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70.83% Wenn Rivalen zu Liebenden werden / Chapter 17: Gefühle, die schwer zu fassen sind

Capítulo 17: Gefühle, die schwer zu fassen sind

Es war ein kühler Morgen, als Jackson und Amaya in der großen Aula der Akademie saßen, jeder von ihnen in Gedanken vertieft. Die Luft war erfüllt von der Energie der anderen Schüler, die sich in Gruppen versammelten, um sich auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten. Doch in diesem Moment waren es nur Amaya und Jackson – und die unausgesprochene Spannung zwischen ihnen. Es war etwas, das immer stärker wurde, je länger sie sich versuchten, aus dem Weg zu gehen. Doch je mehr sie es versuchten, desto klarer wurde es: Etwas war zwischen ihnen, und es ließ sich nicht leugnen.

Amaya saß an einem Tisch, das offene Buch vor sich, aber ihre Augen glitten immer wieder zu Jackson hinüber. Er hatte sich auf einen Stuhl am Fenster gesetzt, den Blick nach draußen gerichtet. Aber sie wusste, dass auch er ihre Nähe spürte. Etwas war anders an diesem Tag. Es war ein Moment der Stille, der sich unangenehm anfühlte – wie ein Gewitter, das sich am Horizont zusammenbraute, aber noch nicht seine Entladung gefunden hatte.

Die letzten Wochen hatten ihre Beziehung verändert. Es war nicht mehr das gleiche wie zu Beginn, als sie nur zwei Menschen waren, die sich zufällig über den Weg gelaufen waren. Ihre Auseinandersetzungen, ihre Begegnungen, die flüchtigen Momente der Nähe – all das hatte eine Welle ausgelöst, die nicht mehr zurückgehalten werden konnte. Es war, als ob sie sich gegenseitig an einem unsichtbaren Faden zogen, der zwischen ihnen immer stärker und unvermeidlicher wurde.

Amaya versuchte, sich auf die Aufgabe vor ihr zu konzentrieren, aber es war schwer, ihre Gedanken zu ordnen, als Jackson in ihrem Blickfeld war. Sie erinnerte sich an die Momente, in denen sie sich auf ihn verlassen hatte, als sie zusammen an Projekten gearbeitet hatten, und daran, wie es sich angefühlt hatte, in seiner Nähe zu sein. Doch gleichzeitig war da dieses Gefühl der Unsicherheit, das sie nicht ablegen konnte. Was bedeuteten diese Momente für ihn? Und was bedeuteten sie für sie?

Die Frage, die sie sich immer wieder stellte, war, warum sie nicht einfach aufhören konnte, an ihn zu denken. Warum war es so schwierig, ihn einfach als den arroganten, distanzierten Jungen zu sehen, der er zu Beginn gewesen war? Warum hatten sich ihre Gefühle für ihn in den letzten Wochen so verändert?

Plötzlich, als sie in ihre Gedanken vertieft war, spürte sie einen Blick auf sich. Es war Jackson, der sie ansah. Sein Blick war ernst, vielleicht sogar nachdenklich, aber nicht das übliche kühle, abschätzende Verhalten, das sie von ihm kannte. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, als ihre Blicke sich trafen. Der Raum um sie herum verschwand, und für einen Augenblick waren sie die einzigen beiden Menschen, die existierten. In seinen Augen lag eine Intensität, die sie kaum fassen konnte. Es war, als ob er in diesem Moment auf etwas wartete – auf sie.

„Was ist?", fragte sie schließlich, ihre Stimme zögerlich, fast unsicher. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Worte wie ein fremdes Geräusch in der Stille des Raumes klangen. Jackson neigte den Kopf, als ob er die richtigen Worte suchen würde, um seine Gedanken zu formulieren. Doch er schien sich schwer damit zu tun, und das war etwas, das Amaya nicht erwartet hatte.

„Ich weiß nicht, was mit mir los ist", sagte er nach einer langen Pause, und seine Stimme klang leiser als sonst. Es war der erste Moment, in dem Jackson seine Unnahbarkeit fallen ließ und sich wirklich verletzlich zeigte. „Seitdem... nun, seitdem wir miteinander gearbeitet haben, seitdem... alles irgendwie angefangen hat, fühle ich mich anders. Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll."

Amaya blickte ihn an, überrascht von seiner Offenheit. Sie hatte ihn nie so gesehen – nie so ehrlich, so ungeschützt. Der Jackson, den sie kannte, war immer derjenige, der sich zurückzog, der niemals mehr preisgab als nötig. Doch jetzt saß er da, offen, in gewisser Weise zerbrechlich. Es war fast so, als ob er einen Teil von sich selbst preisgab, den er sonst verbarg. Für einen Moment wusste Amaya nicht, wie sie darauf reagieren sollte.

„Du weißt nicht, wie du mit deinen Gefühlen umgehen sollst?", wiederholte sie leise, obwohl sie nicht sicher war, ob sie die Frage wirklich stellen wollte. Es war nicht wie Jackson, solche Dinge zuzugeben, und dennoch war er es, der sie nun mit dieser Erkenntnis konfrontierte. Es war fast so, als ob er sie herausforderte, ihm zu antworten, ohne wirklich zu wissen, wie sie sich fühlte.

Er nickte, seine Augen flogen für einen Moment zu Boden, als er versuchte, die richtigen Worte zu finden. „Ja. Es ist kompliziert. Du bist... du bist anders, Amaya. Und das irritiert mich. Ich habe das Gefühl, dass ich ständig gegen mich selbst kämpfe. Ich habe das Gefühl, dass ich dich nicht einfach ignorieren kann, dass ich nicht nur der Arsch sein kann, den ich immer gewesen bin. Aber ich weiß nicht, wie ich das ändern soll."

Amaya blieb still, ihre Gedanken rasten. Sie hatte nie gedacht, dass Jackson, der so unnahbar, so arrogant erschien, jemals diese Worte über die Lippen bringen würde. Sie hatte ihn immer für selbstsicher gehalten, für einen, der keine Zweifel an sich selbst hatte. Doch in diesem Moment sah sie einen anderen Jackson – einen, der genauso mit seinen Gefühlen kämpfte wie sie selbst. Und das verwirrte sie noch mehr.

„Vielleicht ist das genau der Punkt", sagte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Vielleicht sind wir beide nicht so sicher, wie wir immer dachten. Vielleicht wissen wir beide nicht, wie wir mit dem umgehen sollen, was zwischen uns wächst."

Jackson starrte sie an, seine Miene verriet nichts, doch in seinen Augen war etwas, das sie nicht ignorieren konnte. Vielleicht war es eine Erkenntnis. Vielleicht war es der Moment, in dem er begriff, dass auch er in dieser Geschichte nicht der Unberührbare war. „Und was machen wir jetzt damit?", fragte er schließlich.

Amaya wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie hatte keine Antworten, keine Lösungen. Doch sie wusste, dass sie nicht mehr denselben Abstand wahren konnte, den sie sich immer gewünscht hatte. Etwas war zwischen ihnen, und es konnte nicht einfach ignoriert werden. Sie wollte es nicht mehr ignorieren. Doch die Frage war: Was bedeutete das für sie beide? Was kam als Nächstes?

„Ich weiß es nicht", antwortete sie leise. „Aber vielleicht ist es an der Zeit, es herauszufinden."

Und in diesem Moment, in dieser Stille, die zwischen ihnen lag, war mehr gesagt worden, als sie es jemals in Worte fassen konnten. Beide wussten, dass sie am Anfang eines Weges standen, den sie nicht mehr rückgängig machen konnten.


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