Am vierten Tag seit der Reaktivierung gerieten die ersten Banditen in seine Fallen und er konnte Bewegungsrouten markieren. Beim Absuchen der Stadt, dem Durchlesen der Akten und dem Überprüfen der Vorräte bekam er ein schlechtes Gefühl, ein sehr schlechtes Gefühl. Nach mehreren Zigaretten und dem Überprüfen möglicher Versorgungstouren, die Schmidt und andere getan oder ausgespäht hatten, wurde das Gefühl auch nicht besser.
Er suchte sich eine leere Tonne und kippte Plastikmüll hinein.
Schmidt kam und sah ihn fragend an.
Alex kippte Benzin hinein und zündete ein Streichholz an.
„Eh..." kam es von Schmidt.
Alex sah die dichte Rauchwolke aufsteigen und hoffte innig, dass der Irre noch da war.
"Was tust du?", fragte Schmidt nachhakend.
Alex sah auf den entstehenden Rauch.
"Ich mache einen Anruf..."
"Oh, du weißt wir haben ein Satellitentelefon. Wen willst du denn anrufen? Ist hier alles am Arsch."
"Einen Bekannten...", antwortete Alex.
Schmidt kratzte sich am Kopf.
Alex musste grinsen.
"Nein... aber er meinte, so erreiche ich ihn."
"Dir ist aber klar, dass die Trottel von Banditen den Rauch auch sehen?"
"Wenn es gut läuft, ist es egal..."
"Ich erinnere dich an die Worte, wenn sie uns wieder angreifen oder Infizierte auf den Hals hetzen..."
Alex wartete eine Stunde, aber nichts passierte. Schmidt verschwand irgendwann und Alex setzte sich auf eine Kiste, den Kopf gesenkt. Er dachte nach, wie er die Banditen loswird, aber von Terror-Kampagnen fiel ihm nichts ein. Geistig drehte er sich in einer Sackgasse.
Er seufzte.
"Man man man, das sind aber ordentliche Kratzer an deinem Hals, Alex. Sag mir nicht, du bist hier rein nur, um flachgelegt zu werden", kam es plötzlich von Uther.
Alex riss Kopf hoch und er stand vor ihm, im Anzug und Kaffeebecher in der Hand. Er sah den SUV hinter ihm stehen.
„ Komm pack deine Sachen, hab paar Käffer weiter eine Luxusyacht gesehen. Kenne da eine Insel mit Villen, da sollten auch ein paar Hasen zu finden sein, die dich nicht so zerkratzen", kommentierte Uther, während er an seinem Kaffee nippte.
Alex stand abrupt auf und griff ihn mit beiden Händen an den Armen.
"Ich brauche deine Hilfe."
Er sah ihn an.
"Hast du sie geschwängert? Alex..."
"Nein..." "Ich will diese Zone hier sicher machen", sagte Alex.
Uther sah ihn schweigend an. Uther sah ihn schweigend an.
"Also, das mit Schwanger klingt eindeutig besser..."
"Bitte..."
Alex konnte nicht sagen, was er dachte. Uther seufzte schließlich:
"Na gut, also soll die Zone hier sicher sein?"
„Die ist sicher... ich habe die Berichte gelesen..."
„Sicher", löste er sich aus seinem Griff, ging zu einem Gullydeckel, und ging in die Hocke, nippte am Kaffee.
„Haben sie auch dort unten nachgesehen?" zeigte mit dem Finger nach unten.
„Hmm, weiß ich nicht, müsste ich nachschauen..."
"Okay, schau mal nach. Ich warte hier und dann sagst du mir, was dein Plan ist", sagte Alex und nickte.
Er hetzte zu seinem Kommandowagen, kramte in dem Aktenberg, den Schmidt und andere ihm vererbt hatten. "Alex, warum hat es plötzlich so gestunken?" kam es von Gitte. Er hetzte zu seinem Kommandowagen, kramte in dem Aktenberg, den Schmidt und andere ihm vererbt hatten.
Er suchte weiter, hielt inne, als er ihre Hand auf seiner Schulter spürte.
"Alex?"
Er sah sie an.
"Wurden die Kanäle und andere Orte in Kiel jemals gereinigt?"
Sie sah ihn fragend an.
"Nein, soweit ich weiß nicht. Die Zone wurde sehr schnell geräumt und die Eingänge wurden versperrt oder verschweißt."
Er griff nach seiner Pistole und hetzte zurück, wo Uther gewesen war. Gitte rannte hinter ihm her.
"Alex, was soll das alles?", fragte sie.
Er blieb stehen, weil er das Bild erst verarbeiten musste. Der Gullydeckel lag knapp einen Meter neben dem Gullizugang. Infizierte versuchten herauszukommen, aber sie steckten fest. Uther war immer noch in Hocke, nippte am Kaffee und betrachtete die Infizierten. Er sah zu Alex hoch.
Egal, wie Alex es geistig drehte, Uther sah zu entspannt aus, als würde jemand einen Hund anschauen.
"Tja... scheint wohl doch nicht gesäubert worden zu sein, Alex. Also, was?", grinste er und sah an ihm vorbei.
„Ist das die Kleine, die du genagelt hast?"
Gitte raste an ihm vorbei und versuchte, einen Tritt gegen Uther auszuführen. Sie fing ihren Tritt mit der Hand ab und hielt ihren Fuß fest.
„Und temperamentvoll", grinste er.
Gitte versuchte loszukommen, aber Uther ruckte ihren Fuß zur Seite, sodass sie das Gleichgewicht verlor und auf ihrem harten Hintern landete.
Er grinste und drückte fester auf den Fuß, weshalb Gitte vor Schmerzen schreien musste.
„Uther, lass sie bitte los", kam es von Alex, der herbeieilte. Uther sah ihn an, dann Gitte.
„Oha, du hast echt was für sie", ließ er los und Gitte rieb sich den Fuß und sah ihn finster an. Uther grinste weiter und nippte dann an seinem Kaffee.
„Also, wenn das hier", er deutete auf die Infizierten, die gierig in Richtung Alex und Gitte griffen,
„dein Plan ist…"
"Warum greifen die dich nicht an?", knurrte Gitte.
Uther fischte sich eine Kippe aus der Tasche und zündete sie an. Er sah Gitte an.
"Ich habe besseres Parfüm als ihr beide und ihr habt Wunden, also seid ihr interessanter."
Er pustete eine Wolke Rauch in Richtung der Infizierten.
"Denen ist es doch scheißegal, solange es ein Mensch ist", knurrte Gitte als Antwort. Sie wollte aufstehen, verzog aber ihr Gesicht, als sie Schmerzen beim Auftreten hatte. Alex hob ihr auf, wollte etwas zu Uther sagen, als er zu ihm sah. Die infizierten Toten lagen da und er trat sie in den Gulli. Er ging kommentarlos zum SUV und kramte gut gelaunt im Kofferraum.
„Wer ist das?" kam es schmerzend von Gitte.
„Ein Freund..."
Uther hob zwei 5-Liter-Plastikkanister aus dem Kofferraum und trug sie ohne Anzeichen dafür, dass sie schwer waren, zum Gulli.
"Also Alex, als du mit dem Hasen beschäftigt warst...", sagte er, stellte die Kanister ab, ging in die Hocke und schraubte die Deckel auf.
Gitte knurrte als Kommentar.
"Habe ich mal wieder an Infizierten experimentiert", fuhr Uther fort.
Alex wurde blass und erinnerte sich an Uthers Experimente.
„Da unten ist kaum Platz und die Reinigung ist nicht einfach", sagte er und kippte die Kanister, sodass der Inhalt gluckernd in die Öffnung floss.
„Ich habe entschieden, sie mit der Chemiekeule zu killen."
„Bist du bekloppt?! Was ist mit dem Trinkwasser?!", kam es von Gitte.
Uther legte den Kopf zur Seite.
„Na..., man kann es noch trinken. Ich habe es getestet...eher andere", sagte er grinsend und zog an seiner Kippe.
Röcheln hallte aus dem Gulliloch, Uther trat ein.
"Ah, es fängt an. Da ihr nicht unten seid, stellt es euch einfach vor, wie überreife Früchte in der Hitze platzen."
Kaum hatte er es gesagt, hallten Plopp-Geräusche, als würde jemand Brottüten aufpusten und zerplatzen lassen, aus dem Loch und anderen Gullideckeln.
Alex war entsetzt und gleichzeitig fasziniert. Der Spinner hatte wieder etwas abgezogen und saß in Hocke und sah amüsiert in die Kanalisation hinab. Er schraubte die Kanister zu, verfrachtete sie in den Wagen und sah zu Alex und Gitte.
"Kommt, ich fahre euch. Da könnt ihr mir ja sagen, was euer Plan ist."
"Klar..." Er half Gitte zum Wagen und beim Einsteigen. Als er den Gullideckel zurück schob, sah er ihn an. Alex machte es sich auf der Rückbank neben Gitte bequem, was ihn jedes Mal aufs Neue überraschte. Im Wagen roch es wie ein Neuwagen, sauber und frisch.
„Hat er den Wagen geklaut?", fragte Gitte erstaunt und sah sich um.
„Ehm..", er zeigte auf den Schlafsack, den er als Kopfkissen benutzt hatte.
„Er ist, was das Auto angeht, sehr penibel."
Uther stieg ein und schnallte sich an.
„Wie wohin..",
Er drehte sich zu ihnen um.
„Ja wohin? Sonst geht es direkt zur Yacht und du kannst deinen Hasen jeden Tag mit Sonnencreme einschmieren."
„Zum Yachthafen Club".
Er startete den Wagen tief grollend und gab direkt Vollgas und Alex bekam noch eine schlechte Erinnerung an Uthers Fahrstil. Er hielt sich eisern am Griff der Tür fest, genauso wie Gitte, denn es war eine Höllenfahrt.
Sie blieben mit schlitternden Reifen vor dem Yachtclub-Gebäude stehen. Soldaten kamen herausgerannt, mit verwirrtem Gesichtsausdruck. Uther drehte sich zu ihm und Gitte um.
Sie sah sehr blass aus, wollte etwas sagen, aber sie übergab sich explosionsartig und traf primär Uther; er sah zu ihm.
"Bist du sicher, dass sie nicht schwanger ist? Sie kotzt auch viel rum", kommentierte Gitte
es mit weiterem Übergeben.
Alex half ihr raus und zum Doc rein, den Soldaten gab er Anweisungen Uther zu den Duschen zu bringen und ihm Wechselkleidung zu geben.
Der Doc begutachtete Gitte und sah ihn an.
„Also? Wegen des Erbrechens bringst du sie her? Aber so wie ihr es getrieben habt..."
„Eher den Fuß, das Gekotze war wegen der Fahrt hierher", sagte er skeptisch und wandte sich dann Gitte zu:
„Welcher?"
Sie hob ihren linken Fuß hoch. "Sieht eher wie eine Schwellung aus",
sagte Gitte und schüttelte den Kopf.
"Nein, ich wollte den Arsch treten, der mich am Fuß gepackt hat", verzog sie das Gesicht, als der Doc ihren Fuß berührte.
"Alex, wenn du die Banditen abgeschüttelt hast, musst du mir bessere Ausrüstung besorgen."
"Können wir nicht das Krankenhaus plündern?"
"Es wurde damals alles leer geräumt und zur Flotte gebracht. Sie haben nur das Nötigste da gelassen."
"Ich schaue, was ich tun kann. Gitte, ich komme später vorbei."
Er verließ beide und ging raus, fand Uther in einem BDU, Zigarette rauchend, den Wageninnenraum schrubben.
Er grinste Alex an als er näher kam.
„ Na? Was macht die Kotzerin?"
„ Sie beschwert sich, aber du hast auch einen Fahrstil."
Er schüttelte eine Dose und sprühte in den Wagen rein.
„ Also was ist nun mit dieser Banditensache?"
Alex seufzte.
„ Ich soll die los werden. „
„ Aha.. und was hindert dich dran? "
„ Nun, ich hab einen Plan, aber „
Uther sah ihn studierend an.
„ Ich helfe dir, aber werde etwas herum plündern, deshalb. Geb mir den dicksten Lastwagen den du hast. „
„ Ich kann dir nur geben was hier herum steht."
„ Gut gut, dann Herr Oberst, gehen wir deinen Plan mal durch. „
Gemeinsam mit Uther ging er zu seinem Kommandowagen und ging die Karte der Umgebung durch. Er machte mit ihm aus, das er Banditen Patrouillen auflagert und Uther an anderen Stellen Chaos anrichtet.