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Chương 4: Süß

Nachdem Gu Zheng Qiao Xi daran erinnert hat, dass sie immer noch nicht den Namen ihres Ehemanns wusste, wollte sie ihn direkt fragen. Aber Gu Zheng warf ihr bloß einen Blick zu und sagte ihr, dass sie sich die Heiratsurkunde ansehen solle.

Qiao Xi: "..."

Sie schob das Minzbonbon in ihrem Mund zu ihren Wangen, wodurch ihre rechte Wange sich ein wenig hervorwölbte. Gleichzeitig kramte sie in ihrer Tasche, um die irgendwo verstaute Heiratsurkunde zu finden. Als sie sie spürte, sagte sie: "Eigentlich, wer du auch bist, sobald ich die Angelegenheiten der Familie Qiao geklärt habe und die Anteile an dich übertragen habe, können wir..."

Bevor sie ihre Worte beenden konnte, wurde ihr Mund durch etwas Hartes und Warmes verschlossen.

Qiao Xi, "???"

Gu Zheng, "!!!"

Das Missgeschick ereignete sich in Sekundenbruchteilen.

Gu Zheng beteuerte, er habe nur aus Neugierde den kleinen Buckel auf Qiao Xis Wange berühren wollen. Doch unerwarteterweise drehte sie genau in diesem Moment ihren Kopf, sodass sein Finger direkt auf ihre Lippen drückte!

Die warme und weiche Berührung brachte sein Herz zum Flattern. Er zog schnell seinen Finger zurück und rieb sich das Knie, als wolle er das Prickeln loswerden.

Als das Kribbeln langsam nachließ, zog Gu Zheng die Stirn kraus, als er sich an Qiao Xis Worte erinnerte. Er wollte gerade etwas erwidern, als er eine aufgeregte Frauenstimme hörte.

"Süß, deine Finger sind süß!"

Er drehte sich abrupt um und traf auf Qiao Xis funkelnde Augen. Ihre pinkfarbene Zunge leckte über ihre Lippen. Wenn Gu Zhengs Augen ihn nicht täuschten, war die Stelle, die sie leckte, genau die, die er gerade berührt hatte.

Gu Zheng versteifte sich sofort. "W-Was redest du da?"

"Dein Finger ist süß!"

Bislang hatte Qiao Xi auf Gu Zheng einen ruhigen und gefassten Eindruck gemacht. Keine durchschnittliche Frau würde einen Fremden so kühn vor dem Standesamt fragen, ob er sie heiraten wolle, und keine durchschnittliche Frau könnte sich so standhaft dem Zwang ihres Vaters und ihrer Stiefmutter widersetzen.

Jetzt jedoch wirkte die Frau, die er für beherrscht hielt, wie eine Grundschülerin, die eine Belohnung bekommen hatte. Ihre Augen leuchteten wie Sterne und waren von freudiger Überraschung erfüllt.

Vor langer Zeit hatte Qiao Xi eine seltsame Krankheit erlitten.

Alle Speisen schmeckten gleich - bitter.

Zucker war bitter, Reis war bitter und selbst Wasser war bitter.

Aber jetzt schmeckte Gu Zhengs Fingerspitze tatsächlich süß für sie. Sie war davon überzeugt, dass sie süß war!

Wäre Gu Zheng ihr nicht so unbekannt, hätte Qiao Xi am liebsten noch einmal seine Fingerspitze geleckt, um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht irrte.

Ihr Blick blieb an seinen Fingerspitzen haften. Ihr zögerlicher Blick gab Gu Zheng ein seltsames Gefühl. Sie sah aus wie ein Hund, der auf einen Knochen starrt.

Gu Zheng räusperte sich, um die seltsame Stimmung zu durchbrechen. "Was wolltest du mir eben sagen?"

Was sollte sie sagen? Natürlich, dass sie sich scheiden lassen würden nachher.

Die Süße zwischen ihren Lippen und Zähnen verflog, während sich die vertraute Bitterkeit wieder in ihrem Mund ausbreitete.

Qiao Xi biss das Minzbonbon in ihrem Mund und blätterte durch die Heiratsurkunde. Ob es nun der Mann vor ihr oder Gu Moling war, sie wollte keinen von beiden wirklich heiraten. Sie hatte sich auf eine Scheinehe eingestellt.

Die Situation war jetzt jedoch anders...

Sie warf einen Blick auf den Namen des Mannes in der Heiratsurkunde. Gu Zheng? Das war ein guter Name.

Moment...

Qiao Xi dachte plötzlich an etwas und hob ruckartig den Kopf. Mit ihrem guten Sehvermögen konnte sie deutlich den Namen des Viertels, in dem sie sich befanden, erkennen.

Longwan Residential.

Es war ein Villenviertel in Li City, ein Haus hier konnte man nicht einfach mit Geld kaufen. Die Menschen, die hier lebten, waren entweder extrem reich oder reich an Macht.

Ihre Bewegungen waren so auffällig, dass Gu Zheng sie unmöglich übersehen konnte.

Er schürzte die Lippen, lehnte sich zurück und wiederholte schelmisch seine Frage: "Frau Qiao, was wolltest du gerade sagen? Was werden wir tun, nachdem du mir die Anteile übertragen hast?"

Qiao Xi wich seinem Blick aus und runzelte tief die Stirn. "Gu Zheng? Der gleiche Gu Zheng aus der Gu-Familie von Li City? Gu Molings Onkel?"

Gu Zheng brummte nur.

Qiao Xi: "..."

Was zum Teufel?!

Gu Zheng war der jüngste Sohn der Gu-Familie und auch der Chef der Gu-Familie und der gegenwärtige Patriarch. Er hatte eine ruchlose Persönlichkeit und war sehr unberechenbar. Soweit Qiao Xi wusste, war er jemand, den man auf keinen Fall reizen durfte.

Hätte sie nicht die Süße von Gu Zhengs Finger geschmeckt, hätte sie ohne Zögern sagen können, dass sie sich nach der Übertragung der Anteile scheiden lassen und sich danach von ihm fernhalten würden.

Aber Gu Zhengs Finger war süß!

Wären sie nicht durch die Ehe verbunden, wäre es für Qiao Xi schwierig, wieder Kontakt zu Gu Zheng herzustellen...

Dementsprechend konnten sie sich nicht scheiden lassen!

Keine Scheidung!

Tief atmend entspannte sich Qiao Xi auf dem Rücksitz des Autos und winkte schwach mit der Hand. "Nachdem die Anteile an dich übertragen wurden, können wir das Geld glücklich ausgeben. Bist du einverstanden damit?"

Gu Zheng: "?"


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