Lu Man stellte die Kiste ab und öffnete sie langsam. Darin befand sich eine recht alte Geige, die jedoch von Xia Qingwei sehr gut gepflegt worden war.
Mit großer Sorgfalt und Vorsicht hob Xia Qingwei die Geige heraus. Sie streichelte vom Korpus bis zu den Saiten behutsam darüber, so als würde sie ein Kind liebkosen.
Es war offensichtlich, dass Xia Qingwei eine tiefe Liebe und starke Gefühle für diese Geige hegte.
Nicht nur, weil sie von ihrem verstorbenen Vater stammte, sondern auch, weil das Spielen der Geige ihre Leidenschaft war.
"Können die Saiten noch bespielt werden?" fragte Lu Man. Schließlich war einige Zeit vergangen.
"Ja, das können sie", antwortete Xia Qingwei und nahm die Geige zur Hand. "Lass uns hinübergehen."
"Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Ich bin mit dem Kochen fertig. Ich werde gleich Bescheid geben – lass uns erst zu Abend essen", sagte Lu Man hastig.
Xia Qingwei lächelte nachsichtig. "Du kleines Kind."