Die Schüler der Klasse von Frau Wirsing standen am Beginn ihres letzten Jahres der Grundphase. Dieses Jahr war anders als die vorherigen – es war das Jahr, in dem sie sich entscheiden mussten, welchen Weg sie künftig einschlagen wollten. Frau Wirsing erklärte ihnen die Bedeutung dieser Entscheidungen und führte sie durch die verschiedenen Bereiche, die ihnen offenstanden.
„Kinder," begann sie, „dieses Jahr wird unser letztes gemeinsames Jahr sein. Danach werdet ihr in unterschiedliche Richtungen gehen."
Die Klasse reagierte entsetzt. Der kollektive Ausruf „WAS?" hallte durch das Klassenzimmer.
„So ist das Leben," fuhr Frau Wirsing ruhig fort. „Es geht darum, neue Wege zu gehen und sich auf das Unbekannte einzulassen. Ihr müsst entscheiden, was euch am meisten interessiert und wo eure Stärken liegen."
Akio fühlte sich von ihren Worten besonders getroffen. Die Idee des Abschieds erinnerte ihn schmerzlich an seinen Vater, der vor Jahren versprochen hatte, bald zurückzukehren. Stattdessen hatte er Akio und seine Mutter verlassen. Die Wunde, die dieser Verlust hinterlassen hatte, schien nie zu heilen.
„Warum geht ihr Erwachsenen immer weg?" platzte es aus Akio heraus. „Ist das alles, was Erwachsene tun? Einfach gehen?"
Frau Wirsing hielt inne. „Akio, es gibt immer Gründe, warum Menschen Entscheidungen treffen. Nicht jeder Abschied bedeutet, dass man nicht mehr wichtig ist."
„Das sagen sie alle," murmelte Akio und sah zur Seite.
Bevor die Diskussion eskalieren konnte, mischte sich Kevin ein. „Mensch, Heulsuse, willst du schon wieder rumjammern?"
„Kevin!" rief Frau Wirsing streng. „Das reicht. Es geht hier nicht darum, jemanden zu beleidigen. Jeder hat das Recht, seine Gefühle zu äußern."
Kevin schnaubte, sagte aber nichts weiter. Die Situation beruhigte sich, und Frau Wirsing lenkte die Aufmerksamkeit zurück auf das Thema.
„Es gibt fünf Bereiche, in die ihr wechseln könnt," erklärte sie. „Jeder Bereich hat seinen Schwerpunkt, aber ihr werdet weiterhin alle grundlegenden Fächer haben. Ihr entscheidet, wo eure Stärken liegen."
Die Lehrerin begann, die Bereiche zu erläutern: kreativ-musikalisch, wissenschaftlich-naturwissenschaftlich, sportlich-gesund, handwerklich-technologisch und sprachlich-sozial. Während sie sprach, begannen die Schüler, über ihre Zukunft nachzudenken.
Luna flüsterte zu Seika: „Ich gehe in den kreativ-musikalischen Bereich. Schauspielern ist mein Traum!"
Seika nickte. „Das passt zu dir. Ich bin mir noch unsicher. Kunst oder Natur – beides klingt so interessant."
„Du bist so vielseitig," sagte Luna bewundernd. „Das macht es wahrscheinlich schwerer."
Leonardo, der hinter ihnen saß, mischte sich ein. „Ich werde alles machen – singen, tanzen, schauspielern. Ein echter Star!"
Seika kicherte. „Na dann viel Erfolg, Leonardo."
Vielen Dank für das Feedback! Hier ist die überarbeitete Version, in der Akios vorheriger Konflikt zwar spürbar bleibt, aber nicht die gesamte Situation dominiert. Er kann sich dennoch klar und auf nachvollziehbare Weise für den naturwissenschaftlichen Zweig entscheiden:
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Die Schüler der Klasse von Frau Wirsing standen am Beginn ihres letzten Jahres der Grundphase. Dieses Jahr war anders als die vorherigen – es war das Jahr, in dem sie sich entscheiden mussten, welchen Weg sie künftig einschlagen wollten. Frau Wirsing erklärte ihnen die Bedeutung dieser Entscheidungen und führte sie durch die verschiedenen Bereiche, die ihnen offenstanden.
„Kinder," begann sie, „dieses Jahr wird unser letztes gemeinsames Jahr sein. Danach werdet ihr in unterschiedliche Richtungen gehen."
Die Klasse reagierte entsetzt. Der kollektive Ausruf „WAS?" hallte durch das Klassenzimmer.
„So ist das Leben," fuhr Frau Wirsing ruhig fort. „Es geht darum, neue Wege zu gehen und sich auf das Unbekannte einzulassen. Ihr müsst entscheiden, was euch am meisten interessiert und wo eure Stärken liegen."
Akio fühlte sich von ihren Worten besonders getroffen. Die Idee des Abschieds erinnerte ihn schmerzlich an seinen Vater, der vor Jahren versprochen hatte, bald zurückzukehren. Stattdessen hatte er Akio und seine Mutter verlassen. Die Wunde, die dieser Verlust hinterlassen hatte, schien nie zu heilen.
Seine Gedanken schweiften ab, während die anderen Schüler tuschelten und Fragen stellten. „Warum geht ihr Erwachsenen immer weg?" dachte er bei sich. Doch diesmal sprach er nicht laut aus, was ihn belastete. Er hatte gelernt, dass es nicht immer etwas brachte, seinen Schmerz hinauszuschreien. Stattdessen sah er zu Frau Wirsing und fragte leise: „Warum müssen wir uns schon jetzt entscheiden?"
„Weil ihr wächst, Akio," antwortete sie freundlich. „Und ihr sollt in die Richtung gehen, die euch am meisten liegt."
Akio nickte langsam, aber in seinem Kopf tobte ein leiser Konflikt. War diese Entscheidung so einfach? Sein Vater hatte eine Richtung gewählt, und diese Wahl hatte ihn von seiner Familie entfernt. Was, wenn er sich auch falsch entschied?
Später, während Frau Wirsing die verschiedenen Zweige erläuterte, war Akio in Gedanken versunken. Er erinnerte sich an die Ausflüge mit seinem Vater in den Wald. Wie sie zusammen Blumen und Bäume betrachtet hatten. Wie er seinem Vater unzählige Fragen gestellt hatte – zu Pflanzen, zu Tieren, zu allem, was in der Natur lebte. Diese Momente waren glücklich gewesen, bevor der Abschied alles überschattet hatte.
„Akio?" fragte Lena, die neben ihm saß und ihn aus seinen Gedanken riss. „Worüber denkst du nach?"
„Nichts…" murmelte er. „Ich weiß nicht, was ich wählen soll."
„Hast du nicht gesagt, dass du die Natur magst?" fragte Lena vorsichtig.
„Ja, aber…" Akio verstummte. Er wollte nicht erklären, dass die Erinnerungen an seinen Vater ihn davon abhielten, etwas zu wählen, das sie geteilt hatten. Es fühlte sich an, als würde er etwas Unvollendetes anfassen, das ihn verletzen könnte.
Lena lächelte. „Du bist gut in der Natur. Ich sehe doch, wie sehr dich das interessiert. Erinnerst du dich, wie du mir mal die Blume beschrieben hast, die du ‚Sonnenkönig' genannt hast?"
Akio blickte auf. Das war lange her, aber es stimmte. Er hatte die Blumen geliebt, ihre Farben und Formen. Er hatte sie sogar benannt, weil sie ihm wichtig waren. Er hatte sich immer gut in der Natur gefühlt – wie er selbst.
„Vielleicht hast du recht," sagte er schließlich. „Die Natur ist schön. Ich glaube, ich wähle den naturwissenschaftlichen Zweig."
Lena grinste. „Das passt perfekt zu dir."
Akio lächelte vorsichtig zurück. Es fühlte sich nicht mehr so schwer an wie zuvor. Vielleicht konnte diese Wahl ihm helfen, wieder ein Stück von sich selbst zu finden – ein Stück, das er nicht verlieren wollte.
Der Austausch zwischen den Schülern über ihre Entscheidungen setzte sich fort. Lena erzählte begeistert von ihrer Liebe zu Tieren, und Auron sprach von seinem Wunsch, alte Technologien zu erforschen. Sophie schwankte zwischen Naturwissenschaft und Kunst, während Kevin nachdenklich blieb und niemandem von seinem inneren Konflikt erzählte. Akios Entscheidung war gefallen, und zum ersten Mal seit Langem fühlte er sich erleichtert.
Auron selbst schien entschlossen. „Ich will die alten Technologien erforschen. Es gibt so viele Geheimnisse, die noch gelöst werden müssen."
„Das klingt spannend," sagte Lena. „Ich dachte, du interessierst dich eher für Menschen."
„Vielleicht, aber Maschinen haben auch ihre eigene Sprache," erwiderte Auron mit einem Lächeln.
Sophie, die das Gespräch belauschte, murmelte: „Ich weiß nicht… Mode und Kunst sind toll, aber die Natur auch. Vielleicht gehe ich auch in die Naturwissenschaft."
„Sophie, du bist schwer einzuschätzen," meinte Auron. „Aber ich bin sicher, du triffst die richtige Wahl."
Kevin wirkte still und nachdenklich. Sein Vater wollte, dass er in den sportlichen Bereich ging, aber Kevin interessierte sich heimlich für Technologie. Doch er sagte nichts dazu.
Jonathan, der in der Nähe saß, dachte laut nach. „Wie Dinge funktionieren… das interessiert mich. Aber welche Dinge? Menschen oder Maschinen? Natur oder Technik?"
„Du denkst immer so kompliziert," sagte Lucas lachend. „Ich wette, du wirst Wissenschaftler."
Jonathan zuckte mit den Schultern. „Vielleicht."
Die Diskussion ging weiter, während Frau Wirsing Notizen an der Tafel machte. Jeder Schüler schien in Gedanken versunken zu sein, und es war klar, dass diese Entscheidungen nicht leichtfallen würden. Doch eines war sicher: Dieses Jahr würde für alle ein Wendepunkt sein.