Kapitel 88: Markierungen (2)

Alessandra konnte nicht fassen, dass Edgar die Stelle geküsst hatte, an der seine Mutter sie markiert hatte. Sie wollte wissen, was er wohl dachte, als er ihre Schulter küsste. Fühlte er sich schuldig, weil es seine Mutter war, die das getan hatte? Oder tat er es nur, um sie aufzumuntern?

Es war merkwürdig, nach einer Verletzung Trost zu empfinden. Umso seltsamer, dass dieser Trost von Edgar kam, wo sie doch nicht erwartet hatte, jemals eine solche Beziehung zu ihm zu haben.

"Beruhige dich, Alessandra. Ich kann dein Herz förmlich aus deiner Brust herausspringen spüren."

"Das liegt daran, wie nah wir uns gerade sind!" Sie wollte ihm zurufen, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken.

Edgar zog ihr Kleid hoch, während sie in Gedanken versunken schien. Er war immer noch wütend auf seine Mutter, aber da sie nicht mehr da war, gab es keinen Grund mehr für ihren Ärger. "Soll ich das Kleid für dich zuknöpfen?"