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2.72% Hölle gebunden mit dir / Chapter 23: Mutiges Lämmchen

Chapitre 23: Mutiges Lämmchen

'Alexanders Griff um das Lenkrad wurde stärker. Ein berechnender Blick huschte über seine kalten, einschüchternden Augen, bevor er erneut auflachte - diesmal eher ungläubig.

"Was für ein mutiges kleines Lamm", murmelte er laut vor sich hin, dann seufzte er und fuhr mit seinen eleganten langen Fingern durch sein Haar.

"Einen Monat, hm?" Er beugte sich zu ihr und strich über ihr kleines Gesicht. "Abigail Lee, bist du dir wirklich sicher mit diesem einen Monat? Solltest du nicht vielleicht lieber mit kleineren Schritten wie einem Tag oder einer Woche beginnen?" 

"Ich bin mir absolut sicher!", antwortete Abigail resolut. 

Er sah so aus, als würde er erneut ungläubig den Kopf schütteln, wandte dann aber abrupt seinen Blick ab und starrte aus dem Fenster. Abi folgte seinem Blick, aber sie konnte niemanden auf der Stelle sehen, die sein Blick so fixiert hatte; außerdem war es draußen bereits dunkel. Sie sah wieder zu ihm und fand seine Miene einmal mehr von eisiger Kälte geprägt.

"Gut. Mach, was du willst", gab er schließlich nach.

Abi blinzelte überrascht. Das war wirklich unerwartet. Nachdem er bisher so starken Widerstand gezeigt hatte, gab er plötzlich nach. Was?! Wirklich?! Habe ich ihn richtig verstanden? Das habe ich mir nicht nur eingebildet, oder?

Strahlend wie ein Kind, das seinen verlorenen Ballon endlich wieder eingefangen hatte, lächelte Abi, ihre Augen funkelten vor purer Freude.

Er hatte es zugesagt; er hatte ihr sein Wort gegeben und damit war es besiegelt. Er stürzte sich ins tiefe Wasser und sie fing ihn auf, oder zumindest ließ er sich von ihr auffangen.

"Und komm nachher nicht weinend zu mir zurück...", warnte er, als wäre er jetzt schon sicher, dass sie genau das tun würde.

"Das werde ich nicht", versprach Abi und hob ihre Hand, genau wie ein Pfadfinder, der das Gesetz aufsagt. Alex musste schmunzeln und lehnte seinen Kopf entspannt auf seine Hand. Die Qualle schien jetzt müde zu sein, nachdem sie unermüdlich vor ihrem hartnäckigen, energischen und übereifrigen kleinen Verfolger davongeschwommen war.

"Ähm ... wo ist der Vertrag? Ich möchte ihn jetzt unterschreiben." Abis große Rehaugen sahen ihn aufgeregt an, woraufhin ihm die Worte fehlten.

"Kleines Lamm, wieso habe ich das Gefühl, du behandelst das Ganze wie einen spannenden Ausflug?"

"Das ist es nicht. Ich habe nur Angst, dass du es dir noch anders überlegst."

Seine Lippen zuckten. "Du weißt also tatsächlich, dass man nicht jedem so leicht trauen kann, hm?"

"Das habe ich gerade eben erst in dieser Bar gelernt..." Sie zuckte zusammen, als sie wieder an diesen Mann dachte, doch das Kichern von Alex lenkte ihre Gedanken sofort von diesem schrecklichen Erlebnis ab.

"Kleines Lamm...", seufzte er. "Ich verstehe wirklich nicht, wie du in dieser Welt so lange überleben konntest, ohne gebrochen oder verdorben zu werden." 

Abigail ignorierte seine Worte erneut. Sie streckte ihm stattdessen ihre Hand entgegen, um stumm um den Vertrag zu bitten.

Alexander sah auf ihre Handfläche. "Abigail, eigentlich... Ich denke, was du unterschreiben sollst, ist gar kein Vertrag."

Sie blinzelte.

"Ich glaube... es sollte eine Verzichtserklärung sein." Er lächelte neckisch und sie konnte nicht anders, als fasziniert zu sein. "Aber darüber reden wir jetzt nicht. Gib dir selbst noch einmal Zeit, um mit dir ins Reine zu kommen. Du stehst ja immer noch unter Alkoholeinfluss, kleines Lamm."

Ihre Augen weiteten sich. 

"Mach dir keine Sorgen, ich habe dir bereits mein Wort gegeben."

Sie biss sich auf die Lippe und nickte zögerlich.

Er holte sein Handy hervor und tippte etwas ein, dann hörte Abi ihr Handy piepen.

"Das ist meine Adresse", erklärte er und seine Augen suchten erneut ihren Blick.

"Ich kann hierher kommen, sobald ich bereit bin, oder?"

"Ja. Und noch etwas, Abigail...", seine Stimme wurde wieder ernster und fester und machte deutlich, dass es keinen Spielraum für Zweifel oder andere Möglichkeiten gab. Er wirkte plötzlich noch autoritärer, als er es ohnehin schon tat, was Abi vor Erwartung schlucken ließ. 

"Ich erwarte von meiner Freundin, dass sie bei mir in meinem Haus lebt", fuhr er fort, "also überdenk das bitte gründlich, verstanden?"


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