„Was ist passiert?" murmelte ich. „Du hast dich satt gegessen, und bist danach eingeschlafen." meinte der Schatten. Aber ich konnte mich daran nicht erinnern. Doch ich fühlte mich sehr satt. Musste ja was dran sein. Ich runzelte immer noch mit der Stirn. Der Filmriss machte mir sehr viel Sorgen. Mein Schatten sah dies, und küsste mich auf die Stirn. „Aber wieso erinnere ich mich nicht? Ich habe einen totalen Filmriss." sagte ich nun auch laut. Er streichelte meine Wange. „Kümmere dich nicht drum." Und genau das tat ich nicht mehr. Er hatte ja recht. Warum sich Sorgen machen? Aber trotzdem fühlte ich mich im Gebirge nicht wirklich wohl. Ich musste mehrmals am Tag nun an die Sauerstoffflasche. Es störte mich eigentlich nicht, aber trotzdem war es nervig. Und mein Schatten war nun sehr darauf bedacht mich zu bemuttern. Privatsphäre war quasi gar nicht vorhanden, und ich fühlte mich nicht nur beobachtet von ihm, sondern auch unter Druck. Auch wenn ich nicht wusste wieso. Und hatte ich nicht Fragen gehabt? Ich konnte mich nicht mehr erinnern was für Fragen. Nur das ich nicht essen wollte bevor die Fragen nicht beantwortet waren. Aber ich war ja satt wieder aufgewacht. Sehr seltsam.
Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass der Schatten nicht menschlich war. Ich ahnte, dass dies wohl eine der Fragen bestimmt gewesen war.
Abends kam der Schatten wieder ins Zimmer. Vorher war er weg gewesen. Nicht lange, aber immerhin konnte ich so überlegen, was vor dem Filmriss passiert war.
„Schatten…" fing ich an, aber er legte gleich einen Finger auf meine Lippen. „Scht, Julia. Lasse mich dich einfach ruhig im Arm halten." sagte er, und hob mich so hoch, dass ich nun rittlings auf seinem Schoß saß. Ich wollte wirklich was sagen, aber durch irgendeine Macht wurde ich dran gehindert. Ich saß ruhig auf ihm, aber verstand mich selbst nicht mehr. Was ging hier nur vor?