Das Erlebnis im "Roten Haus" hatte Cassandra völlig außer Gefecht gesetzt. Vampire konnten so grausam sein, anderen so viel Schmerz zufügen; das hatte sie nun am eigenen Leib erfahren und sie war am Boden zerstört.
Sie war sich nicht sicher, wieviel sie ertragen könnte, wenn Kanyon sie vergewaltigen würde. Sie hatte kaum Erfahrung mit Sex, aber sie glaubte, dass dies etwas Heiliges zwischen Liebenden sein sollte.
Kanyon war jedoch kein Liebender, sondern ein Monster, das ihre Würde Stück für Stück zerstörte.
Die zahlreichen Wunden an ihrem Körper zeugten von seiner bösen, quälenden Natur.
Heute fühlte sich ihr Herz schwerer an als sonst, als ob die Apokalypse bevorstünde.
In dem Moment, als Kanyon den düsteren Raum betrat - ein Grab für sie, in dem sie lebendig begraben und hilflos zurückgelassen worden war - überkam sie die Angst wie ein kalter, knochenfrierender Nebel, der ihren Körper fest im Griff hielt.