Die Reise sollte beginnen. Für beide Gruppen. Akio und Auron sollen einen Brief persönlich überbringen und die Mädels sollen einen Ort begutachten und dort Informationen zum Status und Ort sammeln. Jetzt war es nur noch wichtig zu wissen, wohin die Reise gehen soll. Und wie das Schicksal es wollte…
L: „Wo sollen wir hinreisen?"
R: „Es geht zur größten Gefängniseinheit des westlichen Verbundes."
S: „Wie gehen in den Knast?"
R: „Ja, und dort werdet ihr alle notwendigen Informationen sammeln, die wir von dort benötigen."
S: „Ah, ja macht Sinn. Wo sonst sollten gefangene Informanten sein als an einem Ort, wo sie gefangen gehalten werden?"
S: „Ja, das stimmt schon, aber sind sie dann nicht gefährlich?"
R: „So gefährlich wie Verbündete für einen sein können."
S: „Ah, ich komme immer noch nicht ganz darauf klar. Wir sind als Rebellen ja auch Verbündete mit diesen Informanten."
R: „Sie könnten wichtige Informationen erhalten haben, was zu ihrer Verhaftung führte. Das müssen wir durch die Informationsbeschaffung von ihnen abklären."
L: „Sie könnten ja auch aufgrund von Untersuchungen festgehalten werden, weil sie für Verdächtig gehalten wurden."
R: „Das ist natürlich ebenfalls eine Möglichkeit. Gut, dass sie so aufmerksam sind. Meine Intuition hat mich wie immer nicht enttäuscht."
L: „Alles klar."
S: „Verbündete Gefangene ohne bekannten Grund. Und wir müssen den Grund erfahren, wenn es denn einen gibt und sie überhaupt dort sind."
R: „So kann man das auch sagen."
L: „Das ist eine meiner Einfachsten Übungen."
R: „Ich weiß schon, dass sie den meisten hier intellektuell überlegen sind, aber das ist kein Grund übermütig zu werden. Die Probleme bei der Reise und der Informationsbeschaffung treten nicht nur bei den anderen auf. Ich wünsche mir natürlich dass es möglichst reibungslos abläuft, jedoch bleibt das wohl nur ein Wunsch. Bemühen sie sich bei der Reise möglichst unauffällig zu bleiben. Mischen sie sich unter die anderen normalen Bürger während ihrer Reise und werden sie unsichtbar, wenn sie das Gefängnis betreten."
L: „Wir werden unser Bestes geben Herr Rheinlich."
S: „Wie sollen wir unsichtbar…"
L: „Ruhe bitte, niemand wird uns bemerken."
R: „Dann eine gute Reise."
S: „Sollte jetzt nicht noch ein Cooler Spruch kommen? So wie: Enttäuscht mich nicht."
L: „Bemühen sie sich nicht, schaffen sie es einfach."
R: „Es ist eine anstrengende, fordernde Mission, aber keine Tödliche oder Konfliktreiche. Ich bin mir sicher, dass sie mit ihrem Verstand und ihren Fähigkeiten alles notwendige in vollster Zufriedenheit erledigen werden. Alle beide."
S: „Wir werden sie nicht enttäuschen."
L: „Wir werden uns bemühen und es auch schaffen."
Ohne weitere Fragen und mit allen notwendigen weiteren Informationen in einem kleinen Portfolio, verabschiedeten sich Lirien und Sophie von Herr Rheinlich und begaben sich sofort Zum im Portfolio beschriebenen Ort.
Währenddessen sprachen Akio und Auron mit Elaran über den Zielort ihrer Mission. Der Brief musste immer noch dort angelangen. Aber wo war dort?
Au: „Dieser Dumme Brief! Wieso schickt er sich nicht selbst ab?"
Ak: „Ja klar. Lassen wir ihn einfach fliegen, direkt zum Empfänger."
E: „Ihr müsst dafür ins Gefängnis gehen."
Au: „Wir müssen in den Knast?"
Ak: „Haben wir was verbrochen?"
E: „Nein, unser Absender schickt euch zu unserem Empfänger in die größte Gefängniseinheit des westlichen Verbundes."
Au: „Er ist also ein Knasti?"
E: „So ausgelegt ist er das wohl."
Ak: „Na gut, aber er tut uns doch nichts."
Au: „Akio, wir haben einen Brief für ihn, den wir ihm verbotenerweise geben. Er ist auf unserer Seite, wenn wir das so tun. Wieso sollte man die eigenen Verbündeten deswegen angreifen?"
E: „Auron hat zwar recht, aber dennoch sind Akios Sorgen nicht ganz unbegründet. Er kennt euch nicht und weiß nicht, ob ihr vielleicht doch von einer Behörde oder der Regierung selbst seid. Ihr müsst behutsam vorgehen und die gesamte Situation ruhig und gelassen angehen."
Au: „Gut, das Codewort haben wir ja schon."
Ak: „Wann?"
Au: „Hehe…Das wüsstest du wohl gerne."
Ak: „Ja, deswegen frage ich ja."
E: „Gut Auron, wenn du das Codewort bereits kennst, dann sag es mir doch mal bitte, ich will es auf seine Richtigkeit überprüfen."
Ak: „Ich dachte du kennst es nicht."
E: „Das war nur ein Test, damit ihr das Codewort selbst unauffällig erhalten könnt."
Ak: „Nicht wahr…Was?"
Au: „Nein Akio, das ist alles nur ein Test im Test. Er kennt das Codewort nicht und will mich testen, ob ich es ihm auch sage. Aber das werde ich nicht. Denn er hat mir vorhin gesagt, dass niemand das Codewort kennen darf, also auch er und auch du nicht."
Ak: „Ah, das klingt ziemlich klug."
E: „Sehr gut, das stimmt Auron, aber dennoch muss ich das Codewort jetzt erfahren, ich komme nämlich mit."
Au: „Was?"
Ak: „Nein Auron! Das ist immer noch ein Trick von ihm. Er hat doch vorhin ebenfalls gesagt, dass andere versuchen werden an unsere Informationen zu kommen, egal auf welchem Weg."
Au: „Das weiß ich doch. War auch nur ein Witz…Wir werden niemandem etwas sagen, wir haben auf der Reise keine Freunde oder Verbündete, die die Information erhalten dürfen."
Ak: „Es ist zu ihrem eigenen Schutz, das Codewort nicht zu kennen oder zu wissen, was im Brief steht."
E: „Sehr gut Jungs. Perfekt damit umgegangen. Meine Sorgen waren unbegründet. Ihr werdet es schaffen. Es gibt auf dieser Reise nur euch beide. Alle anderen haben nichts damit zu tun, auch nicht nach der Übergabe und dem Missionsabschluss."
Au: „Also ist die Mission nach dem Beenden auch niemals geschehen!?"
E: „Nein, sie ist ja geschehen!?"
Ak: „Nein, er meint bestimmt, dass wir danach einfach nur so tun, als wäre nichts gewesen."
E: „Ah, in diesem Fall ja. Die Mission ist nach Beendigung nicht mehr auszusprechen und gilt dann als Vergessen."
Au: „Gut, machen wir das morgen."
Ak: „Nein! Was für morgen? Bringen wir es schnell hinter uns."
E: „Es stimmt dass es besser wäre es so schnell wie möglich abzuschließen, denn alle darauf bauenden Missionen könnten damit ebenso früher erledigt werden."
Au: „Es kommt noch mehr? Noch mehr Briefe?"
E: „Nein, nicht nur. Es könnte eine Kettenreaktion an Ereignissen auslösen und wir müssten schnell denken und handeln. Es liegt jetzt an euch, wie und wie schnell ihr diesen Brief übermitteln könnt."
Au: „Pressure…"
Ak: „Na dann los."
Lirien und Sophie machen sich auf den Weg zum nächsten Bahnhof, um sich dort ihre Fahrtickets abzuholen.
L: „Laut dieser Beschreibung müssen wir von hier aus 10 Haltestellen mit der Linie 147 weiterfahren, dann aussteigen die Seite wechseln und 3 Stationen zurückfahren, bevor wir mit einem Bus bis zur Endstelle fahren, von wo wir dann zu Fuß für…??"
S: „Was ist los? Wie lange sollen wir zu Fuß gehen?"
L: „3 Tage zu Fuß laufen…"
S: „Was? Wieso so lange?"
L: „Wenn wir von hier aus gehen müssten, dann wäre das bestimmt eine ganze Woche. Das ist also schon sehr freundlich."
S: „Wieso können wir nicht direkt dort hinfahren?"
L: „Wahrscheinlich aus dem Grund, dass wir nicht verdächtigt werden dürfen. Wenn wir direkt dort ohne Umschweife hinfahren würden, dann könnte man uns leichter verfolgen. Wenn wir aber auf die anderen wirken, als hätten wir uns verlaufen und wüssten nicht, wo wir sind und wo wir hinmüssen, dann werden wir deswegen nicht verdächtigt."
S: „Ja klar, dann denkt man nur das 2 Schülerinnen die Schule schwänzen wollen und von zuhause abgehauen sind! Die rufen doch dann sicher die Polizei und suchen nach uns."
L: „Ja, das würden sie wohl. Sie würden nach Lirien und Sophie suchen, die sie aber nicht finden werden."
S: „Wieso so sicher?"
L: „Na, weil wir nicht Lirien und Sophie sind. Wir haben auf dieser Reise keinen festen Namen."
S: „Steht das da so, oder hast du dir das gerade selbst so ausgedacht?"
L: „Es war meine eigene Überlegung, ja. Aber besser als das wir uns mit echten Namen vorstellen oder als vermisst gemeldet werden."
S: „Vermisst werden wir doch sicher nicht. Steht da nichts davon, dass wir auf einer kleinen Reise sind oder so etwas?"
L: „Solange wir abgemeldet und bei unsere Schule und Eltern nicht für Tod erklärt wurden ist doch alles gut."
S: „Ja, aber es interessiert mich trotzdem, was sie als Gründe genannt haben."
L: „Gut, wie du meinst. Dann gucken wir mal, was da steht…"
S: „Ja, ich bin schon gespannt darauf…"
L: „Lirien hat aufgrund von vorbildlichem Verhalten und exzellenten Noten eine Anfrage der Hauptstadtakademie erhalten, in der sie sich für die nächsten Tage auffinden soll. Dabei soll sie die Akademie und deren Vorzüge kennenlernen und sich im besten Fall für die Akademie einschreiben…"
S: „Was für ein…! Was steht da zu mir?"
L: „Sophie folgt ihr dorthin."
S: „WAS? Das ist nicht deren Ernst!"
L: „Nein, das war ein Witz. Hättest du doch erkennen sollen. Da steht dass du wegen deiner hohen Emotionalen Intelligenz…Ok, das sind echt bescheuerte Tarnungen. Das hat nichts mehr mit dir zu tun."
S: „Sehr witzig Lirien."
L: „Ach Sophie…Das macht doch genau unsere besondere Freundschaft aus."
S: „Ja ganz toll."
Er hörte wie sich die beiden Mädchen unterhielten. Sie waren echt schön anzusehen, aber sie hatten etwas an sich, was ihn an jemanden erinnerte, denn er früher schon häufiger gesehen hatte. Gar nicht allzu lange her…Nein, das war doch erst vor einer Woche…Oh nein…Was machen die hier?
?: „Lirien? Sophie?"
S: „Wer ist das? Wurden wir jetzt schon enttarnt?"
L: „Wieso sagst du auch meine Namen so laut?"
S: „Das war doch gar nicht laut!"
L: „Still, wir müssen das irgendwie wieder ausbügeln."
Er kam näher. Immer schneller. Nun war er nur noch einen Sprung weit entfernt. Ganz nah. Zu nah. Was macht er hier?
Ak: „Ihr seid es wirklich?!"
Au: „Was macht ihr hier?"
S: „Akio? Auron?"
L: „Was geht hier schon wieder vor sich?"
Ak: „Wir wurden hier hingeschickt, weil wir…"
Au: „Ruhe Akio. Die dürfen es auch nicht wissen."
Ak: „Ah stimmt. Ist nicht so wichtig. Was macht ihr hier?"
S: „Wir sind auf der Durchreise. Ich wollte zur Akademie in die Hauptstadt. Und Lirien begleitet mich dahin."
L: „HEY! Das war genau andersherum! Du begleitest mich!"
Au: „Ist das denn überhaupt wichtig?"
Ak: „Naja egal, wir müssen gleich auf jeden Fall die Linie 147 nehmen."
S: „Ist nicht wahr…Wir auch."
L: „Sophie??? Echt jetzt?"
Au: „Akio, was soll das werden?"
Ak: „Na dann. Schön, dass wir jetzt sogar gemeinsam reisen können."
S: „Ja, finde ich auch."
L: „Und schon ist die gesamte Magie verloren gegangen."
Au: „Auch wenn es mich nicht stört, so wundert es mich doch sehr."
S: „Kein Grund sich zu beschweren."
Ak: „Die vier sind wieder vereint."
L: „Ja, nach nicht mal einer Woche Urlaub von euch beiden…"
Au: „Das Schicksal ist gnadenlos und unfair."