Kapitel 118: Keine Emotionen

'"Wenn es dir hier gefällt, werde ich dich oft herbringen", bot Cian an, als er bemerkte, wie seine jüngste Schwester verträumt auf den See starrte. Innerlich fügte er hinzu: 'Zumindest solange du bei uns bist.'

'Gefällt es mir hier?'

Seren wurde klar, dass es nicht so sehr der See war, der ihr gefiel, sondern vielmehr die kurze Auszeit mit ihrem Bruder – einfach im Pavillon zu sitzen und die angenehme Brise zu genießen, die vom See herüberwehte.

Sie äußerte ihre wahren Gedanken jedoch nicht, sondern nickte nur und starrte weiterhin auf die Wasseroberfläche, während der Diener ihren beinahe leeren Teetasse auffüllte. Da sie ihren Bruder nicht ansah, entging ihr sein zwiespältiger Blick – zugleich entschuldigend und schuldbewusst.

Ihre Antwort ließ Cian geistig entspannen. Nach mehreren Minuten angenehmer Stille versuchte er das Gespräch auf Megaris zu lenken: "Seren, hast du schon einmal von Megaris gehört?"

Vertieft in ihre eigene Welt, nickte sie beiläufig: "Hmm."