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10.55% Vergessene Legende der blutigen Blume / Chapter 51: Der Tod des Kaisers

Kapitel 51: Der Tod des Kaisers

In den folgenden Tagen verbrachte Nan Hua Zeit in ihrer Residenz. Kürzlich kamen Nachrichten auf, dass der Kaiser erkrankt sei. Die Minister gerieten in Panik und bemühten sich nach Kräften, eine Behandlungsmöglichkeit für den Kaiser zu finden. Viele Ärzte wurden zum Palast gerufen, um ihn zu behandeln.

Dadurch wurde die Stimmung in der Hauptstadt zunehmend getrübt.

Im Anwesen der Familie Nan änderte sich jedoch nicht viel.

"Der Kaiser ist erst seit vier Jahren an der Macht, richtig?" fragte Nan Luo, während er einer Attacke auswich.

Hou Liang zog sein Schwert leicht zurück und griff erneut an. "Ja, junger Herr."

Tak!

Nan Luo schüttelte missbilligend den Kopf. "Wie unglücklich, dass er so schwer erkrankt ist, nach nur wenigen Jahren seiner Regierungszeit."

"In der Tat."

"Aber wer übernimmt die Regierung, jetzt wo er erkrankt ist?" erkundigte sich Nan Luo neugierig.

Hou Liang betrachtete den jungen Herren vor ihm und lächelte bitter. "Junger Herr, ich bin nur ein Soldat, kein Wächter des Kaiserhauses. Ich kenne die Antwort auf Ihre Frage leider nicht."

"Das ist bedauerlich."

Hou Liang: "…" Ich könnte zwar nachforschen, aber in diesen Zeiten wäre es zu riskant, blindlings herumzufragen.

Tak! Tak! Tak!

Am Rand spielte Nan Hua mit mehreren Nadeln in ihrer Hand. Seitdem sie diese in verschiedenen Größen von ihrem Großvater erhalten hatte, übte sie beinahe täglich damit. Für sie war es ein Kinderspiel, sie in ihrem Ärmel oder sogar zwischen ihren Haaren – gerade bei den komplexen Frisuren, die viele Frauen trugen – zu verstecken.

Platsch!

"Ich habe wieder verloren." Nan Luo klickte mit der Zunge und schüttelte seine Hand, um das Taubheitsgefühl zu vertreiben. Er warf Hou Liang einen vorwurfsvollen Blick zu. "Warum setzen Sie eigentlich so viel Kraft ein, nur um gegen ein Kind zu kämpfen?"

"Junger Herr, Sie haben mir aufgetragen, alle meine Kraft einzusetzen." Hou Liang sah Nan Luo gelassen an.

Nan Luo stampfte mit dem Fuß und nahm seine Schwerter wieder zur Hand. Er jonglierte mit ihnen, dann hielt er inne. Aus der Ferne war ein leises Glockenspiel zu hören.

Das…

"Der Kaiser ist tot?" Nan Luo war verdutzt.

Auch Nan Hua hob den Kopf, ihre Augen verengten sich. Endlich war der Prolog zu Ende und der erste Kampf um den Thron würde beginnen. Aber selbstverständlich konnte die Familie Nan nicht nah an den Palast herankommen, auf Grund ihrer aktuellen Stellung.

"Luo, befehligen Sie die Diener, alles Bunte wegzuräumen."

"Ach, keine Sorge, das weiß ich." Nan Luo kratzte sich am Kopf. Erst vor vier Jahren hatte ihre Mutter das Gleiche getan, als der vorherige Kaiser gestorben war. Aber wenn der Kaiser jetzt gestorben war… wer würde der nächste Kaiser sein?

Der Kaiser hatte keine Brüder.

Um genau zu sein, waren sämtliche Brüder durch die Machtkämpfe umgekommen. Daher blieben nur zwei Prinzen übrig.

Der aktuelle Kronprinz, Prinz Yang Zhou, der gerade mal 16 Jahre alt war.

Und der zweite Prinz, der ein Jahr jünger als er war.

"Aber die Prinzen sind doch alle zu jung, um den Thron anzutreten, richtig? Sie haben noch nicht einmal ihre Volljährigkeit erreicht", grübelte Nan Luo. "Wer wird die Macht übernehmen?"

"Die Kaiserwitwe." Nan Hua blickte Nan Luo an. "Und jene, die hohe Ämter am Hof bekleiden."

Nan Luo blinzelte. Er war nicht vertraut mit den aktuellen Machtkämpfen, während Nan Hua aus dem Roman, den sie gelesen hatte, über einige davon Bescheid wusste. Auch wenn manches ungesagt blieb, konnte sie die notwendigen Verbindungen herstellen, um das Gesamtbild zu erfassen. Der Autor hatte oft Informationen ausgelassen, was die Geschichte zwar temporeich, aber auch etwas sprunghaft machte.

"Wird es uns betreffen?"

"Möglicherweise." Nan Hua senkte den Blick.

"Hua'er, du weißt doch etwas, oder nicht?" Nan Luo schmollte. Er hatte das Gefühl, dass seine Schwester ihn hinterging, weil sie so viel wusste.

Nan Hua antwortete nicht und ging zurück in ihr Quartier, um alles, was leuchtende Farben hatte, wegzupacken. Seitdem der Kaiser verstorben war, gab es 100 Tage der Trauer für die gesamte Nation.

Während eines Krieges musste das Militär jedoch wie gewöhnlich fortfahren.

Prinz Yang Zhou wurde zum Kaiser ernannt. Er konnte jedoch nur dem Namen nach Kaiser sein, da er noch nicht volljährig war.

Für die Familie Nan änderte sich nicht viel. Der alte Meister Nan musste den Palast aus formalen Gründen aufsuchen, aber Nan Hua und Nan Luo mussten sich keine Sorgen machen. Schließlich waren sie ja noch Kinder.

Kinder müssen nicht zu viel wissen.

Aber wie konnte Nan Hua einfach schweigen und nichts tun?


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