Ich wachte auf in sanften Armen, die mich noch umarmten. Anscheinend war ich noch in den Armen des Schattens! Ich versuchte mich zu bewegen, aber meine Gelenke waren wie Gelee. „Endlich kannst du mich sehen." sagte er. Ich war wohl wirklich nur ein paar Sekunden weg. Schade schon fast. Der Schock hätte ihn vielleicht vertrieben. Da ließ er mich los, und ich knickte ein. Ich hatte keine Kraft in den Knochen und Muskeln. „Bitte… das ist nicht wahr… das kann nicht wahr sein…" murmelte ich. „Scht. Für dein Bewusstsein ist es wohl noch etwas viel, hm? Ich lege dich wohl lieber ins Bett." Ohne Mühe hob er mich hoch, und legte mich hin. Dann verschwand er in die Küche, wie ich sehen konnte, und holte mir wohl ein Glas Wasser, denn damit kam er wieder. „Du musst was trinken." „Danke." flüsterte ich leise. Wände hatten immerhin Ohren. „Wieso kann ich dich sehen?" fragte ich nun. „Du hast mich akzeptiert. Zumindest wohl unterbewusst. Jedenfalls könntest du mich sonst nicht sehen." sagte er. „Aber wie kann das sein? Was bist du denn? Eine Einbildung wohl nicht." sagte ich, und berührte seine Hände. Er lächelte. „Richtig. Aber das ist jetzt nicht wichtig." Er schaute mir dabei fest in die Augen. „Es ist nicht wichtig was ich bin." sagte er mit ernsten Ton. Ich nickte. „Aber viel reden können wir nicht, wenn du unsichtbar für andere bist." meinte ich. „Hab ich gemerkt. Der Doktor ist gefährlich. Er hat dich im Delirium genommen, und ich konnte nichts tun." knurrte er schon fast. Moment, was? Ich wurde vergewaltigt? „Wie jetzt?" fragte ich. „Vorgestern hat er dich genommen. Du warst vollkommen weggetreten. Ich konnte nichts tun." sagte er zähneknirschend, und ballte seine Fäuste zusammen.