Sie knabberte an ein paar Knoblauchbaguettes, die wir bestellt hatten zu den Drinks. „Das Ding spricht?" fragte sie am Ende. „Wenn ich es dir doch sage. Und ich weiß nicht, wer sich da mit mir den dummen Scherz erlaubt." „Ach Julia, wir werden den schon finden."
Wir bestellten noch weitere Drinks, und die Stimmung wurde entspannter. Aber gegen 1 Uhr warf uns der Kneipenwirt raus, und wir gingen zum nächstbesten Fastfoodladen, und teilten uns eine große Portion Pommes. Danach fuhren wir beide mit der S-Bahn zurück. Der Schatten hatte zwar wohl gemeint, ich hätte es ihr nicht erzählen sollen, aber Janet war seit 10 Jahren immer für mich da und ich für sie. Mit 23 Jahren kam mir das immerhin viel vor. Ich wusste, dass ich Janet trauen konnte. Wir verabschiedeten uns am Pinneberger Bahnhof, und ich ging die 10 Minuten zu Fuß zurück. „Julia." hörte ich ihn wieder. Ich sagte mir immer wieder: Reagiere nicht! Reagiere nicht! Denn wenn ich es tun würde, dann würde mich dieser Schatten bestimmt weiter drangsalieren. Ist nur ein Irrer. Ein Psycho. Vielleicht hatte ich aber auch schon zu viel gearbeitet. Ich seufzte, und schloss meine Haustür auf. Ich blickte auf Fotos, wo ich glücklich wirkte. Mit meinen damaligen Katzen und auch mit meinen Eltern. Aber Katzen und Eltern waren vor kurzem verstorben. Vielleicht sollte ich doch zu einem Therapeuten, überlegte ich. Aber ich hatte Angst davor. Ich war doch nicht verrückt. Allerdings fand ich es schon nervig wie der Schatten nun in meiner Nähe war. Aber ich sagte mir weiterhin: Nichts anmerken lassen.