Ich habe das Gefühl, Hallow ist dieses Jahr sehr früh dran", murmelte Mallory bedrückt, als die Kutsche sich dem Schloss näherte.

„Einer der meist erwarteten Tage", erwiderte Hadeóns Stimme, während ein schiefes Lächeln seine Lippen zierte. Er ließ die Seite seines Kopfes gegen seine Knöchel ruhen. „Es ist immer der schönste Teil des Jahres. Der Maskenball, der Tanz und unbegrenzt Blut zum Trinken."

„Blut?", fragte Mallory unbehaglich.

„Davon leben Leute wie ich. Köstlich und warm. Nichts belebt die leere Seele so sehr wie gereiftes Blut", sagte Hadeón mit samtiger Stimme. Als sie sah, wie er sich über die Lippen leckte, drückte sie sich ängstlich weiter in den Sitz.

Was war das, ein Apfel zum Reifen? Mallory runzelte die Stirn, als die Kutsche die Brücke überquerte und sagte dann: „Ich habe eine Frage."

„Sprich."

„Wenn du dich von Blut ernährst und jahrelang kein Blut trinken konntest, weil du begraben warst, wie schafftest du es, aus dem Sarg zu kommen?", fragte Mallory ihn neugierig. Sie hatte den ganzen Tag nichts gegessen und fühlte sich müde; würde jahrelanger Blutmangel in seinem Fall nicht bedeuten, dass er schwach und bewusstlos sein müsste? Sie musste ihn durchschauen, wenn sie ihn zurück in einen Sarg stecken wollte.

Hadeóns Grinsen wurde breiter, ähnlich einem Grinsekatzen-Lächeln in der halbdunklen Kutsche. „Weil jemand, der meinen Sarg geöffnet hat, mich mit seinem Blut gefüttert hat."

Es dauerte einen Moment, bis seine Worte in Mallorys Kopf einsanken, und sie schüttelte den Kopf: „Ich habe das nicht getan – wollte nicht – könnte nicht..." Gleichzeitig kam die Kutsche vor dem Eingang des Schlosses zum Stehen.

„Bist du dir sicher?", drängte Hadeón und lehnte sich in seinem Sitz vor, und Mallorys Herz zitterte bei seiner Nähe.

Als der Kutscher die Tür der Kutsche für seinen Herrn öffnete, reflektierte Mallory über die Ereignisse der vergangenen Nacht. Ihre Gedanken kamen zum Stillstand, als sie die Quelle des Blutes erkannte. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf Hatties Taschentuch an ihrem Arm.

Nein...! schrie Mallory innerlich, als ihre Augen groß aufgerissen wurden. Sie hatte nicht nur seinen Sarg geöffnet, sondern ihm auch noch einen kleinen Willkommenssnack geboten!

Mallory stieg aus der Kutsche und folgte Hadeón, erschrocken über den unheimlichen Garten, der verwildert blieb. Die Brunnen waren von den letzten Regenfällen und abgestorbenen Blättern gefüllt.

Als sie das Schloss betraten, erstreckte sich vor ihnen ein prächtiger Gang, beleuchtet von flackernden Fackeln an den tief kastanienbraunen Wänden. Die Decke, vergoldet, war mit kunstvollen Malereien versehen. Schließlich betrat sie mit Hadeón, der stehen geblieben war, die Halle.

Als Mallory sich umsah, fiel ihr Blick auf einen großen Spiegel, der vom Boden bis zur Decke reichte. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf ihr Spiegelbild und stellte fest, dass sie nicht mehr wie das Ich aussah, das sie kannte. Eine Frau, an deren Kleidung und Haut Dreck klebte, starrte zurück. Ihr Haar, obwohl locker gebunden, war überall. Auf ihrer Wange prangte eine Wunde, die ihr niemand anderes als der nutzlose George zugefügt hatte.

Ihre Augen wanderten neben ihr Spiegelbild, als sie feststellte, dass Hadeóns Spiegelbild fehlte. Ihr Herz setzte in ihrer Brust aus.

Mallory wurde klar, dass Hadeón und das Schloss keinen Diener brauchten. Sie brauchten einen Exorzisten! Nur Geister hatten kein Spiegelbild! Oder doch? Wie sollte sie das wissen, wenn sie noch nie einem begegnet war, dachte sie bei sich. Großmutter, wenn du mir folgst, ist es an der Zeit herauszukommen und zu erklären, was hier vor sich geht!

Als Mallory sich auf Zehenspitzen von Hadeón entfernte, ihre Miene von Angst gezeichnet, hörte sie ihn murmeln: „Und ich hatte auf eine friedliche Nacht gehofft."

Hm? Mallory sah, wie sich Hadeóns Augen leicht verengten und ein Hauch von Verärgerung in ihnen verweilte. Dann hörte sie plötzlich eine Stimme durch das Schloss dröhnen:

„Wer wagt es, mich in meinem Schlummer zu stören?! Ich werde euch in die Hölle schicken, wenn ihr mein Schloss betretet!"

„Haben wir auch dieses Schloss gestohlen?", fragte Mallory ihn flüsternd, und auf Hadeóns stummen Blick hin fügte sie hinzu: „Meister Hadeón?"'Möge die andere Person ähnlich wie Hadeon sein, und die beiden Männer würden aufeinander losgehen! Hier gab es die perfekte Gelegenheit, den Toten zu entkommen, wenn sie abgelenkt wären!

Mallory vernahm Schritte, und nicht einer, sondern zwei Männer traten an den oberen Absatz der Treppe. Der eine sah mit seinem unrasierten Gesicht aus wie ein Biber, während der zweite, der eine Laterne in der Hand hielt, sie an ein Eichhörnchen erinnerte. Im Vergleich zu ihnen wirkte Hadeon wie ein Drache.

Der eichhörnchenartige Mann kicherte leise: "Sieh mal, wir haben endlich ein Dienstmädchen. Wir müssen nur das Geld nehmen und diesen Kerl loswerden."

"Wie mutig, in mein Schloss zu treten?" forderte der biberähnliche Mann heraus, während er mit lauten Poltern die Treppe hinunterstieg, gefolgt von seinem Lakaien. "Ich bin die mächtigste Person in diesem Land. Ich bin Hey Don Van Darn!"

Mallory drehte sich zur Seite, um ihr Lachen mit einem Husten zu verbergen.

"Der Mann sieht tatsächlich reich aus", sagte der Laternenträger leise. "Die müssen sich verlaufen haben, Igor. Zeit für eine Falle!"

"Es heißt 'Hey Don', du Idiot! Wie oft muss ich es dir noch sagen?!" Igor flüsterte dem Mann hinter sich zu, als sie am Fuß der Treppe ankamen. Er fixierte Hadeon mit einem harten Blick, obwohl er einige Zoll kürzer war als er. Dann fragte er Hadeon: "Bist du hier, um dein Dienstmädchen zu verkaufen?"

"In der Tat", erwiderte Hadeon lächelnd, nachdem er ihr Kichern gehört hatte. "Der Herr dieses Schlosses sollte sie als seine persönliche Dienerin behalten, damit sie bestraft werden kann."

"Was?!" Mallory registrierte entgeistert.

"Unglaublich! Ich gebe dir ein Silberstück für sie", setzte der biberähnliche Mann einen Preis für Mallory fest. "Du kannst die Nacht hier im Schloss verbringen!"

Hadeon setzte eine besorgte Miene auf, bevor er erwähnte: "Das würde ich sehr gerne, aber ich habe das Boot am Ufer zurückgelassen, und meine Wertsachen darin. Es wäre sehr nett, wenn ihr jemanden damit beauftragt, es hierher zu bringen."

Die Männer, von Gier geblendet, tauschten Blicke, bevor der biberähnliche Mann fragte: "Wo ist es noch mal?"

"Wir können es von hier aus sehen", schlug Hadeon vor und führte sie zum bereits geöffneten Fenster, welches sie eilig in Augenschein nahmen.

"Ich habe deinen Namen gar nicht verstanden", sagte der Biber-Mann, bevor er nach draußen schaute.

"Ah, ja." Mit einem freundlichen Lächeln klopfte Hadeon Igor auf den Rücken und sagte: "Hadeon Van Doren."

"Oh, das klingt ähnlich wie mein Name!" lachte der Biber-Mann, und Hadeon's Mundwinkel zuckten. "Ich kann das Boot nicht sehen. Wo ist es?"

"Da helfe ich doch gerne", bot Hadeon höflich an, bevor er den Mann am Nacken packte und aus dem Fenster schleuderte.

Sowohl Mallory als auch der andere Mann rissen die Augen auf, als sie hörten, wie jemand außerhalb des Schlosses schrie, kurz bevor ein dumpfer Aufprall folgte. Sie sah, wie sich Hadeons Gesichtszüge von beruhigend auf bedrohlich wandelten.

Ein Grinsen breitete sich auf Hadeon's Lippen aus, und er schnalzte mit der Zunge.

Die Beine des schlaksigen Mannes begannen vor Angst zu zittern und er versuchte, rückwärts zu gehen.

"Ich wollte nur in mein Zimmer zurückkehren, ein angenehm kühles Bad nehmen und entspannt schlafen. Es ärgert mich, wenn meine Höflichkeit unterbrochen wird. Ich bemühe mich hier, ein guter Mensch zu sein", seufzte Hadeon, während er auf die zitternde, lange Gestalt zusteuerte. Seine Schritte waren bedächtig, sie hallten unheilvoll im Korridor wider. In seiner Stimme lag eine Drohung: "Aber keine Sorge. Ich bin großzügig, und ich werde dir die Wahl lassen. Ein Loch, wo dein Herz ist oder vielleicht ein Genickbruch?"

Der Mann sah ihn in Schrecken an und flehte: "Ich–ich, ich b-bitte um V-Verzeihung–"

"Was? Du wünschst die dritte Option? Wie ungeschickt von mir", entgegnete Hadeon mit einer gespielt bedauerlichen Miene, packte den Mann am Hals und warf ihn aus dem offenen Fenster. Sich über das Fenster lehnend, sagte er: "Sieh doch mal! Er flog besser als der Letzte."


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