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63.39% Das Erbe / Chapter 71: Kapitel 71 Willkommen in der Armee

Bab 71: Kapitel 71 Willkommen in der Armee

Er saß auf einem sehr unbequemen Sitz, die Frachtmaschine war bis auf den letzten Platz mit Sitzen gefüllt, auf denen andere in seinem Alter saßen. Er sah jede Hautfarbe, die es auf der Erde gibt. 

Die Kleidung reichte von Lumpen bis zu teuren Prunkgewändern.

Sie schwatzten, manche jammerten, manche prahlten, und es gab auch solche, die anderen schon den Tod ankündigten.

Trotz der Ausbrüche war ihr Ego größer als das der anderen. 4 Stunden gefühlte Ewigkeit mit Flugservice, wo ein Mitarbeiter durch die Reihen ging und die Leute zurechtwies. Es gab Zwischenstopps, um die Maschine noch voller zu machen. Er hatte solche Maschinen auf Hawaii gesehen, transportierten meist Exo-Anzüge, also passten viele Leute rein. 

Nach der Durchsage waren sie angeblich da, was alle nervös machte.

Kaum war die Rampe unten, brach eine Hitze herein, gepaart mit der gleißenden Sonne. Dann tauchten Soldaten auf, die schon beim Eintreten zu brüllen begannen. Luke war beeindruckt.

„Raus, raus, raus! In sauberen Reihen!" brüllten sie laut, und wer zu langsam war, bekam einen Stockhieb.

Dann rannten sie aus der Maschine und fanden sich in einer sonnenverbrannten Landschaft wieder, wenn man von den gepflegten Rasenflächen auf dem Gelände absieht. Sie mussten sich der Größe nach in Armlänge nebeneinander aufstellen. 

Ein Ausbilder mit Bulldoggengesicht trat vor die Gruppe, wo Luke gelandet war. Er ging einmal um sie herum und musterte sie alle. 

„Ihr haltet die Schnauze und redet nur wenn ich es euch erlaube! Es ist mir scheißegal, wer ihr seid und woher ihr kommt! Wenn ihr Scheiße baut, trete ich euch persönlich in den Arsch bis ihr ihn freiwillig an den Straßenstrich gebt!" 

Ein verkrampftes Lachen ertönte hinter Luke, der Ausbilder war da und rammte ihm die Faust in den Magen, dass der Halbstarke keuchend in die Knie ging.

„Ihr seid jetzt in der Armee, ihr Arschgesichter!" 

Er stapfte vor ihnen her.

„Ihr geht jetzt rüber, gebt eure Sachen ab, ruft eure Mütter an und verabschiedet euch! Danach geht ihr euch die lausigen Haare schneiden und eure Sachen holen!" 

Der Lauf ging schnell, und da Luke nichts abgeben und niemanden anrufen musste, wurde er zwar angeschrien, dass er ein wertloses Stück Scheiße sei, aber zum Haareschneiden geschickt. Wo man ihm skrupellos und in Marathon den Kopf kahl rasierte. Danach wurden die Sachen ausgegeben und dank Scanner bekam er welche die ihm passten aber unbequem waren. 

Seine Gruppe wurde in einen Raum gejagt, wo man ihnen zu schwatzte, die Ausrüstung erklärte etc. Dann wurden sie in ihren Schlafsaal geführt, nur eine große Halle mit Etagenbetten, wo sie sich ein Bett suchen mussten. Luke bekam ein oberes, weil das untere von einem Berg von Typen weggenommen wurde. Umziehen, aufräumen und dann wieder raus, um mit dem Lauftraining zu beginnen.

Egal wo man hinschaute oder sich falsch bewegte, ein Trainer stand neben einem und brüllte einem ins Ohr. Der erste Tag neigte sich nach einem langen Lauf um die komplette Anlage dem Ende zu. 

Danach wusch er sich erschöpft, den Kopf trocken gerubbelt in kurzen Hosen zu Bett. Selbst jetzt, wo sie so erschöpft waren, plauderten die anderen. Bei jedem Wort, das sie sagten, hatte Luke das Gefühl, dass 90 Prozent von ihnen Arschlöcher waren. Er kam vor sein Bett, wo sich einige versammelt hatten.

„Ey Fettarsch„, fingen sie an. 

Sie versperrten ihm den Weg und er war richtig müde. 

Er drehte sein Handtuch um und schlug wie eine Peitsche.

„Handtuchkampf!" rief er. Die vor seinem Bett sahen ihn verdutzt an, aber es war zu spät. Die anderen hatten schon angefangen. Es dauerte nur wenige Minuten, dann kam sein Ausbilder herein.

„Was soll die Scheiße!!! „

Alle nahmen Haltung an.

„Ihr Scheißkerle! Wer von euch Arschgeigen hat angefangen?" 

Der Anführer der Idioten vor seinem Bett zeigte auf die Luke.

Der Ausbilder stampfte auf ihn zu.

„ Rekrut Akim!!! Sonderlauf! Sofort! Der Rest in die Betten! „

Luke musste einige Stunden barfuß laufen, verbunden mit Übungen. Er kam noch müder zurück als vorher. Also wieder waschen. Er kletterte in sein Bett und schlief sofort ein.

Nur um von seinem Ausbilder geweckt zu werden.

„Aufstehen ihr Kackstelzen!!! Anziehen und antreten. „

Sie beeilten sich und stellten sich in Reih und Glied auf. Wer nicht ordentlich angezogen war, wurde angeschrien und musste seine Sachen richten, dann ging es im Laufschritt in die Kantine. 

Dort gab es das sogenannte Frühstück. Das Backen dagegen war seiner Mutter Starküche wert, obwohl sie nur Sachen hinbekam, von denen man kotzen musste. Sie mussten es unter Zeitdruck hinunterwürgen, dann ging es in den Unterricht.

 Wo wirklich Grundlagen in einfachster Art und Weise gesagt wurden. Er saß da, schaute zum Lehrkörper eine Frau mit einer zu schrillen Stimme. Luke fragte sich wirklich, was das für Idioten sein mussten, lesen, schreiben...

Luke nutzte die Zeit zum Chillen, das Niveau war nicht sehr hoch. Dann kam der Lauf, das Mittagessen und dann wieder die Hindernisbahn. Wo er sich, wie viele andere auch, erst einmal am Rand der Bahn übergeben musste. Die Kombination von Anstrengung und Essen.

Am Abend kamen die anderen Dumpfbacken vom Vortag zu ihm. Er lag im Bett.

„Ey Streber! " 

Luke reagierte nicht. Das Bett wurde betreten.

„Ey!"

„ Was? „ antwortete er.

„Hältst du dich für was Besseres? Hm? Bist so schlau?!"

Luke sah sie an.

„Na? Ich bin doch hier, oder? Wenn ich so schlau wäre, wäre ich dann nicht bei den Schlauen?"

Blinzelnd sahen sie ihn an.

„Was? „

Er stöhnte innerlich, er musste wirklich auf das Niveau von Eddie sinken. 

„Alta, wenn ich schlau wäre, würde ich mitschreiben und nicht ..."

Sie starrten ihn an.

"Aber du schreibst doch mit, Boleg hat's gesehen! "

Luke drehte sich zu ihnen um.

„Eh ja, der alten geht doch einer ab, wenn sie dich nicht beim Schreiben erwischt. Ich hab keine Lust in der Ecke Liegestütze zu machen. „

 Und machten sich aus dem Staub. Nachdem sie ihn schweigend angestarrt hatten.

Er seufzte innerlich, endlich Ruhe.

„ Ey „ kam es leise von unten.

„ Was? „ 

„ Warum verarschst du die? „

„ Lohnt sich nicht. „ 

„ Aha ... Danke wegen gestern ... „ 

„ Kein Ding „ 

Er driftete in den Schlaf, die Müdigkeit übermannte ihn.

Ein paar Tage später wurde er vom Fleischberg unter ihm gepackt. Ihm mit den Papieren helfen usw. Im Gegenzug hat er ihm geholfen sich zu stärken.

Es wurde so anstrengend, dass er sich bei den Übungen mehr als einmal übergeben musste. Dann kamen noch die Hindernisläufe dazu, wo sie durch Labyrinthe, Hindernisse, Hochklettern, Runterklettern, Kriechen usw. mussten, alles was das Ausbilderherz erfüllte und den Rekruten zum Weinen brachte. 

Über ihnen wurde geschossen und Handgranaten geworfen. Musste durch Eingeweide kriechen oder reinwerfen. Wovon er noch mehr kotzen musste.

Sie lernten marschieren, in Stellung gehen usw. sich auf Befehl werfen. Es gab keinen Grund wählerisch zu sein mit dem Untergrund. Nein, sie mussten in alles rein, Dreck, Staub, Schlamm, Abfall, Gedärme, Wasser. Alles, was die Ausbilder fanden. Mehrmals mussten sie sogar in den Biomüll. 

Dann kam das Waffen- und Nahkampftraining. Luke hatte das Gefühl, dass seine Kameraden nur darauf gewartet hatten. Sogar beim Schießen, falsche Griffe und ein Ausbilder stand neben einem und brüllte einen an. 

Das Nahkampftraining war das gleiche, was Sarge ihnen beigebracht hatte, nur noch lascher. Der Fleischberg brachte ihm das Boxen bei. So dass er in seiner Freizeit neben, Karten spielen, saufen, rauchen, Krankenschwestern in der Verwaltung jagen, auch noch Boxen machte. 

Schießtraining, so empfand es Luke, war ein Wunder das er da jedes Mal lebend raus kam, die meisten seiner Kameraden wussten zwar wie man mit einer Waffe umgeht, aber Waffendisziplin war ein Fremdwort. Ständig wurde jemand angeschrien sich an die Regeln zu halten, die verdammte Waffe von der Munition zu leeren wenn sie fertig waren und das Ding nicht auf jemanden zu richten. Das Reinigen der Waffen kam dazu, wo es endlich ruhig wurde, mehr weil die anderen sich konzentrierten. 

Eines Morgens bei der Inspektion holte der Ausbilder einen Zettel raus.

„Kackstelzen! Ihr seid so weit und wählt euren Truppenführer! Wer von euch Kackstelzen!?"

Das größte und arroganteste Arschloch was Luke je erlebt hatte meldete sich. Wenn etwas nicht klappte oder er wegen seiner Dummheit etwas nicht schaffte, wurde er extra angeschnauzt. Und so schwankten sie durch die Ausbildung zwischen Anschreien und Strafübungen machen.

Die Freistunden nutzte Luke um Kurse zu besuchen, das Wichtigste für ihn war endlich den Führerschein zu machen und die Armee machte es ihm einfach. Das merkte er, als er dort stand und die Lastwagen vorbei donnern sah und sich sagte. 

"Hey warte... das ist die Armee... da kann ich doch umsonst einen Lappen machen...". „ Auf der Insel hätte er zuerst in ewig langen Kursen sitzen müssen, dann Praxisstunden usw usw... hier. Ein Kurs und herumfahren. Also schrieb er gleich alles auf, was er fand. 

Es kamen Gruppenübungen, Szenarien, praktische Übungseinsätze, wo sie einzeln Infizierte jagen und erschießen sollten. Es ging darum, die Armeebasis sicherer zu machen. 

Luke sagte, es war nur ein Haufen dummer Halbstarker, die für die Säuberung eingesetzt wurden. 

Luke wusste nicht mehr wieviele, wie immer sollten sie ein paar Infizierte töten. Ihre Truppe wurde abgesetzt und das Arschloch sagte wo sie hin sollten. Nur das bei dem Einsatz ein paar von ihrer Truppe getötet wurden, weil er sie absichtlich in den Tod schickte. 

Luke flippte aus, schlug ihn zusammen, schlug ihm die Zähne aus, Nase gebrochen. Kiefer ausgerenkt, Rippen gebrochen und andere Knodchen gebrochen, er wusste nicht mehr, was er getan hatte. Sie hatten ihn mit großer Gewalt weggezerrt.

Als er zurückkam, wurde er ins Lazarett gebracht und dann vor den Stützpunktkommandanten geschleift. 

„Rekrut Akim.„ 

Luke stöhnte innerlich auf, seine Mutter hatte darauf bestanden, dass er den Nachnamen seines Vaters benutzte, da Schornsdorf zu bekannt war. 

„Warum haben sie Rekurt Jankins angegriffen?"

„Er war dabei unsere Gruppe in die nächste infizierte Meute zu führen, das letzte Zusammentreffen hat uns fünf Mann gekostet, Sir."

Der Kommandant sah ihn an.

„ Und warum hat die Gruppe ihn nicht seines Amtes enthoben?"

„ Weil ¾ der anderen seine Anhänger sind Sir.„

Der Kommandant blickte auf seine Tafel.

„ Rekrut sie bekommen jeglichen Urlaub gestrichen und eine Disziplinarstrafe bis zum Ende der Grundausbildung."

„Aye Sir ..."

Luke merkte schnell, dass er es ernst meinte. Nicht nur auf die Finger hauen. Putzen, Waschen, Toiletten, Post, Kochen, Fahren und das alles zusätzlich zu den täglichen Aufgaben. Mehr als einmal kotzte er deswegen. Aber er biss sich durch. Am Ende der Grundausbildung waren alle in seiner Baracke gegen ihn, weil seine Gruppe sowieso tot war. 

Zu seinem Glück wurde er zur Weiterausbildung geschickt, während die anderen an die Front mussten. Er musste dann Kurse machen, wo er keine Ahnung hatte, wofür er angemeldet war. Zu seinem Glück waren 90 % der Dinge, die er zu tun hatte, einfach nur zuhören, praktisch demonstrieren und das war's.

Fortgeschrittene Schießausbildung, Nahkampfausbildung, Feldmedizin, Überlebenstraining, Schwimm- und Tauchkurse, Fallschirmspringen, Orbitalspringen, Fahrtraining für andere Armeefahrzeuge, Hubschraubertraining, Funkkurse, Fremdsprachenkurse, Sprechen, Lesen und Schreiben, Kartenkurse, Wartungskurse, Mechanikkurse, Computerkurse, Aktenausfüllkurse, Bürokratiekurse, es gab sogar einen Kurs, wie man Leute zum Narren hält, Scharfschützenkurs usw. usw. Er verlor den Überblick und ließ es einfach über sich ergehen.

Jedes Mal, wenn er etwas geschafft hatte, wurde er eingeladen und weitergeschickt. Hin und wieder gab es ein paar Tage, wo er, wenn er warten musste, von einem Offizier, der ihn für einen Herumtreiber hielt, gepackt und in eine Kampfeinheit gesteckt wurde. 

So kam es, dass er mehr als einmal im Kampfeinsatz war und erst am Ende des MPs wieder eingefangen und zurück zum Kurs geschleppt wurde. 

Er war aus dem erweiterten Mechanikerkurs raus, stand am Busdepot und rauchte. Ein Mp-Wagen hielt vor ihm. Zwei kräftige Männer stiegen aus.

„Soldat, welche Einheit?"

„ Sir, ich komme gerade aus dem Kurs ..." 

Sie packten ihn und seine Feldtasche und brachten ihn zum nächsten Flugzeug. Sie fragten nicht, zogen ihm die Kampfausrüstung an und steckten ihn in eine Infanterieeinheit. 

Er hatte erfahren, dass es sich um gemischte Truppen handelte, die mit Resten aufgefüllt wurden.

Ein Feldwebel stand vor ihnen im Flugzeug.

„Männer! Wir nehmen heute „ so fing es immer an oder „ wir verteidigen die Zone „ oder „ wir vernichten die Meute „ oder „ wir jagen „, aber es war eigentlich immer das gleiche Kanonenfutter.

Luke warf sich in den Graben, als die Kugeln über ihn hinwegpfiffen und die Artillerie einschlug. Die Infizierten waren schon ein großes Problem, aber die Aufstände waren noch schlimmer. Er warf eine Handgranate, sprang auf und sprintete zur nächsten Hausecke, schoss um die Ecke und rannte an der Hauswand entlang. Um die Ecke taumelten Infizierte. 

Er schoss ihnen in den Kopf, sprang durch Fenster, kroch zur nächsten Mauer und atmete tief durch. Er lud durch, stand auf, sah sich im Gehen um, wieder Infizierte. Diesmal in Uniform, schoss ihnen in den Kopf und nahm ihre Munition und Handgranaten an sich. Kletterte aus dem nächsten Fenster.

 Schoss und sprengte sich zum Ziel wo sie hin sollten. Nur um festzustellen, dass die Super Jungs, also die von den regulären Einheiten, mit festem Team usw. es eingenommen hatten. Sie starrten Luke an als er ankam.

„Scheiße, wo hast du dich rumgetrieben?" kam die Frage.

„ Hinten bei den Slums, mein Zug wurde dort abgesetzt.„ 

„ Junge, du bist der Einzige, der von dort kommt."

„ Erklärt die ganzen infizierten Soldaten.„ 

Er wurde vom Feldarzt behandelt, in die nächste Maschine gesetzt und zum nächsten Kurs gebracht. Das wiederholte sich so oft, dass er anfing, immer wieder dieselben Gesichter zu sehen, Namen zu kennen und ins Gespräch zu kommen.

 Dann wurde er plötzlich dem Exo-Kommandanten vorgeführt, der ihm sagte, er könne jetzt in der Exo-Division anfangen. Auf Hawaii und er müsse nur pünktlich zum Dienst erscheinen.


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