Kapitel 41: Rausgehen zum Spielen
Am nächsten Tag bereitete sich Nan Hua auf ihre Abreise vor. Irgendwie hatte Nan Luo es geschafft, seine schreckliche Aufgabe zu erledigen. Er war erschöpft, doch als er daran dachte, dass sie gleich ausgehen würden, sprang er vor Aufregung auf.
"Fräulein, bitte gehen Sie nicht zu weit weg", mahnte Xiao Yun besorgt.
Nan Hua nickte. Diesmal hatte der alte Meister Nan drei Personen beauftragt, sie zu begleiten: Xiao Yun, Nan Luos persönlichen Diener und Hou Liang. Vor allem zu ihrem Schutz mussten sie diese Begleiter dabei haben.
Ganz zu schweigen von den Schattenwächtern, die sie heimlich beschützten.
"Hua'er, bist du bereit?" fragte Nan Luo und winkte zu ihr herüber. Er trug ein dickes Gewand, da die Temperaturen gefallen waren. Es wäre nicht gut, wenn sie in der Kälte krank würden.
Nan Hua nickte.
"Lass uns gehen!"
Nan Luo ergriff Nan Huas Hand und die beiden verließen die Residenz. Sie verzichteten auf die Kutsche, da der Markt, zu dem sie wollten, nicht weit entfernt war. Ein Spaziergang würde ihrem Körper guttun.
Die beiden Kinder bummelten umher und schauten sich alles an.
Für Nan Hua war es abgesehen von der Geburtstagsfeier der alten Madam Long das erste Mal, dass sie das Haus verließ. Schließlich mussten Kinder normalerweise nicht ausgehen und verbrachten die meiste Zeit in ihren Residenzen.
Nur einige von ihnen, vor allem Jungen, gingen ab und zu hinaus.
Die Architektur war ganz anders als in der modernen Welt, das hatte Nan Hua bereits bemerkt. Die meisten Gebäude hier waren große Wohnhäuser - wohl weil sie sich in einem Viertel für die Reichen befanden.
Sie erreichten bald den Markt.
"Das ist der Markt. Wenn du etwas sehen willst, sag es mir! Großvater hat mir heute viel Taschengeld gegeben", sagte Nan Luo und grinste. Er hatte etwas gespart, weil er sein Geld normalerweise nicht ausgab. Zusammen mit dem Silber, das ihr Großvater ihnen gegeben hatte, konnte man wirklich sagen, dass sie vieles kaufen konnten.
Nan Hua nickte. "Du solltest dir auch etwas gönnen, Luo."
"Hmm, lass uns zum Zubehörladen gehen."
Zubehör?
Nan Huas Blick fiel auf Nan Luos Haarnadel. Es gab Haarnadeln für Männer und Frauen. Sollte sie eine für Nan Luo kaufen? Das wäre bestimmt ein schönes Geschenk für ihn.
Sie erreichten bald darauf einen Zubehörladen. Es gab mehrere Läden, doch sie wählten einfach einen aus, der in der Nähe war.
"Willkommen." Der Ladenbesitzer lächelte, als er sie sah. Auch wenn sie sich nicht prunkvoll gekleidet hatten, war deutlich, dass ihre Kleidung aus feinem Stoff bestand. Gewöhnliche Menschen könnten sich solche Kleider nicht leisten. Er erkannte sofort, dass sie keine gewöhnlichen Gäste waren.
Nan Luo nickte und ließ den Blick durch den Laden wandern. "Hua'er, gibt es hier etwas, was du kaufen möchtest?"
"Könnte ich mir die Haarnadeln ansehen? Sie sollten leicht sein", sagte Nan Hua. Sie waren noch immer Kinder und praktische Dinge waren besser als teure.
Der Ladenbesitzer war sofort interessiert. "Natürlich. Wir haben einige schöne Haarnadeln. Welche gefällt Ihnen, Fräulein?"
Er brachte ihnen eine Kiste voller Haarnadeln verschiedener Größen und Designs. Einige waren vergoldet oder versilbert, doch wer sie berührte, merkte schnell, dass es sich nicht um reines Gold oder Silber handelte.
Nan Hua betrachtete die Haarnadeln und schüttelte dann den Kopf. "Ich suche eine Haarnadel für Jungen."
Jungen?
Nan Luos Augen leuchteten vor Vorfreude - er ahnte, dass Nan Hua eine Haarnadel für ihn aussuchen wollte. Bevor der Ladenbesitzer sich regte, hielt Nan Luo ihn zurück. "Gibt es auch passende Haarnadeln für Geschwister?"
Der Ladenbesitzer nickte. "Ja, junger Meister. Ich hole sie Ihnen."
Nan Hua sah Nan Luo mit gehobenen Augenbrauen an, doch dieser grinste nur. Klar, er wollte ihr ebenfalls eine Haarnadel schenken.
Passende Haarnadeln also?
Solange sie nicht Liebe bedeuteten, würde niemand sie missverstehen, also war es in Ordnung.
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