Die nächsten Wochen päppelte mich mein Schatten wieder auf. Und obwohl ich nach wenigen Tagen zumindest fieberfrei war, kuschelte er sich dennoch eng an mich. Als hätte er Angst mich zu verlieren. Ich hatte nichts gegen.
Und so kam ich sogar aus meinem Zimmer. Wenn auch nicht weit, da er ins Büro wenige Türen weiter ging. Ich war auf seinem Arm, und im Büro dann auf einer Couch. Manchmal las ich, aber oft schlief ich die Zeit dort.
Wenn ich wach war spürte ich öfters einen Blick vom Schatten auf mich. Aber er reagierte erst, wenn ich ihn ansprach. Entweder weil ich auf Toilette musste oder Hunger hatte. Denn auch wenn er mich im Badezimmer alleine ließ wollte er keine zehn Meter mehr von mir getrennt sein.
Selbst nachts lag er sehr dicht an meinem Körper und ich konnte zuerst so gar nicht schlafen. Aber nach zwei fast schlaflosen Nächten ging es, und danach ebenso.
Als ich wieder in seinem Büro war wagte ich es nun zu fragen. Schlimmer als schlimm konnte es nicht werden.
„Schatten, kann ich dich was fragen?" fragte ich vorsichtig an. Er schaute von seinen Papieren auf mich. „Natürlich." sagte er, und lächelte mich an. Der Name war zwar nun nicht die komplizierteste Frage, aber welche ich gerne beantwortet hätte. „Wie heißt du? Ich nenne dich immer ja nur Schatten." fragte ich ihn. Würde er mir ihn nun nennen? Da nannte er ihn wohl in einer Sprache, die ich nicht verstand. „Das ist mein Name in dämonischer Sprache. Und es heißt in deiner Sprache übersetzt „der aus dem dunklen Schatten"." erklärte er mir. „Okay, dann lag ich ja nicht einmal verkehrt dich Schatten zu nennen." sagte ich, und lächelte. „Stimmt." sagte er, und widmete sich wieder seinen Papieren zu.