Mit nur 12 Jahren war sie bereits dazu gezwungen für die Freunde ihres Vaters zu tanzen. Sie berührten sie überall und hatten keine Anzeichen dafür gezeigt damit aufzuhören. Aus den leichten Berührungen wurden feste Griffe und Begrabschungen. Für eine 12-jährige hatte sie bereits einen sehr erwachsenen, femininen Körper, so heißt es.
Ferruccio war so weit am Fall vorangekommen, und er dachte nun, dass die Mörder oder der Verbund, der hinter den Morden steckt sich vielleicht selbst als eine Art Familie sieht. Er konnte es nicht darauf sitzen lassen, dass solche Leute einen engeren Familienverbund haben als er mit seiner Familie.
Sein Kollege und Freund machte ihm den Vorschlag, dass er für Luminara zu sich nach Hause gehen kann, um mal wieder die Familie zu sehen. Er stimmt zu und kommt, ohne anzurufen oder Bescheid zu geben während Luminara wieder nach Hause. Und Kiyomi und die anderen Gäste waren mehr als einfach nur überrascht.
Seit Ferruccio für den Fall mit der Mordserie in der Hauptstadt gegangen war, waren bereits 12 Jahre vergangen. Akio war somit bereits 16 und sein Vater hatte die gesamte Kindheit seines Sohnes verpasst.
Doch jetzt war er wieder da und das zu allem Überfluss auch noch unangemeldet. Kiyomi hieß ihn nach einer ewigen Fragerei endlich wieder zuhause Willkommen. Kiyomi und Ferruccio waren bereits auf ihr Schlafzimmer gegangen.
Es hatte sich zwar viel verändert, doch einige Dinge sind gleichgeblieben…
F: „Ich liebe dich noch immer so wie früher. Ich konnte auch in der Hauptstadt nicht aufhören an dich zu denken oder von dir zu reden. Deinen Namen nicht aussprechen zu dürfen und deine Stimme nicht zu hören war eine Tortur. Die kleinen Telefonate haben da nichts dran geändert. Dich hier neben mir zu haben und dein hübsches Gesicht zu sehen und deine Strahlenden Augen zu betrachten lassen meine Seele lachen. Wie konnte ich nur all' die Jahre damit leben dich und deine Kochkunst nicht riechen zu können."
K: „Endlich hast du aufgehört über die Arbeit zu reden. Mach mir noch mehr Komplimente. Ich will mehr."
F: „Deine Kleider stehen dir unglaublich gut, aber ohne deine Kleidung kann ich meine Augen nicht von dir lassen."
K: „Kleider sind eine Sünde."
F: „Lass uns diese Sünden ablegen."
K: „Befreie mich von dieser Last. Ferro…"
F: „Ich hatte schon länger mal diese Idee im Kopf…"
Kurz bevor Ferruccio unerwartet nach Hause kam bemerkte Akio, dass seine Mutter etwas zu lange brauchte um einfach nur einen Gast nach drinnen zu lassen.
Akio machte sich seinen Tee gerade selbst fertig, nachdem seine Mutter nachgucken wollte, wer dort an der Tür geklingelt hatte. Er dachte sich nicht viel dabei, wer es sein könnte. Vielleicht hatte sich ein Gast einfach nur verspätet. Das passierte schon häufiger, aber das war jetzt egal.
Akio ging mit seinem und Aurons Tee zurück zur Couch im Wohnzimmer zurück, wo die Couch und Auron bereits wieder eins geworden waren. Auron bedankte sich und sie tranken ihren warmen Tee genüsslich auf der Couch. Sie unterhalten sich über den vermeintlichen verspäteten Gast.
Au: „Weißt du wer das sein könnte?"
Ak: „Kein Plan."
Au: „Sind nicht alle Gäste schon da?"
Ak: „Vielleicht ja Sophies Eltern."
Au: „Na klar. Kommen die nach über 10 Jahren dann doch mal zu einem Fest?"
Ak: „Ja, weiß nicht…Vielleicht."
Au: „Unwahrscheinlich."
Ak: „Was macht sie denn da so lange?"
Au: „Vielleicht muss sie dem Postboten erklären, dass sie bereits verheiratet ist."
Ak: „…Ich glaube nicht, dass dort ein Postbote ist."
Au: „Dann gucken wir doch mal nach…"
Ak: „Wenn, dann darf sie nichts bemerken."
Au: „Dann müssen wir da eben hinschleichen. So wie bei einer Mission."
Ak: „Gut. Dann machen wir das."
Akio und Auron stellen ihren Tee auf dem Couchtisch ab und schleichen sich langsam in Richtung der Tür, wo Kiyomi immer noch steht.
(…)
K: „Ich weiß es nicht…Du bist ja schon da…Ich habe nicht mit dir gerechnet…Ich weiß nicht…."
F: „Gibt's denn was zu essen? Ich nehme einfach was ich kriegen kann."
K: „Ich habe das alles sehr knapp berechnet, damit wir dann nicht so viel wegwerfen müssen…"
(…)
Au: „Kennst du den Mann?"
Ak: „Scheiße! Das ist mein Vater!"
Au: „Was? Was macht er hier? War er nicht weggegangen?"
Ak: „Ja, ich weiß auch nicht, was er hier macht. Gehen wir."
Au: „Wohin?"
Ak: „Auf mein Zimmer!"
Au: „Was hast du vor?"
Ak: „Weg von diesem Mann."
Au: „Willst du ihn nicht begrüßen, jetzt wo er schon da ist?"
Ak: „Ich habe nichts mit ihm zu bereden!"
Au: „Wie du meinst."
Ak: „Gehen wir lieber auf mein Zimmer und Zocken einfach etwas. Irgendwann geht er schon wieder."
Au: „Solange du dich nicht wieder wie verrückt aufregst, wenn du wieder gegen mich verlierst, ok."
Ak: „Keine Sorge, ich habe geübt."
Au: „Oh, nimmst du dein Training jetzt auch mal ernst?"
Ak: „Worauf du Gift nehmen kannst!"
(…)
Ein Stöhnen einer Frau ist zu hören. Weder Akio noch Auron konnten sagen, wer da stöhnte und wieso.
Ak: „Was ist…los…? Hörst du das?"
Au: „Ja, ich glaube das kam von drüben. Aus dem anderen Zimmer."
Ak: „Das ist das Zimmer meiner Mutter."
Au: Dann guck doch mal nach, was Sache ist."
Ak: „Kommst du nicht mit?"
Au: „Ne, wozu?"
Ak: „Was ist, wenn ihr jemand da etwas antut?"
Au: „Dann wäre das wohl nur dein Vater. Was sollen wir denn schon gegen ihn tun?"
Ak: „Was ist, wenn er sie schlägt und sie deswegen schreit?"
Au: „Das ist kein Schreien, sondern ein Stöhnen."
Ak: „Also ist es anstrengend?"
Au: „Ja, vielleicht macht sie einfach nur Sport und dein Vater hilft ihr dabei? War er nicht sportlich?"
Ak: „Vielleicht war er das."
Au: „Bestimmt hat er gesehen, dass sie zugenommen hat und will nun, dass sie wieder abnimmt?"
Ak: „Das hätte ich wohl auch bemerkt…"
Au: „Man selbst merkt das häufig nicht, wenn man ständig miteinander zu tun hat. Wenn man aber jemanden für Jahre nicht mehr gesehen hat, dann merkt man die Veränderungen sehr deutlich."
Ak: „Ich muss wissen, was da los ist."
Au: „Ich werde dich nicht aufhalten."
Er rennt sofort zur Zimmertür seiner Mutter und schlägt die Tür auf, wo er seine Eltern beide Nackt auf dem Bett sieht.
Kiyomi trägt ein Halsband und eine Augenbinde, während sie mit Handschellen hinter ihrem Rücken ihren Kopf auf dem Bett ablegt. Ferruccio trägt einen Werkzeuggürtel, einen Männerslip und hält einen Schlagstock aus Gummi in seiner Hand.
Ak: "…Oh Gott,…"
Akio wirft die Tür direkt wieder zu und schreit durch die Tür.
Ak: „Du bist zuhause? Bist du deswegen wieder nach Hause gekommen?"
K: „Hä?"
F: „Nein, es ist ganz anders als du denkst!"
Ferruccio fragt flüsternd:
F: „Wer war das?"
Ak: „Ich wusste, dass ich dir nicht glauben durfte."
K: „Akio?"
F: „Nein, warte.. Es haben sich Spannungen aufgebaut und…Akio? Akio?"
Ak: „Ja…Ja…Spannungen…Ich gehe jetzt."
F: „Da ist doch nichts Schlimmes dran. Es ist doch ein natürliches Verlangen. Akio?"
Doch Akio war bereits an der Haustür und zog sich seine Wintersachen an. Er war sich nun sicher, dass er etwas Pause davon brauchte. Die vergangenen 12 Jahre waren nicht genug Zeit um das was er eben gesehen hatte ungesehen zu machen.