„Warum ist sie noch nicht aufgewacht?" fragte mein Schatten besorgt und sauer. „Lassen sie ihr Zeit." hörte ich eine andere männliche Stimme, die vollkommen ruhig sprach. „Ihr Körper muss das Medikament vollständig abbauen." erklärte er ihm. Naja, ich war wach. Nur ich hatte keine Lust zu zeigen wie sehr. Sollte er sich Sorgen machen. Vielleicht würde er mich gehen lassen.
Ich wollte noch nicht glauben, dass es mein Schatten war. Viel zu oft hörte ich in den ganzen Therapien das es Einbildung war, was ich erlebt hatte bis ich es selbst glaubte. Darum war ich mir nun sicher, dass irgendein Spinner sich während meines Drogeneinflusses Zugang zu meiner Wohnung bekam, und mich verschleppte. Aber warum ich? Und wer war der andere Mann? War er ein Arzt? Arbeitete er für ihn? Mir gingen so viele Fragen durch den Kopf, dass ich unbewusst kurz stöhnte vor Kopfschmerzen, die ich wohl dank Drogen und Alkohol hatte. Sofort endete das Gespräch von beiden, und ich hörte sie näher kommen. „Miss, sind Sie wach?" fragte der womögliche Arzt. „Mehr oder weniger" murmelte ich. Vorsichtig öffnete ich die Augen. Links stand wirklich ein Mann mit Arztkittel. Und rechts mein Schatten. Ich erschrak furchtbar, und robbte mich zusammen. „Nicht real, nicht real." sagte ich laut zu mir. Der Schatten seufzte. Er setzte sich aufs Bett, und zog mich zu sich. Was er sich erhoffte wusste ich nicht. Er sagte auch nichts, sondern streichelte mich nur sanft, während er mich hielt. „Miss, ich muss Sie kurz untersuchen." sagte der Arzt. Ich schaute ihn an und nickte.
Er prüfte meinen Blutdruck, Reflexe und hörte meine Atmung mit einem Stethoskop ab. „Sie sind insoweit in Ordnung." sagte er zu mir. Er nickte dem Mann zu, der mich verschleppte, und ging. Wieder zog mich der Mann mühelos zu sich, und hielt mich fest. „Endlich bist du mein." seufzte er in mein Ohr.