Ein Krieg der Menschen. Ein Krieg der Rassen und ein Krieg der alles kostete. Ein kleiner Junge steht vor der Eingangstür der Wohnung und versteht nicht, wieso die Menschen das tun. Wieso können sich die Menschen nicht einfach vertragen? Krieg ist doch nur wie ein großer Streit, der nicht mehr geschlichtet werden kann.
Ferruccio geht in der Wohnung umher und denkt darüber nach, wie sinnlos die Menschen handeln.
F: "Wieso muss Papa da mitmachen? Er hat doch nichts damit zu tun. Wieso streiten die alle immer nur?"
Für Ferruccio war es einfach unerklärlich, wieso sein Vater bei den Rebellen mitkämpfte. Er verstand nicht, was sein Vater davon hatte. Es war jedes Mal ein Risiko, ob er wieder gesund und heile nach Hause kommt. Immer wieder schlug Ferruccio Herz schneller, als sein Vater wieder von den Rebellen nach Hause kam. Sein Vater kam heute zum ersten Mal seit über 1 Monat wieder nach Hause und Ferruccio steht vor seinem Vater und begrüßt ihn.
F: „Papa, Papa! Du bist wieder da! Wieso warst du so lange weg?"
V: „Ich musste aufpassen, dass die Geflohenen auch auf jeden Fall sicher sind. Ich dachte nicht, dass es so lange dauern würde."
F: „Was denn für Geflohene, Papa?"
V: „Leute, die vom Krieg fliehen. Leute, die nichts damit zu tun haben wollen."
F: „Willst du das etwa?"
V: „Meine Güte, Nein. Auf keinen Fall. Aber ich habe die Pflicht, sie zu beschützen und sie in Sicherheit zu bringen und auch sicher zu halten."
F: „Wieso? Wieso musst du das machen?"
V: „Weil ich die Kraft dazu habe und die Ausdauer. Ich bin dadurch verpflichtet, denen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können."
F: „Aber das ist doch nicht dein Problem."
V: „Oh Doch! Wir sind alle Teil eines größeren Ganzen. Wir gehören alle zu diesem Land und wir sind alle gleich. Und auch Ich und du und auch deine Mutter, wir sind alle ebenfalls ein Teil davon. Wir müssen immer zusammenhalten."
F: „Hmmm…"
V: „Wo ist denn deine Mutter, Ferro?"
F: „Mama ist im Wohnzimmer."
V: „Dann sei Mal bitte ganz leise. Sie hat mich noch nicht bemerkt, wie?"
F: „Nein, aber wieso leise?"
V: „Psst…Sie darf mich nicht hören…"
Ferruccios Vater schleicht sich langsam an seine Frau, die auf dem Sofa sitzt an und überrascht sie, indem er ihre Augen zuhält und ihr etwas ins Ohr flüstert.
V: „Rate mal, wer da ist…"
M: „…nicht möglich…"
V: „Doch, hier bin ich."
M: „Habe ich den Ofen noch angelassen?"
V: „Hey!"
Er lässt seine Hände fallen.
M: „Ne, der ist bestimmt schon aus."
V: „Siehst du mich nicht?"
M: „Ferro, wer war denn an der Tür?"
F: „Äh, Papa war da."
M: „Wie, dein Vater ist da? Ich habe ihn noch gar nicht gesehen. Weißt du wo er hingegangen ist?"
F: „Er wollte zu dir ins Wohnzimmer…"
V: „Was wird hier gespielt?"
M: „Ferro, kommst du mal?"
F: „Ja, ich bin unterwegs…"
V: „Ich bin doch direkt hier."
M: „Siehst du deinen Vater hier irgendwo?"
Sie zwinkert Ferruccio zu und gibt ihm ein kleines Grinsen. Ferruccio versteht, was seine Mutter damit sagen möchte.
F: „Nein, ich dachte er ist hier!?"
V: „Habt ihr euch jetzt gegen mich verschworen?"
F: „Hörst du ihn, Mama?"
M: „Kaum. Er scheint schon wo anders zu sein."
V: „Ich bin doch hier."
Ferruccios Vater versteht die Spielchen nicht, die die Beiden mit ihm zu spielen scheinen und geht beleidigt in Richtung seines Schlafzimmers.
V: „Das wars. Ich bin nicht mehr sichtbar…Ich werde als Geist hier in der Wohnung weiterleben…"
M: „Guck mal da Ferro: Ein Geist!"
F: „Was? Oh nein! Schnell Mama, besiege den Geist."
V: „Besiegen…?"
Ferruccios Mutter springt hinter den Geist und stellt ihm ein Bein. Er fällt kurz nach hinten, doch sie fängt ihn in ihre Arme auf.
M: „Na guck mal an…Rate mal, wer hier gerade einen Geist gefangen hat…"
F: „Boah, Mama…!"
V: „Sollte das ein Lektion sein?"
M: „Niemals die Deckung verlieren, mein Lieber Geist."
F: „…?..."
V: „Willst du dir nicht anhören, was ich zu sagen habe?"
M: „Du solltest erstmal duschen gehen, lieber Geist. Du stinkst nach diesem Laden, wo du jetzt nen' Monat warst."
V: „Ich stinke?"
F: „Ja, Papa. Du stinkst nach altem Zeug."
V: „Ach, jetzt bin ich wieder ein Papa?"
F: „Entschuldigung Geist."
M: „Geh dich einfach sauber machen und dann kannst du wieder ein Papa sein."
Minuten später kommt er wieder aus dem Badezimmer und Ferruccios Mutter und auch Ferruccio selbst haben viele Fragen an ihn.
M: „Was hat da denn so lange gedauert? Hättest du dich nicht melden können?"
V: „Doch schon, aber ich dachte auch nicht, dass es sich so in die Länge zieht. Woher hätte ich das denn wissen können?"
F: „Was ist denn passiert?"
V: „Das, was ich dir auch vorhin gesagt habe, Ferro. Die Geflohenen, die ich beschützen musste, sind nun in einer sicheren Umgebung."
M: „Wir reden noch darüber, wieso es so lange dauerte."
F: „Hast du böse Menschen besiegt?"
V: „Was denn für böse Menschen? Gibt es solche Menschen überhaupt?"
F: „Du weißt doch, was ich meine."
V: „Ich kann sie doch nicht als Böse bezeichnen, Ferro. Sie sind nur etwas anders als wir. Sie verstehen Dinge anders und sie denken anders, aber eigentlich sind sie genauso wie wir."
M: „Ja, Ferro. Du musst verstehen Menschen sind gleich und trotzdem unterschiedlich. Manche Menschen, wie dein Papa haben genug Kraft, um mehrere Menschen zu beschützen, aber andere Menschen haben nicht einmal genug Kraft, um sich selbst zu beschützen. Und die „Bösen", sind oft nur Missverstanden, Ferro. Richtig so, Schatz?"
V: „Du triffst es immer wieder auf den Punkt. Ja, so ist es. Ich will diese Menschen beschützen und so etwas wie Böse Menschen gibt es nicht wirklich."
F: „Ist das der einzige Grund?"
V: „Schon, aber es ist ein starker Grund."
F: „Wieso bist du dann nicht bei der Regierung? Die sind doch auch gut."
V: „…"
Ferro schaut zuerst zu seinem Vater, dann zu seiner Mutter. Doch beide sagen nichts zur Frage von Ferruccio."
M: „Hmm…Schwer zu sagen…"
V: „Die bei der Regierung haben nun mal nicht dieselbe Einstellung, wie ich…Ich weiß nicht, wie ich das sonst erklären soll…"
F: „Also sind die doch die Bösen?"
V: „Nein, nein…aber das was die unterstützen, ist auch das wogegen ich kämpfe. Verstehst du das?"
F: „Gegen was kämpfst du denn?"
V: „Ich kämpfe dafür, dass es wieder Frieden gibt. Dieser Krieg dauert schon zu lange und fordert zu viele Opfer."
F: „Mama, was denkst du darüber?"
M: „Ich weiß nur, dass dein Vater für das richtige kämpft und die Regierung nun ja…"
F: „Was ist denn mit denen?"
V: „Nicht jeder von denen versteht, wie sie den Krieg aufhalten können und verdienen ihr Geld sogar damit. Ich will so etwas aufhalten. Ich will nicht, dass wegen Geld Menschen und andere Rassen ihr Leben geben müssen. Doch die Regierung steckt immer mehr Geld in den Krieg, weil andere daran verdienen können."
F: „Das klingt doch gar nicht gut. Wieso denkst du denn, dass die trotzdem gut sind?"
V: „Nun ja, sie denken, dass sie das für die Menschen machen. Das ganze Geld und alle Waffen und Soldaten sind in ihren Augen dafür da, dieses Land zu beschützen. Sie wollen das richtige tun, aber ich denke sie machen das falsch."
M: „Sagen wir doch nicht falsch, sondern eher…Anders…Ganz anders. So dass man es fast nicht mehr erkennt."
F: „Wieso kämpfen sie überhaupt? Gibt es einen Grund dafür? Wieso haben die überhaupt damit angefangen?"
V: „Das schönste an diesem Land und diesem Leben ist der Grund."
F: „Wie? Verstehe ich nicht."
M: „Ich denke er meint, vielleicht das schöne Land, in dem wir leben."
V: „Nein, das ist es nicht. Von dem was ich bisher hörte, soll es ein absolut dummer Gedanke sein, der hinter alldem steht."
F: „Und was hat das dann mit dem Schönen Land und Leben zu tun?"
V: „Es sind die Unterschiede, Ferro. Nicht jedes Land ist gleich und auch nicht jeder Mensch. Die Menschen verstehen nicht mehr, dass wir trotz unserem Aussehen und unserem Denken immer noch dieselben sind. Wir müssen nicht nach noch mehr Unterschieden suchen, sondern nach mehr Gemeinsamkeiten. Doch die Leute, gegen die wir kämpfen, verstehen es nicht oder wollen es nicht. Sie suchen nach immer mehr Unterschieden und nach etwas, wofür sie andere Menschen hassen können. Sie suchen nach dem Krieg, um ihre Wut an denen auszulassen, die dagegen sind. Doch dieser Krieg ist noch viel sinnloser. Es sind nicht nur die Menschen, die die anderen Menschen nicht mögen, sondern auch die anderen Rassen. Wenn ein Mensch einen anderen Menschen sieht, der nicht so ist, wie er selbst, dann denkt er, dass sie deswegen anders sind. Doch sie täuschen sich. Ich kann es ihnen nicht erklären, sie wollen es nicht hören. Sei es die Hautfarbe, die Herkunft, das Denken selbst, oder die Kleidung, die sie gerne mögen. Wenn die Menschen es nicht mögen, werden sie die anderen Menschen dafür hassen. Je größer der Unterschied, desto größer auch der Hass. Doch es geht noch weiter…"
F: „Warte…Warte!... Die Menschen mögen die Unterschiede nicht? Aber das macht uns doch besonders."
V: „Sie mögen nichts Besonderes. Es muss alles für sie gleich sein."
F: „Dann kann ich auch die ganze Wohnung mit nur einer Farbe malen. Das ist doch langweilig!"
V: „Und bei den anderen Rassen ist es das gleiche. Doch die Rebellen sind von allen Rassen und von allen Hautfarben. Wir denken, dass alle das gleiche Bild übereinander haben sollten. Die Unterschiede sollten gefeiert werden, und nicht gehasst."
F: „Und deswegen haben die Krieg? Weil sie keine Unterschiede mögen?"
V: „Ja, so dumm wie es auch klingt…Ja…"
F: „Aber…"
M: „Keine Sorge Ferro, solange dein Vater auch dort ist, wird es immer Leute geben, die etwas dagegen tun wollen."
F: „Wirklich? Kann man sie denn nicht heilen?"
V: „Was meinst du mit heilen?"
F: „Etwas gegen ihre Dummheit!?"
M: „Das…"
V: „Phaha…Ferro, du bist einfach der Kracher…"
M: „Ja, vielleicht mit etwas Humor…Hah"
F: „Humor? Wie soll Witze machen helfen?"
M: „Humor ist doch nicht nur Witze erzählen, Ferro. Einfach lustig sein. Dann vergisst man auch schnell seinen Zorn und Hass, wenn du über etwas lachen kannst. Lache mein Kind und die Zukunft wird dir zurücklächeln."
Der langjährige Krieg wurde nach insgesamt 200 Jahren beendet, indem die Rebellen endlich die Regierung erreichen konnten und sie dazu brachten, einen Nicht-Angriffspakt der Länder zu unterschreiben. Der Krieg war damit zu Ende und die Menschen und auch die anderen Rassen waren zu erschöpft, um diesen Generationskrieg weiterzukämpfen. Einen echten Frieden gab es jedoch nie, denn selbst nach der Einigung und Vereinigung der Länder, die mit jedem Jahr größer wurde, hegten die Menschen immer noch Groll gegeneinander. Sie waren unzufrieden mit dem Ergebnis und waren dafür, dass der Krieg einen Eindeutigen Sieg ihres Spezifischen Landes werden sollte.
Der Stolz der Landsmänner- und Frauen war für viele Bewohner zu groß und sie konnten es nicht darauf belassen, dass es zu einem Sieg der Rebellen kam. Doch auf der Seite der Rebellen waren zu viele ums Leben gekommen, so dass die Rebellen nun plötzlich wieder ganz am Anfang standen und ihren Ruf und ihre Stärke neu aufbauen mussten. Auch Ferruccios Vater war einer der Kriegsopfer der Rebellen gewesen, der es am Ende nicht schaffte, dem Sieg der Rebellen beizuwohnen.
Ferruccio hatte seinen Vater immer geliebt, denn er gab ihm und seiner Mutter immer die Liebe und Aufmerksamkeit, die sich brauchten und wünschten. Für Ferruccio war sein Vater sein Vorbild.
Seine Stärke, seine Ausdauer und der Glaube an eine Mögliche Veränderung der Gesellschaft, beeindruckte Ferruccio sehr. Der Tod seines Vaters traf Ferruccio sehr hart, doch von da an schwor sich Ferruccio, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und für die Menschen zu kämpfen. Er dachte sich, dass er für die neue Regierung kämpfen würde, da sie nun verstanden hätten, dass die Rebellen im Recht waren.
Doch Ferruccio war noch nicht stark genug, um den Rebellen beizutreten und hatte Angst vor dem Leben mit den Rebellen bekommen, da er wusste, dass es dort auch für seinen Starken Vater zu einem Ende kam. Er lernte weiterhin fleißig in der Schule, um irgendwann den Polizisten seiner Stadt beitreten zu können. Er wünschte sich auch Menschen so zu beschützen, wie es sein Vater tat.
F: „Akio, ich verspreche dir, dass ich dich so beschützen werden, wie mein Vater mich und meine Mutter damals beschützt hat. Nein, wie er sogar das ganze Land beschützt hat."
Das wars fürs erste wieder. Ab dem 27.12 kommen wieder regelmäßig neue Abschnitte. Mit der Ausnahme vom 31.12 und 01.01.2024.
Bis dahin viel Spaß mit dem was ihr habt und eine Schöne Weihnachtszeit.