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58.33% Die Biografie eines außergewöhnlichen Magiers 2 die Reise nach Esyia / Chapter 14: Kapitel 13: Ein Wolf in Reihen der Füchse

Kapitel 14: Kapitel 13: Ein Wolf in Reihen der Füchse

Drei Wochen sind seit meinen nicht ganz freiwilligen in den vor viertausend Jahre existierenden Fuyu-Clan des Fuchswaldes vergangen. Ich habe die Sprache und die Etikette so weit verinnerlicht, die Traditionen an sich auch. Fuyu-Suri war heute besonders streng zu mir. Wir trainieren zusammen mit dem Iado und ich komme bisher noch nicht so sehr mit einen Schwert zurecht, was nur an einer Seite scharf ist, leicht ist und wahnsinnig dünn und gebrechlich, zusätzlich kann man damit die Elemente damit kontrollieren, wenn man einen entsprechenden Talisman in den Griff legt. Obwohl ich so schlecht, meiner Meinung nach, bin, hat Fuyu-Suri heute erst zwei Jahrgänge zusammengefaltet, weil ich nämlich in der kurzen Zeit zwei Jahre Schwertkampftraining gemeistert hatte und morgen mit der nächsten anfangen konnte. Für mich ist das kein Schwert, sondern ein verdammtes Buttermesser! An und für sich ist sie eine gute Shisei, aber ich vermisse Merlin so sehr, ich habe nichts von den Phönixen gehört, weswegen ich auch heute wieder versucht habe mit dem Kommi einen der drei zu erreichen. Laut Fuyu-Suri war Esyia recht groß, sie würden also noch ein Weilchen brauchen. Was ich heute, in meiner sehr geringen Freizeit, nach fast fünfzehn Stunden Aktion mit meiner Shisei, noch tun will, ist meine heutige Nachricht an Kalli zu schreiben. Irgendwann und Irgendwie wird sie die bekommen und falls mit uns etwas passieren sollte und nur mein Kommi überlebt, soll sie wissen was passiert ist. Fuyu-Suri ist eine wahnsinnige interessante Frau. Ich beobachte sie genau, analysiere ihre Aura und ich finde es sehr interessant wie schnell sie sich verstellen kann. Interessant, aber auch traurig, auch wenn ich so lange zu verstehen glaube, warum sie das tun muss. Sie ist die Stärkste ihrer drei Geschwister, aber ich habe heute gesehen, wie sie A-Tan getröstet hat. Ihr Ota hat mir erzählt, dass seit ihr Oka, also sein Partner, sich in einen Komaartigen Zustand befindet war sie die starke Schulter der Familie. Auch wenn er das nicht will. Das sollte ich auch noch aufschreiben, einfach weil ich es immer wieder vergesse. Heterosexualität oder Bisexualität gelten in Esyia als unrein, hier sind alle Homosexuell, hoffentlich hat Merlin das schon mitbekommen. Ich hab mich an die modernen Ansichten von Elystria so gewöhnt, dass ich hier etwas unbeholfen bin. Heute habe ich nämlich mit Fuyu-Suri über den Glauben der Kultivierer hier in Esyia geredet. Es gibt sechs große Cläne in Esyia. Ich befinde mich zurzeit im Wald Clan, dem Fuchs Clan Fuyu mit der Hauptstadt Kitsunande, Der Fuchs Clan heißt so, da seine oberste Göttin die Gestalt einer Füchsin trägt. Ihr Name ist Ka-Cha, Ka steht für Wald und Cha für Gottheit, sie steht in Verbindung mit den Yoshen, die durch das Portal des Waldes, einen Baum namens So-Ten, in unsere Welt gelangen, die Jingkai haben die Aufgabe der Priester, wenn auch ein wenig humaner und fortschrittlicher als die der Menschen, sie beten zu den Göttern und tanzten mit den Yoshen, damit diese nicht wütend wurden. Der nächste Clan war der Tiger Clan Torarya mit der Hauptstadt Torian, ihr Gott ist der Tiger Mi-Cha, wobei das Mi hier für Ebene steht, die Yoshen kommen aus einer Höhle, ähnlich wie bei uns der Baum ist das ihr Portal, es nennt sich Ko-Ten. Dann kommt der Ryodan-Clan, der Drachen Clan, die Hauptstadt heißt Ryogakure, ihr Gott ist ein riesiger Drache namens Ya-Cha, Ya bedeutet Feuer, wie man ja aus meinen Hofnamen Aya, das Kind des Feuers, herleiten kann, das Yoshenportal ist ein gigantischer Lava See, der den Namen Ji-Ten von den Göttern erhalten hatte. Dann haben wir noch den Vogel-Clan, die Toridiu, die an einen Ort namens Vogelhaus leben. Ihr Gott tritt in der Form eines, Überraschung, Vogels auftritt, ihr Name ist Yor-Cha, Yor bedeutet Wolken, und die Yoshen steigen aus einem Nest heraus, namens Diam-Ten. Dann gibt es noch meinen persönlichen Albtraum. Den Fischclan Jindu die in Jinda lebten. Ihr Gott war ein Fisch namens Yi-Cha, ihre Yoshen kamen aus einer riesigen Anemone namens A-Ten. Und zum Schluss gab es einst einen Clan der Skorpionenwüste, namens der Sasotan Skorpionen Clan. Er hatte eins einen Hot namens Ki-Cha, der eine skorpionenähnliche Gestalt besaß, ihre Yoshen kamen aus einen Canyon namens Sen-Ten. Ich halte nicht viel von einen Götterglauben, da ich oft mit religiösen Fanatikern der Menschen aneinandergeraten bin, die mich als Dämon aus der Hölle bezeichnet haben, aber die Kultivierer in Esyia sind anders, sie haben zwar strenge Regeln und leider noch die Todesstrafe, aber auf mich wirken sie lockerer im Umgang mit ihrer Religion als die Menschen. Suri hat mir die Entscheidung überlassen, ob ich Jingkai werden will oder nicht, sie hat es mir überlassen ob ich daran glaube, mit diesem Entgegenkommen ihrerseits versuche ich mich darauf einzulassen. 

Es klopfte und ich musste meinen Tagebucheintrag beenden. Ich stand auf und öffnete die Schiebetüren. Vor ihr stand Fuyu-Suri. Sie sah nicht gut aus, als wäre sie gerade geschlagen worden. Ich wusste sie wollte nicht, dass ich ihr irgendeine Form von Mitleid zu Teil kommen lasse. 

„Shisei, haben wir noch nicht alles Lektionen für heute beendet?"

fragte ich höfflich auf esyianisch. 

„Mitkommen, ich will dir was zeigen."

Ich nickte, zog die Schuhe an, griff nach meinen Iado und ließ Roro schlafen. Sie stand schon am Treppenhaus und wartete ein wenig ungeduldig auf mich. Sie führte mich runter aus dem Tempel hinaus. Am Rand von Kitsunande war ein Stall mit den sogenannten Kitao, das waren diese Wesen, mit denen mich A-Tan du Fuyu-Suri mich hierhergebracht hatten. Ich hatte mittlerweile mein eigenes Kitao bekommen, da ich Fuyu-Suri oft begleitete, wenn sie zu der Götterstatue Ka-Cha beten ging, oder wir im Wald meditierten. Meditieren tat gut, es war etwas, was ich mir auch außerhalb von Esyia angewöhnen könnte. Meines hieß Kadi, dahinter steckte eine sehr witzige Geschichte. Fuyu-Suri und ich unterhielten uns oft über unsere Familien und allgemein manchmal führten wir angenehmen Small Talk, dabei habe ich ihr von Kalli erzählt und es stimmte, was sie sagte, kein Kultivierer aus Esyia konnte elystrische Namen aussprechen. Sie sagte Kadi, statt Kalli. Also nannte ich es Kadi, um sie ein wenig zu ärgern, wenn sie mich schon den ganzen Tag herumscheuchte, durfte ich mir das auch leisten. Wir ritten los, raus aus dem Dorf. Ich hatte die kurze Befürchtung, dass wir zu So-Ten ritten, da sie auch dieselbe Richtung einschlug. Ich hatte den Baum bei Tag ein paar Mal gesehen, da sah er meisten aus wie eine normale Trauerweide und fühlte sich auch so an, aber nachts war ich seit meiner ersten Nacht im Clan nicht mehr dort gewesen. Ein paar Yoshen sahen uns neugierig an, einige schwebten neben uns und rochen mit einer besorgten Aura an Fuyu-Suri. Sie war ganz ruhig, ungewöhnlich, normalerweise erklärte sie haargenau jeden Schritt, denn wir gleichtun mussten. Sie führte mich an einen kleinen Teich. Dort sprang sie von ihren Kitao, welches sofort sie an einen Kidaobaum bediente, meines auch. 

„Wir gehen baden, zieh dich aus."

Plötzlich zog sie alles, außer die Mullbinden über ihren Brüsten, aus. Meine Augen fielen mir beinahe aus dem Schädel. Sie trug sowieso obenrum kaum etwas, was wohl bei den Jingkai so üblich war, zumindest hatte ich das so bisher verstanden. Aber bei Moon und Solar, diese Frau war makellos schön. Sie hatte vielleicht ein, zwei Narben, im Vergleich zu mir noch wenig, aber das machte das Bild Wirklich. Ich fühlte eine gewisse Form von Erregung, bis ich die vielen Hämatome an ihren Beinen sah, da kam mir dann eine üble Vorahnung. Entweder ihr Vater oder ihr Bruder hatten ihren schönen Körper misshandelt. 

„Ten-Aya, ich habe dir gesagt zieh dich aus."

Das war ich, meine Gedanken hatten mich ganz eingenommen. Sofort zog ich alles außer meine Mullbinden aus, während sie ins Wasser stieg. Das Wasser leuchtete, außer ein paar Felsen war nichts darin. Er war erstaunlich tief. Das Wasser ging mir bis zur Hüfte, ihr bis zum Bauchnabel. 

„Das ist Shmi, das Wasser, was So-Tens Wurzeln versorgt. Daher, dass du derzeit So-Tens Umgebung nicht einmal betreten kannst, dachte ich dich mit Shmi in Berührung zu bringen würde guttun."

Bisher spürte ich nichts von So-Ten. 

„Wir werden gleich zusammen abtauchen und meditieren. Bereite dich darauf vor."

Wir atmete ruhig tief ein und tief aus, ich sah kurz verträumt in den nächtlichen Himmel hoch. Widder. Ich sah dieses Sternzeichen ganz genau. Unter Fische waren wir losgefahren, aber das wird erst in viertausend Jahren geschehen. Als ich wieder zu Fuyu-Suri sah hätte ich schwören können, sie stand ein paar Zentimeter näher an mir. Ich wurde leicht rot. Sie sah auch etwas rot aus, um davon abzulenken meinte sie: 

„Lass uns untertauchen."

Ich nahm noch einmal kurz Luft und ging zeitgleich mit ihr runter, nur um sofort aufzutauchen. Das war viel zu viel. 

„Zu viel?"

fragte sie und legte ihre Hand besorgte auf meine Schulter. Ich nickte nur und versuchte mich zu beruhigen. 

„Würde es helfen, wenn ich deine Hand halte, wenn wir abtauchen?"

„Ich glaube nicht, wenn ich deine Aura zusätzlich noch fühle, würde mich das fertig machen."

Sie nahm die Hand von meiner Schulter und hielt sie mir hin, als würde sie mich zum Tanzen auffordern. 

„Ich bitte dich, lass es uns versuchen."

Sagte sie fordern und bittend gleichzeitig. Ihre Augen ruhten auf mir, was auch immer an diesen Abend geschehen war, sie forderte, ohne zu fordern, dass ich sie ein wenig aufheiterte und bei Moon und Solar, ich wollte sie aufheitern, auch wenn es bedeutete, dass ich mich wieder dem Shmi und So-Ten aussetzen musste. Warum fühlte ich so? Warum war ich gerne bei ihr, obwohl sie eine eiskalte und strenge Shisei war und generell so ganz anders als ich? Ich legte meine Hand vorsichtig in ihre und trat wieder in die Mitte des Shmis. 

„Bereit, Ten-Aya?"

„Ja Shisei."

Wir atmeten zusammen durch und tauchten unter. Ihre Aura und die von So-Ten verschmolzen und bildeten eine, die mein Herz vor Freude springen ließ. Wir meditierten… und es geschah tatsächlich was. Ich stand vor einen Raum. Dieser Raum war im alten Anwesen der Jeevah zu der Zeit, als ich noch ein Kind war. Ich trug meine normalen Alltagsklamotten, wie ich sie in Elystria immer trug. Ich spürte dort keine Aura, als ich mich umschaute, merkte ich auch, dass diese Tür und ein Teil vom Flur das Einzige waren, was hier existierte. Was auch immer mich hinter dieser Tür erwartete, ich war bereit mich dem entgegenzustellen. Ich öffnete die Tür und mir stiegen die Tränen in die Augen. Es war mein Vater. Er lag auf seinen Bett und las, so wie er es am Ende seines Lebens oft getan hatte. Doch anders als das letzte Mal, als ich meinen Vater gesehen hatte, wirkte er dieses Mal sehr gesund auf mich. Ich trat zu ihn in den Raum, wie ich es so oft als kleines Kind getan habe. Er entdeckte mich erst, als ich komplett im Raum stand. 

„Loki!"

Er legte das Buch weg und stand auf. Er nahm mich in den Arm, alles fühlte sich so verdammt real an. Das war wirklich mein Vater, die Seele meines Vaters, die mir erschienen war. 

„Papa?"

„Ja, meine kleine Wölfin, ich bin es wirklich, oh mein Kind wie stolz ich auf dich bin kannst du gar nicht erahnen."

Ich nahm ihn in den Arm und Tränen stiegen in meine Augen. 

„Ich habe alle deine Abenteuer hier lesen können."

„Du bist es wirklich?"

Er nickte und setzte sich auf sein Bett und deutete mir an, ich solle mich auch setzen. 

„Ich glaub es nicht, wir haben tatsächlich eine Art Leben nach dem Tod."

„Ja, aber ich darf darüber nicht reden. Lass uns über dich reden. Wie geht es dir? Wie geht es Kalli, Behandelt euch Merlin gut?"

„Ja, es ist so weit alles okay, aber ich bin derzeit-"

„Ich weiß, du bist gerade sehr weit weg von zu Hause. Diese Reise wird dir guttun mein Kind, es wird dir den Schmerz, den du mit dir führst, nehmen."

„Wie meinst du das?"

Plötzlich verschwamm der Raum um mich herum.

„Scheint, als wäre deine Zeit bei mir gleich vorbei. Machs gut, meine kleine Wölfin."

„Nein, halt! Papa!"

Dann war ich wieder im Shmi, ich tauchte auf und schnappte nach Luft. Ich musste mich am Ufer abstützen. 

„Lass mich raten, sie haben dir eine Person gezeigt, die du sehr sehr vermisst."

Ich nickte mit Tränen in den Augen und keuchte: 

„Meinen verstorbenen Ota."

Sie lächelte. 

„Ka-Cha hat dir eine Einladung geschickt, sie wollen dich nun offiziell als Jingkai."

Ich wusste nicht so ganz, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich verbeugte mich also und bedankte mich bei einen Teich. 

„Du darfst für heute schlafen gehen, ich muss hier noch was erledigen."

„Danke Shisei."

Ich stieg aus dem Wasser und zog meine Kleidung an, als ich ein kleines: 

„Ich habe dir zu danken."

Hörte. Da war noch jemand und eigentlich wollte ich sie nicht allein lassen, es war ihr Bruder und ich ahnte bereits, dass er für die Hämatome verantwortlich war. Besorgt sah ich zu meiner Shisei. Auch sei ahnte bereits was. 

„Ten-Aya, ich habe dir gesagt du sollst für heute nach Hause gehen. Widersetze dich und du musst morgen die Trainingshalle allein säubern."

Ich konnte sie nicht allein lassen, ich blieb, kniete mich nieder und wartete auf Suri. Sie sah mich dankend an, während sie sich mit der Hilfe des Shmi Wassers heilte. 

Beim Frühstück am nächsten Morgen merkte ich, wie schnell ich mich angepasst hatte. Ich saß neben Fuyu-Suri an der langen Seite des Tisches, neben mir am Boden saß Roro und aß auch etwas, gegenüber von uns ihre Brüder, der große Bruder Fuyu-Yukine und ihr kleiner Bruder A-Tan, ihr Vater saß wie immer an der Spitze. Beim Frühstück war es üblich nicht zu reden, erst zum Mittag und zum Abendessen dürfte man sich unterhalten. Ich genoss es, man hörte die frühen Vögel singen, um im Tempelgarten war ein kleiner Teich in dem Frösche leben, der Frühling ließ die Blätter der Kidaobäume rosa werden, ich roch den Tee und das Frühstück. Wir hatten Reis, Gemüse und etwas frischen Fisch, A-Tan war ein geschickter Jäger und war am Morgen mit Fuyu-Suri extra früher losgegangen. Was für eine schöne Ruhe. 

„Was habt ihr gestern Nacht am Shmi gemacht, Fuyu-Suri, Ten-Aya?"

diese wunderbare Ruhe wurde von Fuyu-Yukine unterbrochen. Er hatte sogar wütend seine Schüssel hingeknallt. Fuyu-Suri, ihr Vater und ihr kleiner Bruder sahen ihn schockiert an. Doch Fuyu-Suri beschloss ihn voller Stolz zu erklären: 

„Ten-Aya hat eine offizielle Einladung von Ka-Cha erhalten. Wir waren gestern am Shmi und haben unter Wasser nackt meditiert. Sie wird nun offiziell eine Jingkai."

Das nackt betonte sie extra, da es den Männern nicht gestattet war, Frauen nackt zu sehen und andersherum. Das konnte mitunter tödlich schwer bestraft werden. Er sah sie wütend an, während A-Tans Augen leuchteten. 

„Eine Fremde die das Handwerk unseres Okas ausüben soll? Ich bin empört, dass du das zugelassen hast, generell bin ich empört, dass du sie hier eingliedern willst."

„Ka-Cha will sie hierhaben, So-Ten hat sie auserwählt, die Yoshen wollen sie tanzen sehen und ich als ihr Diener werden ihnen jeden Wunsch erfüllen. Außerdem sehe ich großes Potential in Ten-Aya, sie wird in einen halben Jahr mehr Kultivierer sein als du."

Sollte ich mich einmischen? Ich hatte das Gefühl was sagen zu müssen. Aber ich wollte das Gebot, beim Frühstücken nicht zu reden, nicht brechen. 

„Das ist ekelerregend."

Zischte er, da wurde dann Fuyu-Suri so richtig wütend. 

„Du bist doch nur eifersüchtig, weil du als Erstgeborener von Fuyu-Song, dem derzeit begabtesten Jingkai überhaupt, keine Einladung der Fuchsgöttin erhalten hast. Außerdem weißt du genauso gut wie ich, dass Ten-Aya wahnsinnig begabt ist."

Er knurrte richtig. 

„Wage es noch einmal das du zu sagen und ich töte dich. Oka hat mich unter So-Tan geboren, mich. Wo hat er dich noch einmal geboren? Ach ja, im dreckigen Kitaostall, du bist so unrein, dass es mich erstaunt, dass dich unsere Göttin überhaupt anhört."

Okay, jetzt war es an der Zeit, dass ich meine Shisei verteidigte, ich hatte sogar den Mund schon offen, da hörten wir wie jemand seine Hand mit voller Wucht auf den Tisch schlug. Fuyu-Yukichi ergriff nun das Wort und schimpfte mit seinen Kindern:

„Hört jetzt auf, ihr Beide."

„Aber Ota, sie hat-"

„Hör auf, Fuyu-Yukine. Du hast angefangen, du hast das morgendliche Schweigen unterbrochen, du hast zwei Frauen, auch wenn eine davon deine Schwester ist beim Baden zugeschaut und du hast die einzige Jingkai unseres Clans beleidigt und bedroht. Du kannst froh sein, dass du mein Sohn bist, ansonsten würde ich dich sofort aus Kitsunande verbannen, ohne mit der Wimper zu zucken!"

Clanlose hatten es in Esyia nicht leicht, das wusste ich. Wie ich schon sagte, clanlose Wölfin in mitten konservativer Füchse. 

„Und trotzdem muss ich dich bestrafen, du wirst heute und morgen den Bediensteten bei ihren täglichen Aufgabe helfen."

Fuyu-Suri lächelte siegessicher. 

„Und Fuyu-Suri, du wirst nur heute den Bediensteten helfen."

Sie sah ihn schockiert an. 

„Aber Ota, ich hatte heute vor, Ten-Aya eine neue Kampfform zu zeigen."

versuchte sie sich rauszureden. 

„Das ist mir klar und es tut mir um Ten-Aya leid, aber auch du hast das morgendliche Schweigen gebrochen und deinen Bruder provoziert. Ten-Aya, ich bitte dich heute Vormittag mit A-Tan jagen zu gehen, am Nachmittag werden wir Beide etwas machen, ich muss noch überlegen, was genau."

Ich nickte und A-Tan freute sich sehr. Auch Roro grinste mich an, das lag aber an was anderen. In Esyia jagte man mit Pfeil und Boden, ich verletzte mich meistens mit diesen beiden Gegenständen und ich traf nicht einmal das Ziel. Das wusste meine Eule ganz genau. 

„Das Frühstück ist für heute beendet, Yukine benehme dich."

„Ja, Ota."

brummte Fuyu-Yukine wütend. 

„Es tut mir leid, Ota."

sagte Suri leise, es war das erste Mal, dass sie offen zeigte, wie unangenehm diese Situation für sie war. Ihr Ota sah sie sanft an, ich denke er hatte sie nur bestrafen müssen, damit Yukine nicht noch mehr an die Decke ging. Um ehrlich zu sein ahnte ich mittlerweile auch, woher sie die Hämatome hatte. Wir standen auf und Fuyu-Yukichi war der erste, der verschwand. Nur ich und seine Kinder blieben noch kurz dort. 

„Treff mich nach Anbruch der Dunkelheit am Shmi und bring dein Iado mit."

„Ja Shisei."

sagte ich respektvoll und verneigte mich leicht vor ihr. Ich glaubte, dass sie das in dem Moment brauchte, sie wurde leicht rot und lächelte leicht. Ich sah sie kurz an, wie ich schon sagte, sie war sehr hübsch… nein Loki, tu es nicht, verlieb dich nicht… Da hörte ich plötzlich A-Tan quicken. 

„Ui, heute darf ich Ten-Aya endlich zeigen, was ich kann?"

er freute sich richtig, mir ging ein wenig das Herz auf. Der kleine A-Tan war so unschuldig und niedlich, fast so wie Kalli. 

„Das du überhaupt irgendwas kannst, außer Oka umzubringen, ist ehrlich gesagte kaum zu glauben, A-Tan."

Oh Moon, dass sein großer Bruder so boshaft sein konnte, hätte ich nie ahnen können, der kleine Sonnenschein A-Tan sah richtig gebrochen aus. 

„Yukine!" 

Zischte Suri und schlug ihren großen Bruder. Die Beiden stritten wieder, während ich den todblassen und kurz vorm Weinen stehenden A-Tan mit mir nach draußen nahm. 

„Los komm A-Tan, wir holen uns die Jagdausrüstung."

er nickte nur. Ich führte ihn aus dem Tempel. Neben dem Schülerwohnheim gab es ein weiteres Gebäude, die Waffenkammer, obwohl Kammer etwas untertrieben war. Er und ich gingen durch das Dorf, zu allen Überfluss wurde bei seinen Anblick gelästert. Wir wurden in die Kammer gelassen und sofort beim Anblick der ganzen Pfeile und Bögen strahlten die Augen von A-Tan, als wäre er nicht gerade von seinen großen Bruder bloßgestellt worden, als hätte nie jemand über ihn gelästert. Er suchte einen schönen Bogen für sich und für mich aus und jeweils einen Köcher mit Pfeilen. Ich nahm Beides, während Roro lachte. 

„Warum lacht er?"

Fragte A-Tan auf dem Weg zum Kitaostall. Etwas geniert gab ich zu, dass ich nicht gerade sehr gut mit Pfeil und Bogen war und dass Roro das auch wusste. A-Tan sprach mir gut zu und schlug vor: 

„Ich kenne einen kleinen Fluss, es gibt dort richtig langsame Fische, die sind super geeignet für Anfänger. Ich zeige dort zurzeit meinen Freund A-Yuen wie man jagt."

„Du hast einen Freund?"

fragte ich neugierig, während wir den Stall zu den Kitaos betraten. Er wurde leicht rot und versuchte sich mit: 

„Wir sind nur Freunde."

rauszureden. 

„Aber meine Schwester und du, seid ihr auch nur Shisei und Schüler?"

Ich wurde leicht rot, obwohl es ja recht hatte, ich war ihr Schüler. 

„Ja, A-Tan, deine Schwester und ich sind nur Shisei und Schüler."

sagte ich und versuchte so normal wie möglich zu klingen. Er sah mich etwas verwundert an. 

„Ach so, okay…"

Ich sattelte Kadi fertig, A-Tan hatte noch kein Kitao, er könnte auch noch nicht reiten. Fuyu-Suri hatte noch keine zeitgehabt ihn das Reiten beizubringen. Er setzte sich hinter mich, hielt sich am Sattel fest und sagte mir wohin ich Kadi zu führen hatte. Roro flog über uns. Wir kamen zu einen Fluss. Ich kannte den Fluss, es war ein Ausläufer des großen Ranzhe, ein Fluss, der sich durch ganz Esyia, außer der Skorpionenwüste, zog. Er steig ab und stellte sich an das Ufer. Ich nahm den Bogen und atmete kurz durch. Roro setzte sich auf Kadi und meinte: 

„Das wird was werden, ich hoffe die Heiler hier sind so gut wie Noman."

„Halt den Schnabel Eule, du schaffst es nicht einmal eine Maus zu fangen."

Ich stellte mich zu A-Tan. Er deutete auf die orangenen, großen Fische

„Das sind goldene Ko, die sind einfach und besonders lecker. Jagen ist eine reine Übungssache, wenn wir uns anstrengen, wird das schon mit dir."

Wenigstens hatte er Hoffnung. Er spannte den Bogen und zielte. Er hatte einen der Fische fest im Blick. Dann schoss er und traf einen. Die Fische in der Umgebung merkten das nicht mal. Er holte ihn aus dem Teich und meinte: 

„Jetzt bist du dran, Ten-Aya."

Ich stellte mich an den Teich und entdeckte einen goldenen Ko. Ich zielte, spannte einen Pfeil auf dem Bogen und schoss, nur um drei Meter vor den Ko einen Stein zu treffen. Natürlich blieb der Pfeil nicht stecken, sondern wurde von der Flut mitgerissen. A-Tan und ich sahen dem Pfeil hinterher, während Roro lachte. 

„Okay, du kannst wirklich nicht zielen. Aber keine Sorge, ich weiß dir zu helfen."

Er erklärte mir einiges über das Schießen mit Pfeil und Bogen. 

„Du musst den Wind miteinberechnen, die Pfeile unserer Clans sind nämlich durch das Kidaoholz leichter, deswegen handeln wir auch oft mit anderen Clans, unser Holz ist viel wert. Du musste mehr Wind einberechnen als bei normalen Pfeilen, zusätzlich musst du den Bogen auch fester spannen, das kommt, weil wir Kitao Haare anstatt Pflanzenfasern nutzen, das gibt dem Ganzen eine gewisse Stabilität und macht die Pfeile so schnell, dass man sie kaum sehen kann, wenn sie fliegen. Also, stark nach hinten ziehen und den Wind miteinberechnen."

„Okay, dann versuche ich es nochmal."

Ich nahm den Bogen und einen Pfeil und zielte dieses Mal richtig. Dann ließ ich den Pfeil los und das erste Mal in meinen Leben traf ich tatsächlich auch was. Ich hatte den Fisch getroffen. Ich hörte A-Tan jubeln und musste auch jubeln, Roro konnte es gar nicht glauben, dass ich getroffen hatte. Ich holten den Fisch aus dem Teich und hielt ihn triumphierend in die Luft. Wir jagten zusammen den ganzen Vormittag und ich erlegte sogar einige kleinere Landtiere. Wir wollten wieder zurückkehren, als ich A-Tan fragte: 

„Soll ich dir zeigen, wie man reitet?"

Er strahlte über beide Wangen hinweg und nickte. Ich setzte A-Tan vor mich und gab ihm die Zügel. Dieser kleine Junge lernte schnell, ab dem letzten Drittel schaffte er es das Kitao selbst zu steuern. Mir erlaubte das kurz in die Gegend herum fühlen, wobei ich Fuyu-Suris Aura wahrnahm, und ihren Bruder. Die Beiden waren allein, sie war ängstlich, er wütend. 

„A-Tan geh schon mal vor. Ich muss was erledigen."

Ich sprang von Kadi runter, nahm den Bogen und mein Iado, Köcher und Schwert band ich um meine Hüfte, den Bogen steckte ich in den Köcher. 

„Roro, bleib bei A-Tan."

„Okay…"

Ich ging in die Richtung, wo ich die Beiden vermutete, und fand eine Szene vor, die ich so niemals vermutet hätte. Fuyu-Yukine riss seine kleine Schwester, meine starke Shisei, an ihren Haaren herum und stauchte sie immer wieder. Sofort nutzte ich meine neuerworbenen Schussfähigkeiten und schoss einen Pfeil direkt zwischen die Beiden. Fuyu-Yukine taumelte kurz nach hinten. Meine Shisei ging auf die Knie, ich stellte mich mit gezückten Iado über sie. Die beiden sahen mich erschrocken an. Ich merkte, dass er versucht hatte die Mullbinden seiner eigenen Schwester abzuwickeln. Er versuchte erst gar nicht mich anzugreifen, sondern durchlöcherte mich mit seinen Blicken. 

„Was hat das hier zu bedeuten?"

fragte ich streng, normalerweise hielt ich mich zurück, vor allem, weil ich hier keinen Status hatte, ich war nur ein einfacher Schüler. Aber in diesen Moment durchfloss mich eine Welle unbekannter Emotionen, die ich nicht erklären konnte, es war, als wäre ich ferngesteuert. 

„Misch dich nicht ein, Fremde!"

„Das tue ich aber, lass sie in Ruhe."

„Ich wiederhole mich, misch dich nicht ein, Ten-Aya! Das ist eine familiäre Angelegenheit!"

„Von wegen, du bist nur ein ekelhafter großer Bruder. Verschwinde und wage es ja nie wieder meine Shisei zu berühren. Auch wenn ich hier noch ein Schüler bin, in meiner Welt bin ich eine der stärksten Magierinnen, die es gibt und glaube mir, ich kann dich mit meiner Magie locker besiegen."

drohte ich. Er schnaubte, verschwand aber schnell. Ich drehte mich zu Fuyu-Suri, die ihre Mullbinden richtete. Ich reichte ihr meine Hand, doch sie verblieb auf den Boden. Sie sah mich nicht an. Kein Wunder ich hatte gerade ihre Ehre verletzt. Ich ging auf die Knie und verbeugte mich vor ihr.

„Verzeih mir, Shisei, ich habe mich gehen lassen. Du hast dein Gesicht vor mir verloren."

Sie hingegen stand auf und reichte mir die Hand. 

„Schon gut, Ten-Aya. Begleite mich bitte zum Shmi, ich möchte mich reinigen."

Ich nickte und nahm ihre Hand. Auf dem Weg zum Shmi sagten wir nichts. Ich ging schräg hinter ihr, doch sie winkte mich zu sich, damit ich neben ihr lief. Wir kamen am Shmi an. Sie zog wieder alles außer ihre Mullbinden aus und setzte sich an das Ufer. Sie nahm das Wasser in die Hand und wollte es über ihre verletzten Beine gießen, doch sie zitterte so sehr, dass das Wasser so herausfloss. Ihr war das peinlich, dass ich sie so gesehen hatte. Ich kniete mich zu ihr und half ihr, in dem ich ihre Hände hielt. Es war ein paar Minuten ruhig, ich half ihr bei Reinigen. Ab und dann berührten siech unsere Hände aus Versehen, aus versehen berührte ich auch manchmal ihre Beine. 

„Es tut mir leid, dass du mich so sehen musst."

Ich sah sie schockiert an und meinte: 

„Das muss dir nicht leidtun. Ich kann dich besser verstehen, als du denkst."

Sie sah mich mit leuchtenden Augen an.

„Meine erste Familie außer mein Ota und meine kleine Schwester haben mir wehgetan. Immer und Immer wieder als ich noch ein Kind war. Erst als ich mich zu meinen Meister, meinen neuen Ota, geflüchtet habe, fühlte ich das erste Mal in meinen Leben Frieden, den mir meine erste Familie in einen Krieg wieder nahm. Mein großer Bruder hat einen meiner Freunde und meine erste große Liebe getötet und mich gequält."

„Hast du von ihm die Narben?"

Sie sah auf mein Schlüsselbein, auch wenn ich nicht nackt war im Moment, sie hatte all meine Narben schon gesehen. Trotzdem legte ich meine Hand drüber.

„Nein, die habe ich von einen Biest, dem er gedient hat. Ich habe es getötet, aber es quält mich nach wie vor. Ich habe in einer Nacht diesen Krieg beendet, der mich so viel gekostet hat. Der einen Teil von mir zerstört hat."

Sie sah mich an und hörte mir zu. Ich erzählte ihr von mir, von Elystria und wie ich eigentlich hergekommen war. Sie hatte sich vor mich gekniet und mir so aufmerksam zugehört, dass der Nachtmittag schnell verging und ich sie irgendwann fragen musste: 

„Warum Shisei? Du bist so stark, wie hundert, wieso lässt du dich von deinen Bruder so behandeln?"

Ich sah mich traurig an und erzählte. 

„Es begann alles vor sechs Jahren. Es ging los, nach Okas Unfall. Ich weiß nicht, ob ich es dir jemals gesagt habe, A-Tan war mit sieben schon ein genialer Jäger, aber er ist kein sonderlich guter Kultivierer, was bei uns egal ist, wenn man die Unsterblichkeit will, erlangt man sie so oder so bei uns. Er wollte Oka beeindrucken, obwohl das nicht nötig war, Oka liebte uns alle so sehr, so wie Ota. Damals machte uns ein riesiges Wildschwein namens Chocheng Probleme, er zerstörte viele unserer Bäume und Gärten, unsere einzigen Exportquellen. A-Tan wollte ihn erlegen und ging mit seinen sieben Jahren allein los. Als Oka das bemerkte ging er sofort hinterher. Seine Sorgen waren berechtigt, A-Tan wurde von Chocheng angegriffen. Oka ging mit seinen Iado dazwischen, doch Chocheng besiegte ihn. Seitdem ist er nicht mehr aufgewacht. Er lebt noch, zumindest ist er nicht bei So-Ten. Vor seinem Koma musste ich ihm versprechen, dass ich als Stärkste meiner Geschwister niemals einen meiner Brüder verletze. Nach diesem Vorfall bemerkte ich, dass sich Yukine regelmäßig an A-Tan vergriff. Ich musste ihn beschützen, also habe ich Yukine gesagt er soll seine Wut an mir und nicht an A-Tan auslassen. Da ich mich nicht wehren darf, muss ich es über mich ergehen lassen."

Ich sah sie kurz an. 

„Ich denke dein Oka hatte das nicht gewollt, weiß dein Ota davon?"

„Nein, und ich bitte dich nichts zu sagen. Yukine war schon immer sehr impulsiv, ich halte das aus."

Es kostete mich viel Überwindung, aber ich stimmte dem unter einer Bedingung zu: 

„Ab sofort möchte ich dich insgeheim beschützen."

„Ich weiß, dass du sehr stark bist und auch ich bin stark, aber ich möchte dich trotzdem in meiner Nähe haben. Ich… mag dich sehr."

mein Herz klopfte urplötzlich wie wild und sie wurde rot. Ich verliebte mich gerade wirklich. Komm schon Loki unterdrücke das, du hast so viele Gründe nicht mehr lieben zu wollen. Du wirst wieder Pech haben, du wirst sie wieder verlieren. 

„Wir sollten so langsam zurückkehren. Ich habe gegen Ota Strafe verstoßen und sollte mich dafür entschuldigen."

„Ich werde mit dir mitkommen müssen, ich habe auch die Anweisungen deines Otas missachtet."

„Er wird dir nichts tun. Ich werde dich in Schutz nehmen."

„Das ist nicht nötig Shisei."

Sie hielt inne und sagte: 

„Nenn mich, wenn wir unter uns sind, doch bitte Suri."

„Wie du willst, Suri."

Sie zog sich fertig an und wir gingen zusammen Richtung Kitsunande. Mein Herz war komplett am Ende, es wusste gar nicht, was es tun sollte. Wieder lieben? Konnte ich das überhaupt noch? Mein Herz kämpfte gegen meinen Verstand an. Es war schwer zu sagen, was ich wollte. Sie war so anders, wenn wir zusammen waren, ich war so anders, wenn es um sie ging, es war lächerlich. 

Heute war ein besonderer Tag. Ich bin jetzt seit drei Monaten im Fuyu-Clan und habe so weit alle Formen der Kultivierung und der Iado Kampfform gelernt. Jetzt geht es nur noch um das Verfeinern meines Könnens und um die Lehren der Jingkais. Ich konnte Roro heute endlich dazu überreden, dass wir erstmal im Fuyu-Clan bleiben, wir haben sowieso noch nichts von meinen Begleitern gehört. Nichts, Noxe, Nada, was meine Sorgen verstärkt. Ich passe gut auch Suri auf, gerade sind wir zusammen am Fuße des So-Ten und sie betet, hat mir jedoch erlaubt mein Journal weiterzuführen. Ich hab schon so viel reingeschrieben, weil ich einfach so viel erlebt habe, dass ich heute das dritte anfangen muss. Yukine hält sich an meine Drohung nach wie vor. Heute ist noch was Unerwartetes passiert. Suri und ich tauschen Rollen, sie hat mich gebeten ihr die elystrische Magie beizubringen. Und ich bin jetzt offiziell ihr Leibwächter, Fuyu-Yukichi hat mich darum gebeten. Es geht nämlich um den Sasotan Clan, dem Skorpionsclan aus der Skorpionenwüste. Die Sasotan wurden vor ungefähr eintausend Jahren von den Göttern bestraft. Ich kenne leider die Geschichte nicht, aber seitdem haben sie keine Wirtschaft, keine Yoshen und keinen Gott mehr. Sie wurden ebenfalls aus dem Handel ausgestoßen, wie sie noch nicht aussterben konnten wusste man nicht. Sie drohen nun ihren beiden direkt Nachbarn, dem Fischclan des wilden Gewässers, dem Jindu-Clan und den Tigerclan der Donnerebene, dem Torarya-Clan. Der Ehemann des Clanoberhaupt des Torarya-Clans ist der jüngere Drillingsbruder von Fuyu-Yukichi, weswegen er seinen Bruder und Schwager seine Unterstützung in einer möglichen Auseinandersetzung mit den Sasotan versichert hat. Davon haben die Sasotan natürlich Wind bekommen und nun drohten sie auch uns. Darum wollte Fuyu-Yukichi, dass ich seine Tochter beschütze. 

Das aufleuchtende Licht So-Tens hielt mich davon ab auch nur einen Satz weiterzuschreiben. Ich hielt mich vor dem Anemonenrasen auf und klappte mein Notizbuch zu und packte es in meinen Kosmosbeutel, der an meinen Klamotten hing. So-Ten erleuchtete die dunkle Nacht, verständlich, wenn so eine wunderschöne Frau um mich tanzen würde, wäre ich wahrscheinlich auch so hell. Sie war wirklich eine wunderbare Frau, die eigentlich keinen Schutz nötig hatte. Trotzdem… ich konnte sie noch nicht lieben. Thalias Tod hat mich gebrochen. Sie beendete ihren Tanz und So-tan ließ noch einmal einen hellen Lichtblitz los, ich kniff kurz meine Augen zu, nur um sie im nächsten Moment direkt vor mir zu sehen. Sie sah im Licht So-Tens wunderschön aus. Wie ich schon sagte, wie eine Göttin. 

„Na, irgendwer hier in der Nähe, Leibwächter?"

Erst jetzt dachte ich wieder daran in die Gegend zu spüren. Es war tatsächlich jemand da. Zwei kleine Jungs und die Yoshen kümmerten sich schon darum, sie stupsten sie so lange in den Hintern, bis sie vor uns standen. A-Tan und sein Freund A-Yuen, beide trugen Bögen und Köcher. Suri war etwas wütend: 

„A-Tan, du weißt doch, dass du ohne deinen Leibwächter nicht das Dorf verlassen darfst, schon gar nicht bei Nacht."

tadelte sie ihn. 

„Tut mir leid, One. Aber mein Leibwächter wollte mich heute den ganzen Tag nicht jagen gehen lassen, ich musste ruhig und still in meinen Raum sitzen. Also habe ich mich als er geschlafen hat mit A-Yuen rausgeschlichen und hab ihn auf meinen Kitao mitgenommen ein paar Hasen jagen. Dann haben wir das Licht gesehen und A-Yuen hat So-Ten noch nie bei Nacht gesehen."

„A-Tan, bitte, mach das nicht nochmal, wir wollen nicht, dass du wieder von Chocheng angegriffen wirst."

Bei dem Namen Chocheng zuckte A-Tan leicht auf vor Wut. 

„Tut mir leid A-Tan."

„Schon gut, One."

Es war kurz ruhig. Ich hatte eine Idee, die vielleicht etwas übermütig schien. 

„A-Tan, wenn du willst, frage ich deinen Ota, ob ich auch noch dein Leibwächter werden könnte, dann können wir morgen zu viert jagen gehen."

Suri schien dem gar nicht mal so abgeneigt und A-Tan freute sich wie ein Honigkuchenpferd.

„Oh ja, bitte mach das!"

Ich musste leicht grinsen, in manchen Dingen erinnerte er mich so sehr an Kalli… ich musste ihr noch eine Nachricht schreiben. Ich sah zu Suri und fragte:

„Fuyu-Suri, hast du dein Gebet für heute beendet?"

„Ja, Ten-Aya, wir können nach Kitsunande zurückkehren."

„Gut, A-Tan bist du mit deinem Kitao hier?"

„Ja es steht bei euren."

Wir gingen zu den Kitaos. Ich half Suri auf ihres und A-Tan lupfte A-Yuen hoch. Er konnte es leugnen so viel er wollte, A-Tan hatte sich über beide Ohren in A-Yuen verliebt. Der Junge war aber auch sehr schön. Suri und ich sahen ihn wohlwissend an, er streckte nur die Zunge raus. Ich musste leicht lachen, als ich auf Kadi stieg und den schon schlafenden Roro in mein Oberteil stopfte. 

Es war mitten in der Nacht, aber ich sah noch das Licht im Arbeitszimmer von Fuyu-Yukichi brennen. Ich klopfte höflich und bat darum eintreten zu dürfen. 

„Komm rein, Ten-Aya."

Ich hatte in der Küche noch einen Kanne Tee gemacht. Ich wusste, dass er sehr viele Sorgen hatte. Daher, dass sich sein ältester Sohn auch noch regelmäßig danebenbenahm und ein Krieg vor der Tür stand, war er sehr unter Druck. Ich betrat das Zimmer und setzte mich zu ihm. Vorsichtig schenkte ich ihn eine Tasse Tee ein, während er ein paar Dokumente, an denen er gearbeitet hatte, weglegte. Ich stellte ihn die Tasse hin und schenkte mir selbst einen Tee ein. 

„Ich danke dir, dass du A-Tan und seinen kleinen Freund heil zurückgebracht hast. Sei dir gewiss, dass ich den Leibwächter bestrafen werde."

„Ich halte nichts von harten Strafen, es reicht, wenn du ihn von seiner Position abziehst."

Ich durfte ihn mittlerweile duzen. Er hielt viel von mir und ich respektierte ihn sehr. Das kam bei mir selten vor, das ich jemanden so schnell auf diese nicht vorgespielte Weise respektierte. 

„Du hast recht, aber einen neuen Leibwächter zu such wird hart."

„Ich kann mich darum kümmern. Es wird keine große Sache sein, auf zwei aufzupassen."

Er sah mich emotionslos an.

„Ten-Aya, ich weiß nicht so recht, ich will dich nicht überlasten."

„Mach dir um mich keine Sorgen, du kennst mich und meine Fähigkeiten mittlerweile und ich habe noch so einiges im Petto."

Er seufzte kurz auf und schloss nachdenklich die Augen. 

„Ich will nicht noch jemanden von meiner Familie verlieren Ten-Aya. Durch den Verlust von A-Ying… Fuyu-Song, meinen Tschede-i, darf ich nicht mehr kämpfen und kann meine Familie nicht beschützen. Ich vertraue dir Ten-Aya, bitte beschütze meine geliebte Tochter und meinen jüngsten Sohn."

Ich verbeugte mich vor ihm und sagte:

„Danke, dass du mir vertraust, ich werde dich nicht enttäuschen."

Er verbeugte sich auch kurz. 

„Du siehst sehr müde aus, ich maße mir mal an zu behaupten, dass du seit ein paar Tagen nicht geschlafen hast. Du solltest dich schlafen legen."

Er schloss die Augen und überlegte kurz. 

„Du hast Recht."

Er stand auf und knickte kurz zusammen. Sofort wollte ich ihn stützen, doch er winkte mich höflich zurück. 

„Das ist nur die Erschöpfung. Die Drohungen des Sasotan Clans machen mir etwas zu schaffen. Mein Bruder und seine Familie könnten in Gefahr sein."

„Manche Hunden bellen nur, sie beißen nicht. Es könnte gut möglich sein, dass sie euch nur Angst machen wollen. So wie ich es mitbekommen habe sollten sie nicht stark genug sein für einen ernstgemeinten Krieg."

„Das vielleicht nicht, aber die Anführerin, Sasotan-Rika, beherrscht eine verbotene Technik, die es mit unseren Aufnehmen kann."

„Verbotene Techniken?"

„Die Dämonenkunst. Lass uns darauf heute aber nicht mehr genauer eingehen. Auch du solltest dich ausruhen."

Ich verbeugte mich erneut. Ich verließ mit ihm zusammen das Arbeitszimmer und verabschiedete mich von ihm vor dem ersten Stock, ich ging weiter in den dritten, wo es sich A-Tan neben seiner großen Schwester auf den Kidaomatten in seinen Futon bequem machte.

„Und, was meinte Ota?"

Fragte er mich hoffnungsvoll.

„Ich darf dich auch bewachen, das ist kein Problem. Aber jetzt geht schlafen."

„Ten-Aya, du solltest auch etwas schlafen."

„Ich lege mich gleich hin, schließlich wird Roro heute Nacht wach bleiben."

Suri löschte das Licht. Ich setzte mich gegen eine Wand und holte meinen Kommi aus dem Kosmosbeutel. Ich begann meinen Tag an Kalli zu schreiben. Ich hoffte auf irgendeine Nachricht von Sajin, Noman oder Merlin. Aber nichts. Ich spürte, dass ich weinen wollte. Normalerweise würde ich meine Fotogalerie öffnen und etwas in Erinnerungen schwelgen, aber in dem Moment wäre das wohl eher Gift gewesen. 

Am nächsten Morgen ging ich mit den Beiden Jungs und Suri jagen. Jeder hatte einen Köcher mit unterschiedlich gefärbten Pfeilen. Suris rot, meine waren grün, A-Tans schwarz und A-Yuens weiß. Wir lagen schon eine ganze Weile auf der Lauer in einen normalerweise guten Jagdort. Es war auch windstill und es lag eine seltsame Aura in der Luft. Es war Schwül und drückend, es roch nach verfaulten Tierkadavern. 

„Oh nein… Er ist wieder wach…"

befürchtete Suri. 

„Wer?"

Fragte A-Yuen, irgendwie ahnte ich schon, was los war. 

„Das ist Chocheng. Wir sollten sofort zurückkehren."

Ich sah zu A-Tan, er war wie versteinert. Ich merkte diesen Hass, den er in sich trug, könnte ihn etwas Dummes machen lassen, wie beispielsweise noch einmal versuchen im Alleingang Chocheng zu töten. Normalerweise war ich kein großer Freund von Rache gewesen. Die Ersten Jahre meiner Lehre bei Merlin waren von Hass und Rachlust geprägt, ich konnte sie nicht richtig genießen. Weswegen ich nicht wollte, dass A-Tan das gleiche durchmachen musste. 

„Nein, verzeih mir Fuyu-Suri, aber ich möchte Chocheng erledigen. Einfach weil euer Ota derzeit viele Sorgen hat, er braucht nicht noch eine."

Sie sah mich an und erstaunlicherweise nickte sie. 

„Ich glaube auch. Wir sind zu viert dieses Mal können wir ihn besiegen."

A-Yuen sah uns unsicher an, A-Tan war eher emotionslos, er stand auf und meinte:

„Suchen wir seine Spur."

Roro saß auf meiner Schulter. 

„Such ihn mein Freund."

Er nickte und erhob sich in die Lüfte. 

„Wir müssen ihn schnell finden. Lasst mich euch einen meiner Tricks zeigen, ihr dürft aber nicht erschrecken."

A-Yuen und Suri sahen mich neugierig an, A-Tan nach wie vor emotionslos. Ich biss mir in den Daumen und zeichnete das Zeichen des Wolfes der grünen Flammen auf meinen Handrücken. Ich verwandelte mich, ließ aber meine Flammen aus. Suri und A-Yuen sahen sowohl erschrocken und verblüfft gleichzeitig aus. 

„Wie ich schon sagte, ich bin sehr stark."

Ich roch herum und fand eine Spur. 

„Das ist seine Spur, folgt mir."

Ich lief los, Roro über mir und die drei hinter mir. Je stärker die Spur wurde, desto schlimmer wurde die Zerstörung um uns herum. Zerstörte Kidaobäume, gerissene Tiere, der Gestank nach Blut wurde unerträglich. Ich schüttelte mich, so schlimm war es. Ich stand vor einer Höhle ganz am Rand des Fuchswaldes. Da drinnen war er, er schlief tief und fest. 

„Wenn wir uns geschickt anstellen, dann können wir ihm im Schlaf ermorden."

„Das wäre kein ehrenvoller Kampf, Ten-Aya."

meinte A-Tan und bevor seine große Schwester, A-Yuen oder ich was protestieren konnten warf er einen Stein gegen die Höhle. Diese leichte Vibration allein reichte um das Biest zu wecken. In diesen Moment zweifelte ich an der Idee, A-Tan seine Rache zu erlauben. Chocheng grunzte wütend, bevor er aus der tiefdunklen Höhle mit einen riesigen Knall ausbrach und griff mich sofort an, als er mich sah. Ich stemmte mich gegen das Wildschwein und setzte mich in Brand, aber das brachte nichts. Sie schossen mit den Pfeilen, aber leider war dieses Schwein so gut gepanzert, dass die Augen seine einzige Schwachstelle waren. Er drückte mich immer weiter weg, meine Flammen waren nicht einmal ansatzweise stark genug, um ihn auch nur leichte Verbrennungen zuzufügen. Er versuchte mich zur Seite zu schubsen, als er A-Tan sah. Es war, als würde er es speziell auf ihn abgesehen haben. Ich entgegnete ihm meine ganze Kraft, um diese ekelhafte Schwein wegzustoßen. Ich knurrte und merkte, dass sogar Roro sich größer gemacht hatte und ihn aus der Luft aus angriff. Auch wenn mich jetzt einige als verrückt ansehen werden, ich zähle allein wegen diesen Kraftpotential Chocheng zu einen meiner bisher stärksten Gegner. Plötzlich durchfuhr mich wieder dieses seltsame Gefühl, als würde ich ferngesteuert werden. Ich nahm Kraft von irgendwoher, ich wusste nicht woher, und schubste ihn nach hinten und tackerte ihn auf den Rücken. Er zerkratzte meinen Oberkörper, die Vorderläufe und ein wenig den Kopf. Ich versuchte die Kontrolle zu behalten, während er mich verletze. Ich feuerte mich auf und dann schrie er ein letztes Mal. Ein Pfeil hatte eines seiner Augen getroffen und den Schädel durchstoßen. Ich beruhigte mich und verwandelte mich zurück. Es war ruhig, während meine Wenigkeit auf Chocheng kletterte und den siegende Pfeil aus dem Schädel zog. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. In den Hände hielt ich einen schwarz Pfeil. Das Auge hing nach wie vor an ihm. Suri und A-Yuen jubelten und der Schütze, der beste Jäger im ganzen Fuyu-Clan, A-Tan, fiel erleichtert auf die Knie. Er hatte seinen Ruf wiederhergestellt, er hatte seine Ehre wieder. 

Am Abend wurde gefeiert. A-Tan zu Ehren fand ein riesiges Fest mit sündhaft viel Essen statt. Wie auch immer die Köche es geschafft hatten, sie hatten Chocheng erfolgreich zerteilt und jedes einzelne Stück seines Fleisches wurde verzehrt, als Rache dafür, dass er vor fünf Jahren eine Hungersnot verursacht hatte. Wir tanzten zur Musik, ich tanzte das erste Mal seit Jahren mit einer anderen Frau, auf die ich stand und nicht einfach nur um meine Leibeslust zu befriedigen. Suris Bewegungen waren flüssig, elegant, schön, wie es sich für eine Jingkai gehörte. Ihre Augen trafen auf meine, mein Herz klopfte wieder und ihres auch, dass spürten wir. Es wurde zum nächsten Gang gerufen. So viel essen. Ich verspüre beim bloßen Zurückdenken daran Sodbrennen. Aber damals setzte ich mich hungrig zu der Hauptfamilie. A-Tan durfte an der Spitze der Tafel sitzen, neben sich hatte er A-Yuen sitzen, der so rot war, wie noch nie zuvor, er wurde sogar noch röter, als A-Tan ihn einen unschuldigen Kuss auf die Wange gab. Fuyu-Yukichi lächelte und wirkte anders als in der Nacht zuvor, so sorglos und beruhigt. Yukine war leicht eifersüchtig, aber er zeigte es nicht so offen, sehr zu meiner Freude. Im Gegenteil ein paar Mal ertappte ich ihn, wie sich eine gewisse Zufriedenheit in ihm ausbreitete. Als nächste wurde eine Suppe serviert, mit Nudeln, Frühlingszwiebeln und Algen. Sie war so lecker, das Essen aus Esyia war wunderbar. Nach dem Essen wollte ich wieder tanzen, doch Suri wollte etwas der Feier entkommen. Sie nahm meine Hände uns zog mich weg. Ich ließ mich von ihr entführen, vielleicht wollte sie beten gehen. Doch sie sprang urplötzlich auf eines des Satteldächer. 

„Fang mich, Ten-Aya."

Ich war kurz verwirrt, bevor ich mich auf ihr Spiel einließ. Ich sprang ihr hinterher und versuchte sie zu fangen, doch dieser kleine Fuchs war so verdammt schnell, der Wolf kam gar nicht hinterher. Trotzdem fing ich sie als sie kurz nicht aufpasste. War das eine Lektion? Nein, ich merkte, sie wollte ein wenig allein mit mir hier oben sein. Wir lagen auf einen der Satteldächer und sahen in den Himmel. Wir hörten leise die Musik. Es war ruhig zwischen uns. 

„Ten-Aya, du weißt nicht, wie dankbar ich dir dafür bin, was du heute für A-Tan getan hast. Er kann endlich wieder erhobenen Hauptes in Kitsunande rumlaufen und Oka… vielleicht wacht er bald wieder auf."

„Sobald ich meinen besten Freund gefunden habe, werde ich ihn bittend, sich deinen Oka anzunehmen."

Sie sah mich an und rückte an mich heran. 

„Du hast schon sehr viel für uns getan. Die Tatsache, dass du uns treu bist, fasziniert mich sehr. Schließlich war ich als deine Shisei sehr streng zu dir. Aber ich muss so sein, ansonsten nehmen die mich nicht ernst."

„Nun, du bist nicht mehr meine Shisei, zumindest nicht hier im Dorf. Vor mir kannst du sein, wie du willst. Ich spüre dein Inneres ist anders als dein Äußeres und du wünscht dir nicht sehnlicheres als es mit anderen zu teilen."

Sie sah mich etwas verliebt an. 

„Die Tänze um den So-Ten sind die einzige Möglichkeit für dich, dich auszudrücken, oder?"

Sie nickte und rückte noch näher zu mir. 

„Ich weiß nicht warum, Ten-Aya, aber ich fühle mich wohl bei dir."

Ich wollte ihr dasselbe sagen, doch der Gedanke daran mich einer anderen so zu schenken, wie ich mich zuvor Thalia geschenkt hatte blockierte mich. 

„Ich weiß, Ten-Aya, lass dir Zeit. Du kennst meine Gefühle, und ich denke ich kenne deine auch. Geduld ist wichtig für eine Jingkai und ich werde warten, bis es besser wird."

Ich sah sie an und in mir ging ein komisches Gefühl auf. Warm, wohltuend… Am liebsten hätte mein Herz ihr einen Kuss gegeben. Doch meine Lippen gingen auseinander und aus meinen Mund kam ein erleichtertes: 

„Danke, Suri."

Auch ich rückte näher an sie und so langen wir ein paar Minuten, vielleicht sogar eine Stunde, auf diesen Dach, bis sie sagte: 

„Hast du meinen Oka schon mal kennengelernt?"

„Nein."

Sie stand auf und reicht mir die Hand. Ich nahm sie und wir sprangen über die Dächer zurück in Richtung Tempel. Dort angekommen fanden wir niemanden vor, keine Diener, niemanden. Wir zogen die Schuhe aus und Suri führte mich hoch in den ersten Stock. Sie hatte einen Talisman benutzt, um die Lampen im Zimmer ihrer Eltern hell zu erleuchten. Er lag eingepackt in seinen Futon neben dem Futon von Yukichi. Das wirkte anfangs sehr seltsam auf mich, doch er atmete, es war wirklich so, als würde er schlafen und trotzdem seine Aura veränderte sich, er freute sich. Sie sah ihren Oka wahnsinnig ähnlich, dieselben grünen Haare, femininen Gesichtszüge und ich wette er hatte auch rubinrote Augen, er hatte die Unsterblichkeit mit siebzehn bekommen. Suri und ich setzten uns neben ihn. Sie zündete ein paar Räuberstäbchen an und betete, verbeugte sich und ich merkte, sie war oft hier, es wirkte wie ein Automatismus. Trotzdem machte ich ihr nach und wieder, das bedeutete ihr viel. 

„Hallo Oka, ich bin es… A-Natsuki."

Ihr Geburtsname! Normalerweise sollte ich ihn nicht erfahren, auch wenn sie ihn mir nicht direkt ins Gesicht gesagt. Sie war also wirklich Fuyu-Ki. Ihr Geburtsname bedeutete in Esyia Sommer der Hoffnung.

„Ich habe hier den Himmelsmenschen mitgebracht, von den ich dir erzählt habe. Ten-Aya."

„Hallo, Fuyu-Song, es ist eine Ehre Euch kennenzulernen."

Ich verbeugte mich erneut. Er freute sich und auch Suri freute sich. 

„A-Tan hat es endlich geschafft. Er hat mit unserer Hilfe Chocheng erledigt. Ich wünschte du könntest ihn sehen. Er wächst zu einen guten jungen Mann heran."

Er empfand eine Mischung aus Stolz, Wut und Verzweiflung. Oh Moon ich empfand ein gewisses Unwohl sein, er merkte alles um sich herum und konnte nicht reagieren. 

„A-Zhan lässt mich in Ruhe, Ten-Aya passt auch gut auf mich auf."

Da merkte ich wie wütend er war, ich denke es war nie seine Absicht gewesen, dass sich Suri opferte. Ich legte meine Hand auf ihren Rücken. 

„Er ist nach wie vor hier und hört dir zu."

Sie sah mich an und wusste genau, was ich meinte.

„Was fühlt er?"

„Er liebt dich, er hat nie gewollt, dass du dich opferst. Er hat nie gewollt, dass du dich vergisst."

Sie zitterte, verbeugte sich vor ihm und weinte. 

„Tut mir leid Oka, aber ich… ich wollte A-Tan beschützen, so wie du ihn beschützt hast, ich hätte A-Zhan in seine Schranken weisen sollen und mich nicht opfern sollen. Ich weiß du liebst all deine Kinder, aber ich hatte das Gefühl, als Jingkai, und als einziges Mädchen, alles zusammenhalten zu müssen, dabei habe ich mich und meine Persönlichkeit weggeschoben. Ich wollte in deine Fußstapfen treten und hab alles falsch gemacht."

Er wollte sie umarmen und trösten.

„Nimm ihn in den Arm. Er kann dich nicht trösten, aber er will, dass du ihn umarmst."

Sie sah mich mit ihren verweinten Augen an und legte sich dann zu ihren Oka und umarmte ihn. Ich merkte, ein weiterer Zuschauer hatte sich zu uns gesellt. Yukichi. Ich sah zu ihm und er lächelte. Suri weinte sich neben ihren Oka die Augen aus und verstand erst jetzt, dass er das niemals gewollt hat. Auch Yukichi setzte sich zu ihr. 

„Verstehst du es jetzt endlich?"

„Ja, Ota, es tut mir leid."

Und weitere drei Monate gehen ins Land. Ich habe mich entschieden hierzubleiben. Erstens, ich bin nach wie vor Leibwächter von zwei der Drei Kinder des Clan Oberhauptes, zweitens, ich bin noch nicht fertig mit den Lehren der Jingkai und drittens, und dass ist der Grund für dem mich viele verurteilen werden, ich wollte bei Suri bleiben. Die Sasotan werden immer aggressiver. Die Waffenschmiede im Clan haben heute angefangen ein großen Aufrüsten zu veranstalten, auch wenn sie eher langsam waren. Ich komme nicht von den Erinnerungen an den Bürgerkrieg weg. Es kam damals zwar alles Hals über Kopf auf uns zu, aber die Stimmung war dieselbe. Yukichi scheint besorgt, obwohl der Sasotan der Schwächste Clan ist, die Anführerin ist gefürchtet und es sind viele…

Ich hielt inne. Es wurde eiskalt, obwohl es Sommer war, eine gigantische Aurenerschütterung bahnte sich an. Ich drehte meinen Kopf zu A-Tan und Suri, die Beide schon schliefen. Ich strengte mich mehr an, ich versuchte mehr zu fühlen. 

„Aya, mach bitte das Licht aus und legt dich zu uns."

„Verzeih Suri, aber das geht nicht. Ich spüre, dass etwas nicht Ordnung ist, etwas gewaltiges."

Sie wurde wach und schaute mir bei Suchen zu. Sie übte fleißig mit mir die Magie aus Elystria und sie war schon fast mit Lektion 1 durch. Ich suchte das ganze Gebiet ab, fand aber nicht die Quelle. Ich ahnte bereits was los war und suchte das Gebiet unserer Nachbarn ab. Ohne das sechste Auge spürte ich nicht gut genug, aber es reichte um das zu merken, was ich lieber nicht gemerkt hätte. Die Donnertigerebene des Torarya Clan. An der Grenze zu ihren Gebiet fielen die Sasotan ein.

„Suri, sie greifen an! Die Sasotan greifen den Torarya Clan an!"

Suri stand sofort kerzengerade. 

„Wir müssen sofort alle wecken!"

„Selbst, wenn wir jetzt losgehen, wir brauchen mindestens einen Tag, um den Wald zu durchqueren."

„Überlass das mir. Weck alle."

Sie nickte und weckte A-Tan, er solle ihr helfen. Ich hingegen nahm mein Buch mit meinen Kreaturen aus meinen Kosmosbeutel. Es wurde Zeit mal wieder einen Drachen zu rufen. So waren mir in drei Stunden dort. Ich verließ den Tempel. 

„Libara selecta!"

Atria erschien, gähnte und streckte sich kurz. 

„Na du untreues Miststück! Rufst du mich auch mal wieder!"

Wetterte sie los. 

„Entschuldige, ich erkläre dir irgendwann alles genauer, aber jetzt mach dich bereit, du musst ein paar hundert Krieger tragen."

„Was!"

Suri kam mit ihren Schülern und anderen Shiseis. Ihre beiden Brüder waren auch dabei. Sie sah Atria und ihr Mund ging auf.

„Das ist eines meiner Haustiere, Atria."

„Haustier, ja klar."

Meinte Suri und das erste Mal seit langen sahen ihre Schüler ihre Shisei erstaunt. 

„Alle man auf den Drachen!"

Ich stieg auf Roro, hinter mir stiegen die Geschwister rauf. 

„Atria, flieg hinter mir und Roro hinterher."

„Okay, was auch immer bei Moon und Solar hier los ist, ich muss dir vertrauen."

Wir flogen los. Direkt in einen Kampf. 

„A-Tan du bleibst auf Roro und versuchst uns von oben Feuerschutz zu geben. Yukine du wirst deine und meine Schüler nehmen und die Kämpfer des Torarya Clans unterstützen. Ten-Aya und ich suchen nach Sasotan-Rika."

„Bist du dir sicher, dass du allein schaffst, One?"

fragte A-Tan unsicher und sogar Yukine wirkte unsicher. 

„Wir schaffen das schon, wir schaffen sie schon, oder Ten-Aya?"

„Natürlich."

A-Tan sah uns trotzdem noch unsicher an und sogar Yukine meinte: 

„Passt trotzdem auf euch auf. Ota würde mich hart bestrafen, wenn ich euch nicht heil nach Hause bringen würde und A-Tan bleib auf Roro."

Wow, das erste Mal, dass er wirklich ein großer Bruder war. Wir kamen an, ich roch den Kampf und ehrlich, ich wäre in dem Moment lieber wo ganz anders gewesen. 

„Ich lass Atria hier schon runter gehen."

„Ich werde mit den Männern runtergehen."

sagte Yukine und sprang auf Atrias Rücken. 

„Ich würde mitten im Kampffeld abspringen."

„Ja Suri."

Wir sahen den Kampf immer näher. Der Torarya Clan wurde im Kreis um das Dorf herum eingeengt. Aus der Richtung, wo der Sasotan Clan lebte, spürte ich jemanden Anuyomi einsetzen. Das meinten sie mit Dämonenbeschwörung. 

„Suri, dass was Rika kann, kann ich auch."

Sie strahlte und A-Tan wirkte eingeschüchtert. 

„Der große Unterschied ist, dass ich in der Lage bin es zu kontrolliere. Ihr Anuyomi ist unkontrolliert, mein Meister hat es kontrollierbar gemacht."

„Ihr nennt es Anuyomi?"

Ich nickte nur und stellte mich auf. 

„Sie ist noch am anderen Ende des Kampffeldes, und sie hat die Teufelsspinne gerufen. Sie könnte den ganzen Clan niederreißen."

„Kannst du diese Teufelsspinne aufhalten?"

Ich nickte und begann mein Zeichen auf die Hand zu schreiben. 

„Du musst sie ablenken."

„Okay, A-Tan gib uns Rückendeckung."

A-Tan nickte und dann sprangen wir beide runter. Ich verwandelte mich in der Luft, auch um sie auf den Rücken zu nehmen, damit sie sich nicht verletzte. Sie saß auf mir und ich takelte die Riesenspinne. Sie sprang auf die Spinne, rannte über ihren Rücken und sprang auf Sasotan-Rika zu. Ich hatte diese Frau noch nie zuvor gesehen. Sie war schlank, fast schon mager, trug schwarze Klamotten und hatte lange schwarze Haare und schwarze Augen. Sie sah uns mit ihren ausdruckslosen Augen an. Als Suri angriff parierte sich letalgisch. Ich warf die Spinne um und biss ihr in den Kopf, sie verschwand wieder in der Anuyomiwelt. A-Tan und Roro hielten uns von oben den Rücken frei und ich merkte, dass auch Atria half mit. Suri stopfte in ihr Iado einen Talisman, der mit dem Element des Luft verflucht war. Rika hatte Feuer. 

„Die Kleine von Fuyu-Yukichi beherrscht also auch die Dämonenbeschwörung."

„Nicht ich, sondern unser Himmelsmensch."

Ich verwandelte mich zurück, verfluchte mein Schwert mit meiner grünen Flamme und griff Sasotan-Rika ebenfalls an. Sie drückte uns beide nach hinten und musterte mich schwerfällig. 

„Wie heißt du Himmelskind."

Ihre Leute trauten sich nicht anzugreifen, dafür waren A-Tan und Roro einfach ein zu starker Feuerschutz. 

„Mein Name ist Ten-Aya."

Sie stand neben mir, bereit anzugreifen, aber ich hatte einen Plan. Wir mussten sie nur kurz ablenken, ich hatte den Seelenfresser heimlich beschwören, und ich steckte gleichzeitig einen Talisman in mein Iado. Der Seelenfresser war echsenartig und hatte am Kopf vier paar Augen, die hellweiß waren, wenn er jemanden mit seinen Augen direkt in die Augen starrt, wird denjenigen die Seele aus dem Leib gesaugt. 

„Du bist stark, aber Clanlos."

Ja, ich wusste mittlerweile, dass ich kein offizielles Mitglied im Fuyu-Clan war. Das war nun zu oft gesagt worden. 

„Dürfte ich dich abwerben?"

fragte sie mich vor Suris und ganz unverfroren. 

„Ich könnte dir einiges über Dämonenbeschwörung beibringen und zusammen könnten wir Esyia erobern."

Suri sah besorgt zu mir, sie dachte wirklich ich würde gehen. Rika versuchte mich mit ihren Aussehen zu verführen. Sie sah Thalia sehr ähnlich, generell war sie mein Typ, aber: 

„Ich lehne dankend ab. Egal was dein Clan gemacht hat, ihr habt die Strafe der Götter sicherlich verdient."

Der Seelenfresser griff sie an. Doch Sasotan Rika war wahnsinnig schnell und wich allen seinen Attacken aus. Ich wollte noch eine Kreatur rufen, doch sie holte eine Pfeife aus ihrer Tasche und pfiff: 

„Wir ziehen uns erstmal zurück. Aber Ten-Aya du wirst schon sehen, was du davon hast."

Die Sasotan flohen, und wir machte keine Anstalten ihnen in ihr zerstörtes Land zu folge. Ich drehte mich zu Suri.

„Ten-Aya, du hast es geschafft, ohne dich hätten wir die Bedrohung womöglich zu spät erkannt."

lobte sie mich und sie fiel mir gleichzeitig um den Hals. Da war in dem Moment sehr viel Erleichterung in ihr. Ich hingegen sah dem Sasotan Clan hinterher. Ihr Wappentier war wie schon erwähnt, der Skorpion. Das Zeichen der Assassine sah dem zum Verwechseln ähnlich. Zusätzlich war sie in der Lage die Unkreaturen der Anuyomi zu beschwören. Sie könnte es vielleicht sein, die Assassine. Aber warum sollte sie mich dann so mögen und mich nicht einfach direkt töten? Als sie weg waren, legte ich meine Arme um Suri. Ihre Haut war so weich und warm. Ich spürte ihren aufgeregten Atmen in meinen Nacken. Sie beruhigte sich langsam, je weiter sich die Sasotan entfernten. A-Tan und Roro landeten neben uns und Yukine kam mit Suris Onkel und seinen Ehemann. Der Seelenfresser schloss seine Augen und holte sich ordentlich Lob von mir ab. Ihr Onkel sah mich und ihn etwas misstrauisch an. Als dann noch Atria sich neben mich ließ und auch gekrault werden wollte bemerkte ich wie er sich zu seiner Nichte lehnte und fragte: 

„Bist du ganz sicher, dass wir ihr trauen können."

„Onkel Yura, sie hat mich vor A-Zhan beschützt. Ich vertraue ihr mein Leben an."

Er sah mich plötzlich mit anderen Augen an. Ich schickte den Seelenfresser weg und bat Atria ins Buch zurückzukehren. Roro wurde kleiner und setzte sich auf meine Schulter. Ich begrüßte Fuyu-Yura, in dem ich mich vor ihm verbeugte. Er sah Yukichi sehr ähnlich, Drillinge halt.

„Es ist mir eine Ehre Euch kennenzulernen, Fuyu-Yura."

Er verbeugte sich ebenfalls vor mir. 

„Ich danke dir Ten-Aya. Verzeih mein Misstrauen, aber ich bin ehrlich, Dämonenbeschwörer sind nicht gerade gern gesehen."

„Das ist verständlich. Sie haben aber mein Wort, dass sich meine Technik weitgehend von Sasotan-Rikas unterscheidet. Ich bin in der Lage sie zu kontrollieren."

„Wenn dir die Jingkai meines alten Clans vertraut, werde ich das auch. Auch weil mein Neffe Yukine mir erzählt hast, dass wir es dir zu verdanken haben, dass so schnell Verstärkung da war. Unsere Postvögel haben noch nicht einmal das Gebiet verlassen, da wart ihr schon da. Der Schaden ist dementsprechend auch gering. Ein paar Gebäude sind den Sasotan zum Opfer gefallen, ein paar Verletzte, aber keine Toten."

„Das hört man gerne Onkel, können wir euch bei den Reparaturen helfen?"

Sein Ehemann Torarya-Shuan unterbrach uns: 

„So ungern wir uns bei beim Fuyu-Clan weiter verschulden, wenn ihr uns helfen würdet, wäre alles zum Mittag wieder normal."

Wir halfen ihnen beim Aufbau, als Fuyu-Yukichi den Torarya Clan mit ein paar anderen Beamten des Fuyu-Clans betrat. Er begrüßte seinen Bruder und uns. Zu allererst tauschte er sich mit Torarya-Shuan aus, während wir am Rande des Dorfes standen und uns selbst unterhielten: 

„Was glaubt ihr bereden die?"

fragte Suri. 

„Ich hoffe, dass sie zum Gegenschlag ausholen werden. Dieser Rika muss Einhalt geboten werden."

meinte Yukine wütend. 

„Ich denke das wäre keine gute Idee. Wenn sie die Dämonenbeschwörung beherrscht, dann kann sie es jederzeit ihren Untergebenen beibringen."

erklärte ich. 

„Du kannst es doch auch, bring es uns allen bei."

Bellte mich Yukine an. 

„Um die Form der Dämonenbeschwörung meines Meisters zu erlernen, müsst ihr den Weg der Magie aus Elystria beherrschen."

„Ich lerne derzeit deinen Weg, bring es mir bei."

„Verzeih mir, wenn ich das jetzt so sage, Suri, aber du musst viel weiterkommen und selbst dann ist es nicht klar, ob du es schaffst, die Anuyomi sind sehr schleckig, was die Auswahl ihrer Herren angeht."

fügte ich hinzu. 

„Seid leise, Ota kommt."

flüsterte A-Tan und zwei Sekunden später verließ Yukichi mit seinen das Hauptgebäude des Torarya Clans. 

„Ich bitte dich Bruder, versuche ihn zu überreden."

„Unser Kind ist verletzt worden, dass allein ist ein Grund für eine Kriegserklärung. Aber ich werde es mit Shuan und den anderen Mitgliedern besprechen."

Er kam zu uns und man sah ihn an, er war höchst besorgt. 

„Ten-Aya, könntest du deinen Drachen holen, damit wir vielleicht vor Anbruch der Dunkelheit wieder zu Hause sind."

„Natürlich."

Ich holte Atria und die Schüler und Meister stiegen auf sie. Die Hauptfamilie saß mit mir auf Roro. Ich hörte sie reden: 

„Eure Onkel wollen vielleicht einen Krieg mit dem Sasotan Clan beginnen, weil eure ältere Cousine Torarya-Ming bei dem Angriff letzte Nacht verletzt wurde und das nicht unerheblich."

„Wie konnte sie verletzt werden, sie ist so eine gute Kämpferin!"

„Diese Teufelsspinne hat sie erwischt, als sie versucht hat ihre Schüler zu retten. Wie dem auch sei, ich habe, wie man es in einer Familie nun mal so macht, ihnen unsere Unterstützung bei jedem Schritt gewährt, auch wenn sie dem Sasotan-Clan den Krieg erklären."

Mir fuhr ein kalter Schauer über den Rücken, Roro und ich flüsterten: 

„Sollen wir weiterziehen?"

„Ich will Suri hier nicht allein in einen Krieg ziehen lassen. Also bleiben wir wohl erstmal hier. Aber Fuyu-Yura wirkte nicht so auf mich, als würde er einen Krieg wollen. Er wird sicherlich seinen Partner von der Idee abbringen."

„Was wenn nicht?"

Ich sah kurz in den Himmel: 

„Dann müssen wir kämpfen, so wenig mir die Idee gefällt, wir sind jetzt hier."

„Ich weiß, dass wir in den nächsten viertausend Jahren hier gestrandet sind, aber wir wissen erstens kaum etwas über Zeitreisen, wir wissen wie die Zukunft aussieht, können wir sie noch ändern, oder haben wir beim Versuch sie zu ändern versagt? Zweitens und das ist das wichtigste, unsere Freunde sind noch irgendwo da draußen."

„Das ist mir auch klar, Roro, aber ich denke, wir werden sie bald wieder haben, ich spüre es tief in mir."

Ich hörte die Vier hinter mir flüstern und spürte eine gewisse Freude in Suri. 

„Ten-Aya, könntest du dich kurz zu uns setzen?"

„Flieg kurz ohne mich, mein Freund."

„Ja Loki, oder ist dir Ten-Aya lieber?"

Roro war trotzig, wie immer, wenn wir beide zwei verschiedene Meinungen hatten. Ich beachtete ihn nicht und setzte mich zu ihnen. A-Tan und Suri grinsten mich an, Yukine hatte auch einen Mundwinkel hochgezogen und Yukichi wirkte das erste Mal seit langen fröhlich. Ich denke, dass er meine Antwort schon längst wusste und sich, deswegen traute mich folgendes zu fragen: 

„Ten-Aya, derzeit giltst du als Clanlos. Du kannst jederzeit gehen und bist zu nichts, was du derzeit tust, verpflichtet, wir und auch andere Cläne sind aber auch nicht dazu verpflichtet dir zu helfen. Das, was ich dir jetzt vorschlage, könnte so auf dich wirken, als würde ich versuchen einen Wolf fesseln anzulegen. Aber ich kenne deine Geschichte. Ich weiß, dass du derzeit allein in einer fremden Welt ohne Freunde oder Familie bist. Deswegen möchte ich dich offiziell in den Fuyu-Clan aufnehmen. Du würdest ein Clan Tattoo bekommen und wir würden dich beschützen und alle anderen Cläne wären dir zur Hilfe verpflichtet. Aber du wärst auch uns verpflichtet."

Oh, das würde Roro gar nicht gefallen. 

„Ich fühle mich geehrt und nehme das Angebot dankend an."

A-Tan ließ einen kleinen Jubelschrei los und umarmte mich. Suri versuchte sich vor ihren Vater zu beherrschen, aber sie lächelte über beiden Ohren hinweg. 

„Aber davor, möchte ich, dass du gegen mich kämpfst."

warf Yukine ein und wirkte freundlich. 

„Wie du willst."

Am Nachmittag bereitete ich mich auf einen Kampf mit Yukine vor. Ich band die Ärmel meines Hakamas mit einen weißen, länglichen Stück Stoff hoch, meine Haare band ich mit einen roten zusammen. Roro saß neben mir und sah mich etwas beleidigt an.

„Roro entweder du wischt dir diesen Ausdruck aus dem Gesicht und fängst endlich an zu akzeptieren, dass wir die nächsten viertausend Jahre hier festsitzen, oder du gehst ins Buch zu den anderen."

„Tut mir leid, dass ich meine Gefühle gegenüber unseren Freunden nicht einfach so ausschalten kann wie du! Dir sind sie ja egal, du herzloses Stück Scheiße!"

Ich packte ihn an den Flügeln und hob ihn direkt vor mein Gesicht. Ich hatte ihn noch nie so angefasst, weil er mich auch noch nie so wütend gemacht hat. Wie konnte er es wagen zu behaupten die anderen wären mir egal? Ich nahm das Buch hervor und sagte: 

„Bist wir uns beide beruhigt haben verbringst du die Zeit bei den anderen im Buch. Libara collectoralis."

Bevor Roro was sagen konnte, war er schon im Buch. Ich war wütend, das merkte auch Suri, die uns die ganze Zeit beobachtet hatte. Sie hatte zwar kaum was verstanden, verstand jedoch alles.

„Du weißt, du kannst auch nach wie vor nach deinen Freunden suchen."

„Ich finde sie ja nicht einmal mit dem sechsten Auge. Irgendwas an Esyia blockiert es. Ich kann nur hoffen, dass die Phönixe bald was gefunden haben."

Sie stellte sich zu mir und richtete meine Ärmel. 

„Du musst aufpassen, Yukine hat sicherlich was vor. Er ist zwar nicht ganz so gut wie ich, aber er ist hinterhältig. Er hat was vor, das spüre ich."

Ich legte meine Hand auf ihre Wange und sah in ihre Augen. Sie wurde rot und fragte beunruhigt:

„Glaubst du, du bist schon bereit dich an den Fuß von So-Ten zu legen, während ich dir das Tattoo mache. Er wird dir einiges zeigen, was du vielleicht nicht sehen willst."

„Das wird schon gehen."

Sie umarmte mich.

„Ten-Aya, es ist so weit."

Sagte eine Bedienstete, ich nahm mein Iado und meine Taschen mit meinen Talisman Papieren und dem Pinsel zum Beschriften. 

„Mach dir keine Sorgen, ich schaff das schon."

Sie nickte und folgte mir raus. Unser Kampf hatte sich herumgesprochen. Alle Schüler, Meister und andere Clanmitglieder hatten sich neugierig um den Kampfplatz versammelt. Ich stand noch mit Yukine kurz an der Seite des Kampffeldes. 

„Die Leute wollen dich kämpfen sehen."

„Sieht wohl danach aus."

„Lass uns die ganze Sache doch ein wenig interessanter gestalten. Nämlich mit einer kleinen Wette. Wenn ich gewinne, will ich dich nie wieder hier sehen. Such deine verdammten Freunde und verpiss dich aus Esyia."

Flasche Schlange. 

„Okay, aber wenn ich gewinne, dann wirst du deinen Ota davon erzählen, was du deiner Schwester und deinen Bruder angetan hast."

Sein Gesicht zuckte wütend auf. 

„Hört sich gut an. Ich habe keine Angst, ich werde sowieso gewinnen."

Er betrat das Kampffeld. Oh Moon das kann ja noch was werden, dachte ich mir und folgte ihm. Yukichi sollte den Kampf starten und beenden, doch bevor er überhaupt den Kampf eröffnen konnte, griff Yukine mich aus dem Nichts schon an. Meine langen Beine konnten gerade noch ausweichen, mein Trainingsiado war noch nicht einmal gezogen! Yukichi wollte wutentbrannt sofort diesen Kampf beenden, doch ich deutete ihn an, das nicht zu machen. Mir war das klar gewesen, schließlich spürte ich diese ekelhaft Aura. Yukine griff mich kopflos an. Wenn ich ihn erstmal ließ, bis er seine Energie verbraten hatte, könnte ich zum Gegenschlag ansetzen. So lautete mein Plan zunächst. Nach fast zehn, sehr anstrengenden, Minuten beschloss ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Dieser Mann war irre, er wollte mich unbedingt loswerden. Ich zog mein Schwert, konnte aber keinen Talisman reinsetzen. Mein verfluchter Gegner hatte seine Klinge schon vor dem Kampf mit dem Element Wasser verflucht. Das Wasser schnitt sich in den Boden und wenn ich nicht schnell genug war, auch in mein Fleisch. Er hielt sein Schwert seitlich holte aus und schlug eine riesige Wasserschlange auf mich, ich sprang nach hinten, aber ich bekam doch einen Schnitt in die Brust. Meine Knie zitterten kurz, doch außer diesem kleinen Kratzer war ich in Ordnung. Ich sah, wie er langsam, wie eine Katze, die ihre Beute zerfetzen wollte, auf mich zu kam, um mir den finalen Schlag zu verpassen wollte. Er hielt das Schwert hoch über seinen Kopf siegessicher. Seine Augen merkten diesen kleinen grünen Funken nicht, der ihn den Hintern verbrennen würde. Mein grünes Feuer umschlang die Klinge. Erzürnt schwangen meine Hände und mein Körper es seitlich und zielte auf die Brust meiner Feindes. Erschrocken wich dieser zurück und sprang drei Meter nach hinten. Anmutig und stark erhob sich der Wolf der grünen Flammen in seiner Magierform, das Publikum war begeistert. Als ob nach all dem, was diesem Wolf schon alles passiert war, ein kleiner Schnitt in der Brust mir, diejenige die sechs Mal von Allector gebissen wurde, noch was ausmachen würde. Er sah mich entsetzt an, seine Augen waren nicht in der Lage das zu akzeptieren. 

„Salires."

Mein Körper sprang hoch. Ich drehte mich einmal mit dem grün flammenden Schwert in der Hand und schleuderte eine Feuerattacke, die besser nicht hätte sein können, auf ihn. Er löschte es, aber dafür brauchte er einiges an Kraft. Feuer war nicht die beste Idee, gewesen, aber um ehrlich zu sein, ich hatte kurz Panik bekommen, und da Feuer mein vertrautes Element war, nutzte ich es auch. Plötzlich schrie Suri nach mir und warf mir ihr Schwert zu. Während des Kampfes fing ich es geschickt auf. Wenn er betrügen durfte, durfte ich das natürlich auch. Phinextria. Ich verfluchte Suris Schwert mit dem Element der Luft, wieder ohne Talisman. Ich vereinte beide und beschwor auf einen unkonventionellen Weg den riesigen, grünen Flammenvogel, den Ignis mir vor über einen Jahr gezeigt hatte. Er war kleiner als ihrer, da ihrer ja nach wie vor ihre besondere Fähigkeit war. Er griff ihn an, Yukine konnte sich zwar schützen, so dass er keine lebensgefährlich Verletzungen erlitt, jedoch taumelte er nach hinten. Der Angriff bot mir die Chance endlich den finalen Schlag auszuüben. Bei einen freundschaftlichen Kampf berührte man die Brust oder den Kopf des Gegners mit der Iadospitze. Die Spitze meinen Feueriados berührte die Brust meines Gegners. Ohne zu zögern beendete Yukichi den Kampf und erklärte mich zum Sieger. Ein letztes Mal warfen meine Augen einen abwertenden Blick auf meinen Gegner. Warnend, er solle sich ja an unsere Wette halten, sonst würde ich ihn die Hölle heiß machen. Die Schüler jubelten und ich verließ den Kampfplatz, nur um in der Umkleide direkt auf eine besorgte Suri zu treffen. 

„Du bist verletzt."

Sie sah meine Brust an. 

„Das ist gar nichts. Mach dir darüber keine Sorge."

Nun merkte ich, dass Roro unbedingt rauswollte, er machte sich Sorgen um mich und wollte sich entschuldigen. Ich holte ihn aus seinem Hausarrest und er entschuldigte sich. Ich mich auf bei ihm. Währenddessen zog Suri mein Oberteil vom Körper. Meine Eule sah mich schockiert an. 

„Loki, du hättest mir sagen sollen, dass ihr euch näherkommt."

„Halt den Schnabel. Suri, das ist nicht allzu schlimm."

Stillschweigend holte sie ein Kraut aus ihrer Tasche und eine schwarze Mullbinde. Sie zwang mich zu setzen, was könnte ich gegen eine mir körperlich unterlegenen, und doch starken Frau wie meine Shisei tun? Die Schwarzen Mullbinden beschleunigten die Heilung und das Kraut nahm die Schmerzen. Sie legte es liebevoll auf den Kratzer und wickelte es fest um meinen Körper. Dieses Gefühl es sorgte dafür, dass ich einen kleinen Klos im Hals bekam. Ich dachte an Noman. Seit einen halben Jahr hatte ich diesen nervigen Blondschopf mit dem Hang seine Patienten auszuziehen nicht mehr gesehen. Dann merkte auch Roro, so nüchtern wie ich tat, war ich nicht. Er sagte auf elystrianisch: 

„Konzentriere dich auf das Gute. Ab heute Abend bist du ein Fuchs."

„Du hast recht. Ich sollte mich auf den Fuyu-Clan konzentrieren."

Ich wischte meine Augen trocken und streichelte meine Eule liebevoll. 

Am Abend stand ich am Fuße von So-Ten, bei mir die Hauptfamilie und ein paar anderen Clanmitglieder. Fuyu-Yukine hatte eine sehr harte Strafe von seinen Vater bekommen. Bis er sich öffentlich auf den Knien bei seinen jüngeren Geschwistern entschuldigte durfte er sein Zimmer nicht verlassen, was meiner Meinung nach untertrieben war. Mir wurde eine weiße Robe gegeben, die ich noch in Kitsunande angezogen hatte, und A-Tan band mir den Ärmel meines rechten Armes hoch. Er hatte es nicht leicht mit mir, klein Loki war wahnsinnig aufgeregt und konnte nicht stillstehen. Suri saß bereits in den Anemonen und bat die Yoshen die Tattonadel und die Tinte zu segnen. Roro saß auf A-Tans Kopf. Es war das erste Mal, dass er sich bei jemand anderes auf den Kopf setzte. Yukichi trat zu mir und sagte: 

„Du wirkst unruhig."

„Ich freue mich sehr, also bin ich gerade sehr aufgeregt. Ich habe auch ein wenig vor den Visionen, die ich erleben werde Angst. Das letzte Mal habe ich meinen verstorbenen Ota gesehen."

„Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Visionen, die dich erwarten werden, sehr schön und friedvoll sind."

redete er mir gut zu. Erinnert euch an diese Worte. Dann wurden die Yoshen unruhig. Sie rannten und flogen wild umher und bildeten so eine geschlossene Lichtkuppe um uns herum. Nur Yukichi, A-Tan, Roro, Suri und ich waren in ihr gefangen. 

„Das ist ihr Zeichen, es ist so weit, ich wünsche dir ruhige Visionen, Ten-Aya des Fuyu-Clan."

Ich verbeugte mich leicht vor ihm und betrat das Anemonengras. Diese Aura war nach wie vor stark, aber mittlerweile hatte sich mein Körper daran angepasst. Dieser kleine Abschnitt wirkte in dem Moment so unglaublich lange auf mich. Sie kniete und erwartete mich mit einen sanften Lächeln. Als ich vor ihr stand hatte ich fast den kompletten Ablauf vergessen vor Aufregung. 

„Verbeuge dich erstmal vor So-Ten."

flüsterte sie das tat ich auch. 

„Jetzt leg dich auf den Rücken, den Kopf in Richtung So-Ten."

Das tat ich auch. Wie peinlich, zwei einfache Schritte zu vergessen, dass sah mir gar nicht ähnlich. Zu meiner Verteidigung, in dem Moment war ich genauso aufgeregt wie damals bei meiner Ernennungszeremonie. Ich legte mich so hin und das Anemonengras umhüllte mich, soweit es reichte. Meine Augenlieder wurden schwer, sie fielen langsam zu, ich merkte nur noch wie Suri meinen Arm nahm, da war ich schon eingeschlafen. Als ich meine Augen öffnete, lag ich in hochgewachsenen Gras. Eine leichte Brise ließ es tanzen, es berührte immer wieder zärtlich mein Gesicht. Vorsichtig setzte ich mich auf und sah mich um. Weit und breit kein Anzeichen von leben. Ich stand auf und bemerkte, meine Klamotten, dass meine ganz normalen Alltagsklamotten aus Elystria, die Gegend war der Wald um Konihi, das hohe Gras war aber neu. In der Ferne sah ich Merlins Haus. Ich lief darauf zu und öffnete die Türe. Ich stand aber nicht in Merlins Salon, sondern im Garten der Solar. Da waren mehrere Leute, sie veranstalteten ein Picknick. Mein Herz rutschte mir in die Hose als ich die Personen identifizieren konnte. Das waren mein Vater, Atrien und Thalia. Sie aßen und tranken, die Stimmung zwischen den dreien war schön. Sie verstanden sich super. Eigentlich wollte ich gar nicht weiter dazu treten. Doch mein Vater sah mich und rief nach mir:

„Loki, setz dich doch zu uns."

Komisch, wenn mich zu der Zeit jemand anderes als Roro so nannte fühlte sich mein Name so fremd an. Ich hatte mich so an Ten-Aya gewöhnt. Atrien und Thalia drehten sich zu mir und lächelten. Langsam kam ich auf Gruppe zu. Ich setzte mich. 

„Die großartige hohe Magierin Nummer eins, Loki Esyia Woods! Willkommen!"

Hieß mich Atrien stolz willkommen. 

„Wir sind wahnsinnig stolz auf die Loki."

Sagte Thalia und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich realisierte erst dann, wo ich war und wer gerade bei mir saß. Sofort brach ich in Tränen aus. 

„Lolo…"

Atrien und Thalia versuchten mich zu beruhigen. 

„Loki, beruhige dich und hör was wir dir zu sagen haben."

Erklärte mein Vater und lächelte mich sanft an. Ich trocknete mein Gesicht. 

„Loki, ich bin so stolz auf dich, dass eines meiner Kinder so weit kommt und auf den Platz der hohen Nummer eins sitzt macht mich so unbeschreiblich stolz. Und doch muss ich leider den Stolz, den du auf mich hast, zerstören. Ich bitte dich, auch wenn ich im Herzen immer auf der Tag und Nacht guten Seite war, auch ich war ein Negativer. Auch ich habe, wenn auch unfreiwillig, bei dem Sturz von Solar und Moon an der Seite von Nightmare und Day Light gekämpft. Du stellst mich manchmal als einen Helden hin, das bin ich nicht."

Das zu realisieren tat weh. Fakt ist aber, er hatte in allen Punkten recht.

„Das weiß ich…"

„Meine Depressionen waren meine Strafe, dass ich hier sein darf, ist meine Belohnung, da ich einen Teil meiner Seele jemand Besonderen, nämlich dir gegeben habe. Deswegen habe ich dich mehr geliebt, du warst meine einzig gute Tat."

Ich wollte protestieren, ihn sagen, dass er ein guter Mann war. Doch tief im Inneren wusste ich, dass er Recht hatte. Dann war Atrien an der Reihe. 

„Eigentlich betrifft dich das kaum. Aber er wollte mich in seiner Vision nicht sehen. Sag Noman bitte, dass es mir leidtut. Ich war nicht sehr nett zu ihm. Im Gegenteil. In der Zeit, wo du dich zurückgezogen hast, habe ich ihn psychisch fertig gemacht. Ich habe ihn gezwungen mich zu lieben, obwohl sein Herz schon immer seinem Meister gehört hat."

Meine Trauer schlug in Wut um. Aber ich unterdrückte es, schließlich hatte er mir nie was zu leide getan. Ich nickte.

„Und jetzt zu uns, Loki."

Ich sah zu Thalia und konnte vor Scham nicht in ihr Gesicht schauen. Es war meine Schuld… alles an ihren Tod war eine Schuld. Sie wusste genau, was ich sagen wollte. 

„Nein, war es nicht. Es sollte einfach nicht sein. Du hast mir so viel Freude gebracht. Ich habe dich so sehr geliebt. Weswegen es mir wehtut dich so zu sehen. Du musst weitermachen. Das zwischen uns war schön, aber ich bin nicht dein Schicksal. Loki du wirst hier so viel Liebe finden, wie du es an keinem anderen Ort finden wirst. Vertrau mir, es ist gut, ich werde alles mit großen Vergnügen beobachten, aber du mach weiter."

Ich sah zu ihr und umarmte sie ein letztes Mal. Das bedeutete… sie wollte, dass ich weitermachte? Das tat so gut, diese Worte zu hören. Dieses Mal konnte ich mich richtig von ihr verabschieden. Ich hatte mich in Suri verliebt und nun hatte ich Thalias Segen. So musste es Sajin gegangen sein, nachdem Keran ihn bestätigt hatte, sein Leben an Nomans Seite fortzuführen.

„Sei wieder glücklich. Sei es mit ihr."

Die Türe ging wieder auf. 

„Du bist noch nicht ganz fertig, du musst weiter, viel Glück Loki."

Ich stand auf und sagte:

„Vergesst nie, ihr habt mir sehr viel bedeutet, ihr alle."

Ich drehte mich um und ging in Richtung Türe. Als ich sie aufstieß stand ich vor einen im Flammen stehenden Dorf. Es war ein Stamm von Monsterjägern. Ich sah, wie Mewina Gordine Woods einige abschlachtete. In ihren Augen waren Tränen. Vorsichtig trat ich zu ihr. Sie sah mich nicht, ich war auch nicht wirklich bei ihr. Sie schrie und fiel auf die Knie. 

„Ich hasse das… Ich hasse das!"

Ich legte meine Hand auf ihren Rücken, auch wenn sie mich nicht wahrnahm, ich ahnte, dass das gerade in meiner Zeit stattfand.

„Komm nach Hause, Mewina."

Sie sah sich erschrocken um, dass meine Botschaft sie doch erreicht hatte, wusste ich nicht. Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal und wieder ging ich hindurch. Dieses Mal stand ich in einen Kerker. Ich sah eine Gestalt, einen Mann mit schwarzen Haaren, an einer Wand kauern. Seine Stimme zitterte als er das Wiegenlied der Woods Familie sang. Er war offensichtlich gefoltert worden. Er zeigte zum Teil sein Gesicht. Es war Merlin! Nein, das war er nicht, das war Urian! Der andere Drilling. Das erkannte ich, weil er das Tattoo der Jeevah Familie trug. Sie hatten es also doch bemerkt, dass er ein Spion war, und nun vergingen sie sich an ihm. Ich hockte mich zu ihm. 

„Es tut mir leid, Urian. Das ist meine Schuld."

Die Kerkertür ging auf und ich sah den neuen Midnight. Matterius Jeevah der dritte. Meinen großen Bruder. Urian versuchte keine Angst zu zeigen, doch ich spürte er hatte sie, mein Bruder spürte es auch. Auch das passierte in meiner Gegenwart. 

„Tse, der große starke Midnight am Boden vor seinem ehemaligen Schüler."

Matt trat auf ihn ein. Trotz seines Zustandes hielt er alles aus. 

„Ich habe heute leider keine Zeit für mehr. Tschüss, du schwacher Nichtsnutz."

Sobald er wieder weg war, zitterte Urian und summte die Melodie des Wiegenliedes der Woods. 

„Ich mach das wieder gut, Urian."

Ich stand auf, weil die Tür ein drittes Mal sich öffnete. Als nächstes zeigte mir So-Ten Kitsunande, warum auch immer. Da war ein kleines Mädchen, nicht älter als vielleicht vier Jahre, mit grünen Haaren, ihre roten Augen sahen sich neugierig um, die Sonne war am Untergehen, es speigelte sich schön in ihren Augen, hinter ihr war ein Mann, das war Fuyu-Song. 

„A-Natsuki, hast du alles dabei?"

Fragte er. Das Mädchen war Suri. Sie nickte nur und lächelte ihren Oka an. Er nahm ihre Hand, in der einen Hand hatte er einen Korb. Song war ein netter und freundlicher Mann, das merkte man von weitem. Sie gingen ein Stück weiter. 

„Oka, was machen wir heute Nacht?"

„Wir baden im Shmi."

„Ja, baden!"

Jubelte sie, Suri war ganz anders, als sie noch ein Kind war. Sie tänzelte ein wenig um ihren Oka herum. 

„Du wirst immer besser, Natsuki."

Meinte Song und nahm sie auf den Arm. 

„Danke Oka."

Er küsste seine Tochter auf die Stirn und meinte: 

„Mein ganzer Stolz."

Meinte er und ein paar Minuten später kamen sie beim Shmi an. 

„Zieh dich bis auf deine Unterwäsche aus."

Natsuki hörte ihn zwar, sah aber das Wasser des Shmis genau an, so sehr, dass sie das gesagte nicht verarbeiten konnte. Das bemerkte Song mit einem Lächeln. Er tippte sie liebevoll an und meinte: 

„Kleine Natsuki, mein hoffnungsvoller Sommer, beachtest du mich?"

Sie sah ihren Oka etwas verblüfft an. 

„Entschuldige Oka."

Er nahm sie in ihrer Unterwäsche hoch und stieg mit ihr im Arm in das Wasser. Sie lehnte sich an ihn an. Er hockte sie ein wenig mit ihr in das Wasser, es wurde schlagartig heller, und meinte: 

„Spürst du So-Ten?"

Sie nickte. 

„Das ist sogar für ein Kind meinerseits zu stark. Hast du Angst?"

„Nein, Oka, ich bin froh, wir beide tanzen immer zusammen."

Diese Leidenschaft in ihr war unfassbar, deswegen habe ich mich in sie verliebt. Hinter mir ertönte das Knarren einer Türe. Ich durchquerte sie und stand in einen hellen Raum. Dieses Mal wusste ich nicht, was mit mir geschehen würde. 

„Hallo?"

Fragte ich und hoffte auf eine Antwort. 

„Loki?"

Hörte ich Merlins Stimme. Ich drehte mich um und da stand er.

„Papa!"

Rutsche es aus mir heraus. Wir nahm uns in die Arme. Er sah mich an, ich ihn. Er war am Leben, ihn ging es gut. Mir fiel ein gigantischer Stein vom Herzen. 

„Geht es dir gut?"

„Ja, ich…"

Dann wachte ich auf. Suri hatte ihre Arbeit an meinen Tattoo abgeschlossen, bevor ich Merlin fragen konnte, wo er war. Ich setzte mich auf. Mein rechter Unterarm brannte etwas, aber das Tattoo sah wunderschön aus. Ich sah zu Suri und in diesen Moment merkte auch sie, ich war wieder offen für eine Beziehung mit ihr. Auch weil mir ein Riesenstein vom Herzen fiel. Merlin war in Ordnung. Seine Drillingsgeschwister hingegen… ich würde sie sicherlich irgendwie retten können, eines Tages und wenn ich tausend Jahre bräuchte. 

„Wir haben ein neues Mitglied im Fuchs Clan der Fuyu. Ten-Aya."

Verkündete Yukichi. 

Wir gingen zurück zum Tempel. Yukichi lief mit A-Tan etwas vor uns, ich konnte mich deswegen in Ruhe mit Suri unterhalten. 

„Ich habe meinen Meister gesehen, es tut gut zu wissen, dass er wohlauf ist."

„Das freut mich für dich."

ich nahm ihre Hand. 

„Zusätzlich habe ich auch mit etwas abschließen können."

Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter. 

„Sollen wir morgen mal wieder ein wenig zu zweit jagen gehen?"

„Gerne."

Wir betraten den Tempel, nur um eine aufgelöste Bedienstete zu sehen. 

„Herr, einer dieser Vögel, die von Ten-Aya losgeschickt wurden, ist zurückgekehrt."

„Was! Warum habt ihr uns dann nicht schon früher geholt?"

schimpfte Yukichi. Ich hingegen zog sehr schnell die Schuhe aus und stürmte fast schon in den Essbereich. Da saß tatsächlich der Phönix, den ich nach Noman suchen gelassen habe. 


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