"Ich war ein Tier. Und er war es auch.
Im Hinterkopf spüre ich Selene, und ich weiß, sie schläft. Ich störe sie nicht; ich habe eine dringlichere Sorge.
Es gibt keinen Rufknopf in Reichweite, und ich wühle und kämpfe gegen meine Fesseln an. Ich muss verzweifelt, aber wirklich verzweifelt, auf die Toilette.
Ich höre ein leises elektronisches Klicken, dann erfüllt eine desinteressierte, statisch klingende Stimme den Raum. „Brauchen Sie etwas?"
Ich räuspere mich, befeuchte meine trockenen Lippen und sage: „Ich muss aufs Klo." Meine Stimme ist heiser, mein Hals schmerzt. Ich frage mich, ob ich geschrien habe. Ich habe das Gefühl, dass ich es getan habe.
„Ihre Pflegerin wird gleich kommen", sagt die statische Stimme und verstummt wieder.
Da wird mir bewusst, dass sie mich wohl über die Kamera beobachten, und ein unangenehmes Kribbeln überzieht meine Haut. Irgendwie kommt mir das schlimmer vor als ein notgeiler Kidnapper, der sich an mir reibt.