Kapitel 12: Junger Meister Qin (2)

Lennox hatte in seinen sechsundzwanzig Lebensjahren schon viele Frauen kennengelernt, doch nie war ihm eine Frau begegnet, die so einschüchternd wirkte wie sie. Nicht einmal seine Mutter, die als unnahbar geltende Gesellschaftsdame, strahlte eine derartige Aura aus. Die junge Frau schien viel Leid und Verbitterung erfahren zu haben und betrachtete die Welt nicht durch eine rosarote Brille wie die meisten anderen.

„Frau, du wagst es, mich zu schlagen?!", knurrte er sie wütend an.

Es hatte bisher niemand gewagt, ihn so zu demütigen, und der stechende Schmerz auf seiner Wange versetzte ihm einen Schock. Doch genau das war ausreichend, um ihn zur Besinnung zu bringen und ihm zu verdeutlichen, wie töricht seine zuvor geäußerten Worte waren.

„Ha! Also hast du doch noch ein wenig Energie, um mich zu schelten? Warum nutzt du diese Energie nicht, um deine Feinde zu verfolgen?", spottete die junge Frau und blickte auf ihn herab.