[Jacksons POV]
Jackson saß am Rande des Raumes und starrte in die Ecke der Cafeteria, seine Gabel ruhig in der Hand, während seine Gedanken an einem völlig anderen Ort waren. Es war ein schöner, sonniger Tag und doch schien die Welt um ihn herum in einem grauen Nebel zu verschwimmen. Es war, als ob das, was er gerade versuchte zu essen, nicht wirklich zu ihm durchdrang.
Sein Blick wanderte erneut zu Amaya, die am Tisch mit ihren Freundinnen saß. Ein Lächeln, das sich langsam in seine Miene schlich, verschwand, als sie sich plötzlich zu einem anderen Jungen beugte, der gerade mit einer Geschichte die anderen zum Lachen brachte. Jacksons Augen verengten sich, aber er konnte sich nicht wirklich entscheiden, was er dabei fühlte. Ein merkwürdiges Kribbeln, das sich in seinem Bauch ausbreitete, aber auch etwas, das er nicht genau einordnen konnte.
Er konnte nicht anders, als darauf zu starren, wie der Junge mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit in ihre Unterhaltung eintrat und sie noch mehr zum Lachen brachte. Jackson bemerkte das verschmitzte Lächeln auf Amayas Lippen und dann die Art, wie sie ihn anschaute. Es war eine dieser unbeschwerten Augenblicke, die so viel mehr zu sagen schienen, als er es sich selbst zugestehen wollte.
„Du bist heute ganz schön still", bemerkte Liam, der plötzlich neben ihm stand, mit einem Blick, der Jackson beinahe die Frage in den Kopf setzte, ob er ihn schon den ganzen Morgen beobachtete.
„Hm?" Jackson blinzelte und richtete seinen Blick wieder auf den Teller. War er wirklich so auffällig? Doch bevor er eine weitere Ausrede finden konnte, bemerkte er erneut, wie Amaya den Jungen ansah. Ein Hauch von etwas....Neid? Oder war es vielleicht einfach... Eifersucht? Nein, das konnte es nicht sein.
„Hast du etwa schon wieder diesen Blick drauf?", fragte Liam scherzhaft, während er sich auf die Bank setzte und Jackson einen wissenden Blick zuwarf.
Jackson zuckte mit den Schultern, aber er spürte, wie sich seine Finger am Besteck verkrampften. „Was für ein Blick?"
„Der, wenn du dich wie ein verlorenes Tier aussiehst, weil sie mit einem anderen redet. Du siehst dann schlimmer aus, als ein Welpe."
„Klar, weil ich ein Welpe bin", murmelte Jackson, mehr zu sich selbst als zu Liam, aber seine Gedanken waren schon wieder bei ihr. Warum musste er sich ständig so ablenken lassen? Es war doch alles nur... normal, oder? Sie war schließlich frei, sie konnte mit anderen reden. Aber irgendwie...
„Wirklich? Du willst jetzt so tun, als ob du nicht die ganze Zeit beobachtest, wie sie lacht?" Liam schnaubte. „Komm schon, Jackson. Du hast schon seit Wochen diesen Gesichtsausdruck."
Jackson runzelte die Stirn und setzte die Gabel mit einem eher unbeholfenen Klang auf den Teller. „Ich weiß nicht, wovon du redest", sagte er, auch wenn er wusste, dass Liam den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Es war, als ob er einen Drang verspürte, sich zu verstecken, diesen merkwürdigen, unangenehmen Kloß im Hals wegzuschieben. Was genau war das, was er fühlte? Warum fühlte er sich plötzlich... unwohl?
„Aber was ist das Problem? Ihr redet doch, oder?", fragte Liam mit einem Grinsen, das Jackson nur noch nervöser machte. „Was für ein Drama kannst du dir einreden, während sie da mit dem anderen redet?"
„Es ist nicht so, wie du denkst", murmelte Jackson, seine Stirn legte sich in Falten. Es war.... kompliziert. Viel zu kompliziert für einfache Antworten. Es war nicht wie damals, als er Amaya einfach nicht ausstehen konnte. Diese ganzen verrückten Gefühle, die sich in ihm aufbauten, verwirrten ihn zunehmend. Und der Gedanke, dass sie mehr Zeit mit jemand anderem verbrachte... Es fühlte sich komisch an. Komisch, aber nicht unbedingt schlecht. Er wollte es nicht zugeben, aber irgendwie machte es ihm etwas aus.
Amaya lachte, und dieser Junge , der mit seinem breiten Lächeln und den frechen Sprüchen, machte sie noch glücklicher. Jackson fühlte sich plötzlich unruhig, aber auch irgendwie peinlich berührt von der Tatsache, dass er sich für etwas so Unbedeutendes so sehr interessierte. Was war er nur für ein Trottel?
„Warum starrst du die ganze Zeit auf sie?", fragte Liam schließlich, nachdem er Jacksons verstohlenen Blick bemerkt hatte. „Willst du dich nicht mal zu ihr setzen?"
Jackson überlegte. Es war nicht so, dass er nicht wollte. Aber was sollte er sagen? Was sollte er tun? Alles fühlte sich plötzlich so kompliziert an. Er wollte sie nicht mit einem anderen Jungen sehen. Er wollte nicht, dass sie so viel lachte, als ob er der Grund dafür war, dass sie die ganze Zeit in der Ecke stand. Aber er konnte sich einfach nicht überwinden, sich ihr zu nähern, nachdem er sich von ihr so weit entfernt hatte.
„Ich...", begann Jackson, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. „Vielleicht nicht jetzt."
„Du bist wirklich ein Weirdo", sagte Liam lachend und stand auf. „Aber du solltest echt mal den Kopf aus dem Sand ziehen, Jackson. Manchmal ist es einfach besser, die Sache zu klären, bevor du dir den Kopf zerbrichst."
Jackson nickte, aber seine Gedanken drehten sich immer noch um Amaya. Warum fiel es ihm so schwer, zu verstehen, was er überhaupt fühlte? Vielleicht war er einfach zu verkrampft, zu verunsichert. Aber tief in seinem Inneren wusste er, dass er etwas tun musste. Etwas, bevor sie sich endgültig von ihm entfernte.
Mit einem Seufzen ließ er seinen Kopf auf die Hand stützen. Was hatte er bloß mit sich selbst angestellt? Und warum wurde der Gedanke, sie mit einem anderen Jungen lachen zu sehen, plötzlich so schwer zu ertragen?
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