Kapitel 94: Der letzte Moment

Es war schmerzhaft. Lina erwachte in der Dunkelheit, das Kerzenlicht erloschen und das Fenster fest verschlossen. Eine einzelne Träne rann ihr über die Wange. Viele weitere standen an den Rändern ihrer Augenlider bereit, doch sie schniegte und hielt sie zurück. Atlan hatte gesagt, es würde sich gut anfühlen, aber das tat es kaum. Es war schmerzhaft.

Am Anfang war der Schmerz unerträglich und er drängte sich noch härter in sie hinein.

"Lügner."

Lina empfand überhaupt keine Freude. Dennoch war Atlan sanft gewesen.

Atlan hatte ihr Gesicht gestreichelt und sie auf den Mund geküsst – etwas, das sie zuvor noch nicht erlebt hatte.

Lina setzte sich zitternd im Bett auf und realisierte nicht, dass sie eingeschlafen war.

Wo waren ihre Diener? Sie schlug die Decken zurück und ihr Gesicht erblasste beim Anblick. Kleine Blutstropfen waren auf den weißen Laken zu sehen.

"Aber es ist doch nicht meine Zeit..." Lina hielt inne und starrte verwirrt auf die Flecken.