Dominic hätte nie wie jedes andere Kind sein wollen. Doch an diesem Abend wünschte er, er hätte seinem Onkel Leon einfach vertrauen können. Er wollte Leon vertrauen und alles glauben, was dieser ihm erzählt hatte.
"Genau", flüsterte Dominic, während er seine Knie fester umklammerte und auf den schmutzigen Staubboden starrte. "Es kann nicht sein, dass Onkel in meine Entführung verwickelt ist. Das würde er mir niemals antun."
Dominic nickte immer wieder vor sich hin, unfähig zu zählen, wie oft er diese Worte bereits wiederholt hatte, seit Leon ihn alleine in diesem Raum zurückgelassen hatte. Draußen war nichts zu hören; immer wieder warf er einen Blick zur verschlossenen Tür.
"Er wird doch nichts passieren, oder?", fragte er sich und ging davon aus, dass Leon bereits mit seinen Entführern verhandelte. "Er wird schon klar kommen. Onkel Leon ist so wortgewandt, dass er der Einzige ist, der Papa beruhigen kann – abgesehen von Mama."