Am besagten Bahnhof angekommen sucht die Gruppe nach irgendeinem Hinweis, wo das Dorf genau sein soll.
L: „Auf der Karte sind wir genau hier. Und nur ein wenig mehr nach Westen und wir sollten beim Dorf sein."
S: „Ein wenig also…"
L: „Ja, das was halt noch an Strecke übrigbleibt. Aber erstmal zum Bus."
Ak: „Also holen wir uns da dann gleich unsere Kartoffeln?"
L: „Wir machen sie nach Möglichkeit direkt im Dorf, bevor wir weiterreisen. Einkaufen sollten wir vorher schon."
Sie gingen weiter zur Bushaltestelle und nahmen den Bus von dort aus, wie nach Plan, für 3 Haltestellen. Von dort aus war nun auch das Dorf schon zu sehen. Sie gingen direkt dorthin und kauften sich Vorräte für eine Woche, hauptsächlich Trockennahrung und gingen weiter im Dorf umher, um dort erste Informationen zum Ort und der Umgebung zu besorgen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie noch immer keine nützliche Antwort bekommen und wussten langsam nicht mehr, wie sie jetzt noch dahin finden sollten. Auf dem Portfolio stand auch keine genau Straße oder Richtung. Es war nur klar, dass es von hier aus etwa 3 Tage Fußmarsch entfernt war. Doch in welche Richtung war die Frage.
Au: „Ernsthaft? Wieso sagen sie uns nicht einfach wo das ist?"
Ak: „Vielleicht ist das ja Teil einer Übung der Rebellengruppe."
L: „Tatsächlich halte ich das für möglich, dass sie uns damit nur testen und herausfordern wollen, damit wir dadurch unsere Selbstständigkeit verbessern."
S: „Kann es nicht auch sein, dass sie es einfach nur vergessen haben?"
Ak: „Das glaube ich nicht. Die wissen doch sicher was sie tun."
L: „Ich denke auch das wäre gut möglich. Bei uns in der Gruppe waren das solche Chaoten, die würden den Weg zu sich nach Hause nicht mal wiederfinden…"
Au: „Also haben wir nicht einmal eine Spur?"
Ak: „Wir wissen nur, dass wir von hier aus etwa 3 Tage zu Fuß gehen müssen, um dort anzukommen."
Au: „Ja, das weiß ich auch."
L: „Hmmm…Wie finden wir jetzt heraus, in welcher Richtung das Gefängnis liegt?"
S: „Vielleicht mit umgekehrter Psychologie?!"
L: „Wie meinst du das?"
Au: „Das würde ich jetzt auch gerne wissen."
S: „Naja…Ich denke es ist möglich, dass sie uns nicht verraten, wo das Gefängnis ist, weil sie vielleicht Angst haben davor oder weil es ihnen verboten worden ist darüber zu sprechen."
L: „Ja, aber was hat das jetzt mit…Ah…Oh…Jetzt verstehe ich…"
Ak: „Was? Was ist los?"
S: „Wir gehen zu den Bewohnern dieses Dorfes und behaupten zu wissen wo das Gefängnis ist. Dann sagen wir einfach dass wir in diese oder diese Richtung gehen. Irgendwer wird schon versuchen uns aufzuhalten."
Au: „Ah klar und dann gehen wir genau in die Richtung, von der sie uns abgeraten haben, weil es dort zu gefährlich ist?"
L: „Das ist tatsächlich gar keine schlechte Idee Sophie, aber es funktioniert nur unter der Prämisse, dass sie dabei auch an das Gefängnis denken und es uns wirklich nur aus der Angst daraus nichts erzählt haben."
S: „Oh, ich verstehe…Ja stimmt. Aber was sollen wir sonst machen?"
L: „Wir bleiben erst einmal bei deiner Idee und ansonsten werde ich mir noch etwas überlegen. Wir schon schief gehen."
Wie von Sophie überlegt und von Lirien festgelegt teilten sie sich in ihre bekannten 2er Gruppen auf und gingen in dem Dorf umher, um vor den Bewohner zu behaupten, zu wissen, wo das Gefängnis ist. Ohne es jedoch direkt zu sagen.
Akio und Auron waren auf der einen Seite des Dorfes um dort von den Bewohnern indirekt Informationen zu erhalten.
Ak: „Gut Auron. Lass uns mal von hier aus nach Norden gehen."
Au: „Norden ist da, wo die Sonne niemals scheint."
Ak: „Gut, dann geht's da lang."
Die beiden Jungs erwarteten nun, dass sie jemand aufhält, doch es geschah nichts.
Auf der anderen Seite waren Lirien und Sophie ebenfalls dabei indirekte Informationen zu erhalten.
S: „Ach wie schön es wohl dort im Süden ist!"
L: „Ja, bestimmt gibt es dort ein schönes Schloss wo wir übernachten können."
Doch auch trotz aller Bemühungen die gewünschten Informationen zu erhalten, scheiterten sie. Die Bewohner schien es nicht zu kümmern, wer wohin geht. Und ob es dort gefährlich war oder nicht. Waren sie etwa im falschen Dorf. Nein, das konnte nicht sein. Alles im Portfolio und auch die Karte stellten genau dieses Dorf an dieser Position dar. Wo lag der Fehler in der Informationsbeschaffung. Was verheimlichten ihnen die Dorfbewohner hier?
Es wird langsam dunkel und die Gruppe weiß noch immer nicht, in welche Richtung es gehen soll. Stattdessen entscheiden sie sich nun dazu nach einer Unterkunft zu suchen wo sie schlafen und essen können.
L: „Das war jetzt alles reine Zeitverschwendung! Aber was sollen wir noch machen? Für heute war's das leider. Nicht ganz wie geplant, aber naja…"
S: „Ist doch nicht weiter schlimm, es war nur der erste Tag. Wir haben noch weitere 6 Tage Zeit."
Au: „Ja, so wie Sophie sagt."
Ak: „Wir müssen das aber so schnell wie möglich lösen."
L: „Da ist es ja auch schon direkt in deinem Satz Akio. So schnell wie möglich. Es war für heute einfach nicht möglich."
Au: „Das trifft den Nagel auf den Kopf."
S: „Ist doch auch wirklich nicht weiter schlimm. Suchen wir uns einen Ort zum schlafen und essen und machen dann morgen weiter."
Akio rannte los. In jedes Gebäude, das auch nur im Entferntesten nach einer Unterkunft für Reisende aussah und ging dabei in ein kleines, aber sehr schönes Lokal. Akio blieb kurz die Luft weg, als er an der Anmeldung diese unbegreiflich schöne Frau an der Theke sah. Er konnte nicht sprechen und sein Körper ging von selbst zu ihr.
Ak: „Kann man hier auch schlafen?"
?: „Schlafen kann man hier natürlich. Essen aber auch."
Ak: „Ja…Haha, stimmt. Du hast ja so recht."
?: „Geht es ihnen gut?"
Ak: „Ich bin Akio. Du kannst mich auch gerne Akio nennen."
?: „Gut Akio. Bist du denn alleine hier?"
Ak: „Ja ich will."
?: „Ähm…Ob du hier alleine unterwegs bist?"
Ak: „Ah, ähm…Nein, ich habe noch…Freunde…dabei."
?: „Ah, ich verstehe. Wie viele seid ihr denn? Wir haben Einzelzimmer oder auch Partnerzimmer."
Ak: „Einzelzimmer."
Plötzlich und wie aus dem Nichts hört Akio wie Lirien von hinten dazwischenruft:
L: „Nein, wir brauchen 2er Zimmer. Das ist sicherer und kostet weniger."
Au: „Ja, dann also Lirien und ich und…"
L: „OH NEIN!…Wir Mädchen in einem Zimmer und ihr Jungs in dem anderen. Ende der Diskussion."
S: „Danke dass du das aussprichst Lirien."
Sophie blickt zu Auron, dem der Glanz in seinen Augen langsam entweicht, nachdem Lirien ihm seine Träume zerstört hat. Sie sieht weiter zu Lirien, die mit einem schon fast gleichgültigem Blick auf Auron heruntersieht. Dann zu Akio, der einfach seine Augen nicht von der Empfangsdame lassen kann.
S: „AKIO! Hallo Akio! Ist da jemand?"
L: „Komm Akio, wir müssen jetzt in unsere Zimmer gehen."
Ak: „Nein, ich bleibe noch ein wenig hier."
Au: „Was ist los Akio? Kommst du jetzt noch? Wir müssen wirklich noch in unsere Zimmer."
Ak: „Nein, wir müssen erst hier einchecken."
L: „Das haben wir längst getan und auch schon bezahlt."
Ak: „JA."
S: „Akio?"
Sophie merkt, dass Akio nun nicht mehr ansprechbar ist. Und selbst nachdem sie sich vor Akio stellt, zeigt er keine Reaktion auf Sophie. Er sieht sie nicht an, er spricht nicht mit ihr und reagiert auf keine ihrer Worte.
Sophie blickt Akio tief in die Augen, der trotz allem nicht reagiert. In Akios Augen sieht Sophie die Spiegelung von…
S: „…Ihre Brüste? Akio guckst du ihr auf ihre Brüste?"
A: „…Wow."
Sophie holt ihre Hand aus und gibt Akio eine Backpfeife.
S: „Was soll das werden Akio?"
Ak: „Was war das? Wieso hast du mich geschlagen?"
S: „Wieso guckst du Fremden Frauen einfach auf ihre Brüste?"
Ak: „Was soll ich gemacht haben?"
S: „Ich habe es doch genau gesehen."
Ak: „Ich…Ich wollte nur nachfragen, ob sie weiß wo dieses Gefängnis ist."
S: „Lüg' doch nicht so blöd herum!"
Ak: „Was ist dein Problem? Wieso interessiert dich das?"
Die Empfangsdame unterbricht die Diskussion von den beiden und geht auf die Nachfrage von Akio ein.
?: „Das Gefängnis? Sie meinen nicht zufällig die Große Gefängniseinheit im Norden?"
L: „Im Norden?"
?: „Ich würde ihnen sehr dringend davon abraten in diese Gegend zu gehen."
Au: „Wieso?"
?: „In diesem Gefängnis sitzen einige der gefährlichsten und rebellischsten Kriminellen, die allesamt gegen die Regierung kämpften und teilweise sogar Menschenleben auf dem Gewissen haben."
L: „Wissen wir. Das ist nicht das Problem."
?: „Wenn sie es wissen, dann ist das Problem nur umso größer. Sie können sich nicht vorstellen, was hier im Dorf los ist, wenn wieder einer dieser Kriminellen ausbricht und hierherkommt. Es wird wieder so ein Chaos geben und wir müssen uns alle in unseren Häusern verstecken."
Ak: „Das ist alles kein Problem. Ich beschütze euch alle hier."
S: „Vollidiot!"
L: „Sie müssen sich darum keine Sorgen machen. Es war nur eine rein hypothetische Frage im Sinne eine Umfrage."
?: „Was denn für eine Umfrage?"
L: „Wir gehen hier als kleine unauffällige Gruppe von 4 Personen in nahegelegenen Dörfern umher und fragen die Bewohner nach einer persönlichen Einschätzung der gegenwärtigen Sicherheitsmaßnahmen. Das wird dann in unserem Portfolio festgehalten und direkt an die Regierung weitergegeben."
Au: „Wow."
?: „Das klingt doch gut!? Also…Sie sehen wirklich nicht aus, als würden sie im Sinne der Regierung hier arbeiten…Die Tarnung scheint wohl perfekt zu sein…"
L: „Sie wirken verunsichert."
?: „Ja, ähm…Das liegt wohl daran, dass ich noch nie zuvor von so etwas wie dieser Umfrage gehört habe…Ich kriege das einfach noch nicht in meinen Kopf."
L: „Das ist natürlich verständlich. Ich musste nur wegen meiner etwas unvorsichtigen Kameraden ihnen nun mal die Wahrheit erzählen. Ansonsten wären wie hier in eine noch größere Gefahr gestoßen."
?: „Ah und ich darf jetzt bestimmt auch nichts davon erzählen?"
L: „Nein, das ist alles kein Problem. Es ist ja nur eine Umfrage. Dafür sind wir ja da."
?: „Nun denn, dann wünsche ich ihnen noch eine Gute Nacht und bis morgen früh."
L: „Danke. Ich wünsche ihnen auch eine Gute Nacht, natürlich auch von meinen Kollegen."
Die Gruppe verabschiedete sich und sie gingen auf ihre zugeordneten Zimmer.
Akio kann nicht aufhören über die Empfangsdame nachzudenken und redet immer wieder und immer mehr über sie.
Ak: „Sie ist einfach so unbeschreiblich hübsch."
Au: „Joar, ganz ok."
Ak: „Ich will alles von ihr wissen. Ihren Namen, ihre Größe, wie alt sie ist und…"
Au: „Können wir wann anders darüber reden? Heute war ein schwieriger Tag. Ich bin einfach nur noch müde."
Ak: „Ja klar. Aber sie ist doch einfach zum Verlieben hübsch."
Doch Auron war bereits eingeschlafen.
Ak: „Aber wieso hat Sophie mich vorhin geschlagen? Auron?"
Au: „…"
Ak: „Schläfst du schon?"
Au: „…"
Ak: „Ha…Der schläft immer so schnell ein…Egal, ich brauche auch nur sie."
Au: „Hast du das nicht auch mal zu Sophie gesagt?"
Ak: „Du bist noch wach?"
Au: „Ja, du hörst ja einfach nicht auf zu reden."
Ak: „Ja, aber sie geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie ist so eine Schönheit."
Au: „Du hast früher auch mal so mit mir über Sophie geredet, was ist daraus geworden?"
Ak: „Was weiß ich. Es kommt und geht wieder."
Au: „Also fühlst du immer noch etwas für sie."
Ak: „Was soll ich denn schon fühlen? Sie ist doch einfach nur eine Freundin."
Au: „Bist du dir da sicher?"
Ak: „Ja klar, was denn sonst?"
Au: "Vielleicht ist sie für dich ja eine hübsche Freundin."
Ak: „Ist sie ja auch, aber das ändert doch nichts."
Au: „Wenn du meinst…Dann gute Nacht."
Ak: „Ja…Gute Nacht und wenn wir morgen wieder aufstehen…"
Akio hört ein leises schnarchen gefolgt von absoluter Stille.
Ak: „Klingt wie ein Computer, der sich nochmal meldet, dass er jetzt herunterfährt."
Am nächsten Morgen stehen alle wieder früh auf, um etwas zu frühstücken, bevor sie nun weiter nach Norden gehen. Sie verabschieden sich von der Empfangsdame und gehen mit ihrem Vollem Gepäck und vollem Bauch direkt los zum Fußmarsch in Richtung Norden.
L: „Gut, dann geht's los in Richtung Norden. Seid ihr bereit?"
Au: *gähhnnnn…* „Los..."
Ak: „Du kannst jetzt noch nicht mit ihm reden. Er braucht noch mehr Zeit zum Wach werden."
L: „Und was ist mit seinen beiden Kaffee heute Morgen?"
Ak: „Die schmecken ihm einfach nur gut."
L: „Ist der Sinn von Kaffee nicht, das man wach wird?"
Ak: „Zumindest nicht für ihn."
L: „Was denkst du Sophie?"
S: „…"
L: „Auch noch am Schlafen?"
S: „JA."
L: „Das klang schon fast aggressiv? Ich wusste nicht, dass du so ein Morgenmuffel bist."
S: „Bin ich nicht. Ich will jetzt einfach nur nicht reden."
Sophie blickt mit leicht zugekniffenen Augen und fest zusammengepressten Lippen direkt auf Akio, der ihren Blick jedoch nicht verstehen kann.
L: „So, wenn wir dann dort angekommen sind machen wir dort unsere Mission und ihre eure. Verstanden? Kein Austausch von Missionszielen während der Reise und auch nicht wenn wir am Missionsort sind."
S: „Ja, klingt ja logisch, wenn du das sagst."
Au: „Klar Käpt'n!"
Ak: „Gut, dann lasst uns 3 Tage wandern gehen!"
Au: „Oh wie geil…waahh…Ich kann nicht mehr. Wie *******!"
Und so gingen sie los. Inklusive der Pausen, Unterbrechungen und der Schlafenszeiten wanderten sie 3 Tage lang. Sie kamen ihrem Ziel immer näher, bis das Gefängnis dann endlich aus der Entfernung sichtbar war. Es war wie eine Festung im Tal und mit Sicherheitstürmen versehen. Es war eindeutig, dass es ein Gefängnis war. Zumindest jedoch, dass es als Gefängnis genutzt wurde.
L: „Da, dass ist es. Wir gehen jetzt nur noch ein Stückchen zusammen und werden uns danach wieder in die kleineren Gruppen aufteilen. Jeder erledigt seinen Teil und vielleicht treffen wir uns durch Zufall dann wieder auf dem Weg zurück."
Au: „Das klingt nach einem Plan.
S: „Ja, lasst uns das alles endlich erledigen."
Ak: „Ja machen wir das!"
Akio und Auron entschieden sich die Festung von rechts zu umgehen, während die Mädchen nach links gingen. Die Jungs versuchten vom Hintereingang hineinzugelangen, während die Mädchen scheinbar durch das Haupttor hineinkommen wollten.
Akio und Auron schlichen sich vorsichtig von rechts an die Festung an und umgingen diese in der Hoffnung, einen Hintereingang zu finden. Und das haben sie auch. Die Hintertür stand weit offen, so als würde man jemanden erwarten. Ohne weiter darüber nachzudenken gingen die beiden durch die offene Hintertür und kamen im Innenhof der Gefängnisfestung an.
Au: „Wo sollen wir denn jetzt diesen Typen finden?"
Ak: „Was weiß ich? Wir haben keine Infos zu dem Typen, der den Brief annehmen soll."
Au: „Und fragen können wir deswegen auch nicht. Wir müssen nur eine falsche Frage stellen und schon könnten sie uns selbst einbuchten!"
Ak: „Das stimmt, aber wohin dann?"
Au: „Wir müssen irgendwie zu den Zellen und die Insassen fragen."
Ak: „Die könnten uns doch auch verpfeifen."
Au: „Verdammt! Du hast recht! Aber was machen wir dann?"
Ak: „Keine Ahnung…Vielleicht können wir sie anders fragen. Ob sie einen Brief erwarten?"
Au: „Die können uns doch anlügen oder er weiß es selbst nicht, dass ein Brief für ihn gekommen ist."
Ak: „Ja stimmt und wenn andere Insassen dann auch noch normalerweise Briefe erhalten, dann bringt die Frage gar nichts mehr!"
Au: „Wir müssen aber irgendwas ausprobieren. Warte ich habe eine Idee!"
Ak: „Was ist es?"
Au: „Ich kann meine Individuelle Magie einsetzen. Ich schicke einfach ein paar kleine Golems, die in alle Richtungen gehen."
Ak: „Das bringt doch nichts, wenn du nicht sehen oder hören kannst, wohin sie gehen."
Au: „Aber das kann ich doch! Also bitte Akio! Hab' doch ein wenig Vertrauen in deinen Freund."
Auron begibt sich in eine Sitzhocke und guckt die Erde an. Nach wenigen Sekunden formt die Erde winzig kleine Golems aus der Erde und sie fangen an in alle Richtungen zu laufen.
Au: „Jetzt müssen wir nur noch warten."
Ak: „Und uns verstecken."
Akio und Auron laufen in die Richtung, in die die Mini-Golems nicht gelaufen sind und suchen sich dort ein Versteck. Plötzlich hören sie laute Schritte und ein Pfeifen. Akio und Auron fangen an zu flüstern.
Ak: „Das ist vermutlich ein Wachmann. Schnell weg hier!"
Au: „Nein, dann findet er uns doch noch schneller."
Ak: „Sollen wir etwa hierbleiben?"
Au: „Ja, wir warten, bis er weg ist. Dann gehen wir weiter."
Doch Sie hatten nicht so viel Glück. Der Wachmann hatte sie bemerkt und direkt ausgefragt.
?: „Wer seid ihr und was macht ihr hier?"
Ak: „Wir? Haha nur ein wenig chillen. So herumhängen, wissen sie?"
?: „Was wollen zwei Jungs hier in diesem Gefängniskomplex?"
Au: „Äh…Wir haben uns wohl verlaufen…"
?: „Das ist nicht lache. Diese Gefängnis ist so stark isoliert und abgeschottet von der restlichen Zivilisation, dass niemand hier durch Zufall herkommt, oder weil er sich verläuft. Oder seid ihr etwa die neuen Praktikanten?"
Ak: „Ja, ja, genau. Wir sind die beiden Praktikanten, die hier anfangen wollten."
Au: „Jop! Wir sind bereit zum Dienst anzutreten!"
?: „Das ist aber schön. Ihr kommt aber ziemlich früh hier her."
Ak: „Joar…Wir wollten auf keinen Fall zu spät kommen."
?: „Es geht hierbei um Monate zu früh."
Au: „Was? Wie bitte? Monate?"
?: „Nun, ich möchte mal nicht so sein, aber das eben war nur ein Mieser Streich von mir. Ihr habt hier nichts zu suchen und wir haben auch keine Nachfrage an Praktikanten oder erwarten hier irgendwelche Praktikanten. Was habt ihr nun vor?"
Ak: „Ah…Kopfnuss! Auron stell' ihm ein Bein."
Au: „Was? EH…JA!"
Akio öffnet seine Arme und murmelt etwas vor sich hin. Der Wachmann fällt hin mit dem Gesicht voran und kann nun nicht mehr aufstehen. Er bewegt sich noch und versucht sich umzudrehen, doch er schafft es nicht. Noch bevor er etwas sagen konnte waren die Jungs auch schon wieder weg und er selbst mit dem Gesicht im Dreck.
Ak: „Scheiße! Was war das? Der wird uns doch verpfeifen!?"
Au: „Nicht, wenn wir es schaffen den Brief vorher noch abzugeben und abzuhauen."
Ak: „Aber wir wissen doch gar nicht an wen der Brief geht."
Die Jungs bleiben stehen und Akio spürt wie jemand ihn an seine Schultern packt. Er blickt zu Auron, doch seine Hände sind immer noch bei ihm. Akio dreht sich um und erschreckt. Es ist der Wachmann, der gerade eben noch auf dem Boden lag.
?: „Ein Brief also? Wieso habt ihr das nicht vorhergesagt? Der ist dann wohl für mich."
Ak: „Hä?"
Au: „Huh?"
(…)
Lirien und Sophie gehen gemeinsam direkt zum Haupteingang. Lirien ist überzeugt davon dass ihre nächste geplante Masche wieder funktionieren wird. Dafür hat sie sich etwas ganz Besonderes überlegt:
L: „Wir gehen da gleich rein und sagen einfach, dass wir hier für eine Spezielle unangekündigte allgemeine Kontrolle zuständig sind."
S: „Werden sie uns das denn abkaufen?"
L: „Mit guter Überzeugung, dem richtigen Wortschatz und einem leicht zu manipulierendem Sicherheitspersonal sollte das wohl schon fast zu einfach werden."
Lirien und Sophie gehen gekonnt ihrem Plan nach.
L: „Guten Tag. Meine Kollegin und ich sind heute für eine Spezialprüfung ihrer Sicherheitsmaßnahmen zuständig."
?: „Sie wurden hier aber nicht angekündigt. Ich weiß von nichts."
L: „Das ist auch nicht verwunderlich. Es ist eine Spezialprüfung, da sie unangekündigt ist. Wir wollen damit nur sicher gehen, dass auch an nicht gemeldeten Tagen alles bester Ordnung ist."
S: „Wir wollen ihnen natürlich keine Umstände machen, doch diese Prüfung wurde für heute angefordert und wir werden sie ganz wie nach Plan auch durchführen."
L: „Es ist unsere Pflicht und ihre Verantwortung dieses…"
Lirien sieht sich um. Sie sieht nach oben nach unten und zu allen Seiten. Dann wendet sie sich wieder an das Personal.
L: „…Dieses Establishment zu überprüfen, wenn es denn als solches bezeichnet werden kann."
?: „Äh…Entschuldigen sie bitte, das habe ich nicht gewusst. Könnte ich dafür einmal ihre Ausweise sehen?"
Sophie guckt mit ruhigem Blick, aber aufgeregten Augen zu Sophie und wartet darauf, was sie wohl nun sagen wird.
L: „Sicher, das ist gar kein Problem. Ich bin die Liebe Frau Lieber und sie wollen mir diesen gesamten Komplex einmal im Detail zeigen."
Lirien holt ihren Arm raus und streicht dem Wachpersonal 3mal sanft über den Kopf.
?: „Natürlich will ich das. Kommen sie mit. Ich zeige ihnen alles was sie sehen wollen. Ich liebe sie. "
S: „Was war das…Frau Lieber?"
L: „Ach, sie erinnern sich als doch an mich?"
?: „Nein, aber sie sind so wunderschön und lieb. Ich möchte ihnen alles zeigen was ich kann."
S: „Was hast du da gemacht?"
L: „Das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen hier unser Pflicht erfüllen. Komm mit."
Die Mädels gehen gemeinsam mit dem Wachpersonal einmal durch den Innenhof und Lirien macht sich Notizen.
S: „Kann man hier auch Fotos machen?"
?: „Nein, das ist leider verboten."
L: „Können sie für meine Freundin denn keine Ausnahme machen?"
Lirien grinst den Wachmann an sieht ihn süß an und streicht ihm sanft über die Wange.
?: „Ich…Ich kann das schon, aber mein Chef wird noch wütend."
L: „Ach dein Chef weiß das doch alles schon, wir haben schon mit ihm geredet."
S: „Langsam erkenne ich dich nicht wieder…"
L: „Es ist notwendig Sophie."
S: „Jaja…"
?: „Hast du das schon gemacht? Oh,…Das ist ja toll. Du kümmerst dich so gut um alles. Du bist einfach die Beste."
S: „Na klar ist sie das…Bah."
?: „Hey! Nichts gegen meine Lady!"
L: „Ja ist ja gut kleiner Mann. Ich weiß, dass ich die Beste bin. Beruhig dich doch."
?: „Ja Chef. Ich liebe dich."
L: „Das verstehe ich doch, aber wir müssen weitergehen. Es gibt noch viel zu sehen und aufzuschreiben."
Sie gingen weiter. Während Sophie weiter Fotos machte schrieb sich Lirien immer mehr auf. Alle möglichen wichtigen Informationen zum Zustand, Schwachpunkten, Personalmenge und wichtigen Insassen.
Als sie zu den Einzelzellen kamen sahen sie dort nur die typische Art von Verbrechern sowie Kleinkriminelle oder Taschendiebe, doch weiter kamen sie nicht. Der Wachmann hatte Sorgen um Lirien, dass ihr etwas Schlimmes passieren könnte, wenn sie weitergehen. Doch Lirien sah das eher Entspannt.
L: „Das ist doch gar kein Problem. Sie sind doch da, um uns zu beschützen?"
?: „Ich wünschte das könnte ich, aber ich bin dafür nicht stark genug. Ich bin nur ein kleiner schwacher Wachmann."
S: „Was reden sie denn da? Es gibt doch einen Grund wieso sie hier Wachmann wurden und auch dass sie nun diese Stelle haben. Es ist ein wichtiger Beruf, der viel von ihnen verlangt. Wären sie nicht so stark oder schlau, wären sie auch niemals hier. Vergessen sie das nicht! Es gibt einen Grund warum sie hier arbeiten können und müssen. Ohne Sie könnte der Laden doch gar nicht funktionieren. Machen sie sich doch nicht selbst nieder. Es geht hierbei um so viel mehr als nur körperlich Stark zu sein. Machen sie das Beste aus ihrer Kraft und ihrem Verstand. Kombinieren sie beides und sie werden unaufhaltbar!"
?: „Vielleicht haben sie recht, Lady mit den großen…Zöpfen. Ja, vielleicht haben sie recht. Ich bin hier, weil ich es durch die Prüfung geschafft habe. Ich bin kein bisschen schwächer oder dümmer als irgendein anderer hier. Kommen sie mit. Ich beschütze sie beide!"
L: „Und was war das jetzt?"
S: „Ich dachte eine kleine Motivationsrede hilft ihm dabei voranzukommen."
L: „Das hat es wohl auch. Aber wie…?"
S: „Habe ich mir gerade so aus dem Hut gezogen. Keine Ahnung, das kam einfach so…und Schwupps habe ich es gesagt."
L: „Aha…Schwupps also.."
(…)
Akio und Auron wurden von dem Wachmann beim Hintereingang gepackt und er behauptete, dass der Brief für ihn sei.
Au: „Das ist doch nicht ihr Brief! Wir wissen genau, das andere versuchen werden uns den Brief irgendwie abzunehmen und behaupten werden, dass sie der Empfänger sind!"
Ak: „Das kaufen wir ihnen nicht ab! Gehen sie weg, bevor sie es noch bereuen!"
?: „Zwei kleine Männer, beide 16 Jahre alt. Einer ist wohl ein Erdmagier, der andere ein Gravitationsmagier. War es das, was ich hier gespürt habe, als ihr mich angegriffen habt?"
Au: „Was? Woher?"
Ak: „Woher wollen sie so etwas wissen?"
?: „Ich habe es einfach gespürt. Meine Jahrelange Erfahrung zeigt sich in solchen Dingen."
Ak: „Niemals sind sie unser Ziel."
?: „Und wieso nicht? Weil ich etwa nicht aussehe wie einer der Rebellen?"
Au: „Ja, das auch noch. Du könntest ein Geistmagier sein, der uns hinters Licht führt."
?: „WOW, das war sehr gut geraten, aber leider nur die Hälfte davon war richtig."
Ak: „Hä?"
?: „Ich bin Geistmagier, aber ich will euch nicht hinters Licht führen."
Au: „Können sie uns den irgendwie beweisen, dass sie unser Ziel sind?"
?: „Ich habe doch eben verraten, dass ich ein Geistmagier bin. Wieso sollte ich wildfremden Leuten so etwas erzählen? Damit könnte jeder Magier direkt eine Strategie gegen mich entwickeln, indem er dieses Wissen hat und meine Angriffe hätten keine großen Effekt mehr auf die Psyche des Menschen."
Ak: „Halt! Was ist, wenn das alles nur ein weitere Trick ist?"
Au: „Das ist möglich, ja!"
?: „Wie kann ich euch denn bitte beweisen, dass ich euer Ziel bin? Ah, ich habe eine Idee. Gib mir den Brief. Sollte ich nicht der Empfänger sein, so würde der Brief direkt vor unser aller Augen in die Luft gehen."
Auron streckt seine Hand aus und schaut den Wachmann mit ernstem Blick an. Was wird seine Reaktion sein?
?: „Was wird das?"
Au: „Du bist es nicht."
Ak: „Wie konntest du das so schnell prüfen?"
Au: „Er hat nicht auf mich reagiert, wie er sollte."
?: „Gut, weißt du was? Ich zeige dir mit einem Mal, das ich euer Ziel bin."
Ak: „Wie willst du das machen?"
Der Wachmann verändert seine Gestalt. Seine Körperform ändert sich und auch seine Stimme.
Au: „Ehh…"
Ak: „Elaran? Was zum…"
E: „Glaubt ihr mir jetzt? Elaran und ich kennen uns."
Ak: „Das beweist noch gar nichts."
Au: „Kugel…"
?: „Hagel."
Au: „Glocken…"
?: „Spiel."
Au: „Hühner…"
?: „Augen. Das reicht doch jetzt langsam mal."
Auron streckt noch mal seine Hand aus. Diesmal packt der Mann, der nun aussieht wie Elaran, Aurons Hand und zieht ihn zu sich. Er flüstert etwas in Aurons Ohr. Daraufhin erschreckt Auron kurz, doch ist danach wieder komplett gelassen.
Au: „Er ist es. Er ist unser Ziel."
Ak: „Was? Woher weißt du das jetzt?"
Au: „Er kennt unsere Magien, man hat ihm davon erzählt. Ich weiß nicht wie. Er kennt die Antworten auf die Code-Wörter und er kennt Elaran. Das ist alles miteinander verbunden. Er ist es."
Ak: „Also wenn wir ihm dann den Brief übergeben…"
Au: „Wird er nicht explodieren."
Akio greift vorsichtig in seine Tasche. Er möchte den Worten und den Bemühungen von Auron vertrauen und nimmt den Brief aus seiner Tasche.
Ak: „Hier. Und wenn der Brief gleich hoch geht, dann hoffentlich zusammen mit dir."
?: „Danke, sehr freundlich."
Der Mann nimmt den Brief von Akio an und öffnet ihn vor den Augen der beiden Jungs und…Es passiert nichts. Kein Explodierender Brief. Kein Schreien und niemand versucht sie zu jagen oder zu töten.
Ak: „Was ist los? Was steht in dem Brief?"
?: „Ah, der Brief. Hier steht vieles unwichtiges, aber auch eine sehr wichtige Sache."
Au: „Worum geht's?"
?: „Jungs! Es ist die Zeit gekommen sich zu erheben!"
Ak: „Wofür?"
Au: „Was ist los?"
?: „Es ist die Zeit gekommen, um erneut gegen die Rebellen zu kämpfen."