Am Neujahrstag des Mondkalenders herrschte am Strand der Südinsel noch immer eine festliche Atmosphäre. Nachdem Mo Rao den ganzen Tag gespielt hatte, kehrte sie in ihr Zimmer zurück, nahm eine Dusche und legte sich ins Bett. Doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen.
Während sie dem gleichförmigen Atem von Qu You lauschte, wälzte sie sich hin und her – vergeblich, die Decke starrte sie einfach nur an.
Schlaflos stand Mo Rao schließlich auf, kleidete sich an und verließ das Zimmer in Richtung Strand.
In den letzten beiden Tagen hatte sie kaum Zeit für sich allein gehabt. Tagsüber war sie in Gesellschaft und hatte nachts mit Qu You geplaudert. Trotz ihres Glücks sehnte sich Mo Rao in diesem Augenblick nach Einsamkeit.
Zum Glück war der Strand nur hundert Meter vom Hotel entfernt und Mo Rao erreichte ihn rasch.
Nachts waren nur wenige Menschen am Strand, meistens Pärchen beim Spaziergang.